Cluj erobert Rom

SID
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© DPA

 Rumäniens Champions-League-Neuling CFR Cluj hat gleich im ersten Angriff das mächtige Rom erobert und Fußball-Europa mit dem sensationellen Premierensieg in Staunen versetzt.

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Die bunte Legionärstruppe aus Siebenbürgen überraschte die leichtsinnige Diva des AS Rom mit 2:1 (1:1) und bescherte dem früheren Eisenbahner-Klub den größten Erfolg seiner 101-jährigen Geschichte. Roma verspielte gegen den rumänischen Meister eine 1:0-Führung durch Christian Panucci (17. Minute) und musste sich nach der Blamage von der Presse beschimpfen lassen.

"Was für ein Desaster", titelte die "La Gazzetta dello Sport". Noch in der Kabine las Klub-Chefin Rosella Sensi der Mannschaft die Leviten.

Chelsea und Cluj vorne

Während Roma Trauer trug, feierte der FC Chelsea mit dem 4:0 (2:0) über Girondins Bordeaux den höchsten Auftaktsieg in der Königsklasse - und Michael Ballack nach 23 Tagen ein erfolgreiches Comeback.

Chelsea ist vor Cluj (beide 3 Punkte) der erste Tabellenführer der Gruppe A, dennoch war Trainer Luiz Felipe Scolari mit dem Auftritt an der Stamford Bridge unzufrieden: "Wir haben nicht gut gespielt. Wir haben das Spiel nicht kontrolliert."

Ballack, der nach einer Stunde für Deco eingewechselt wurde, war nach seiner Rückkehr erleichtert: "Ich bin froh, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft der "BBC".

"In den letzten drei Jahren waren wir zweimal im Halbfinale und einmal im Finale, und dieses Jahr wollen wir versuchen zu gewinnen", erklärte der 31-Jährige. Die Treffer für die Londoner markierten Frank Lampard (14. Minute), Joe Cole (30.), Florent Malouda (82.) und Nicolas Anelka (90.).

Favoritensiege zum Auftakt

Beim Aufstand der Neulinge gegen die Etablierten mischte auch Anorthosis Famagusta mit: Der Fußball-Exot aus Zypern trotzte dem deutschen Vizemeister Werder Bremen beim 0:0 im Weserstadion gleich einen Punkt ab.

Favoritensiege gab es am ersten von sechs Spieltagen der Gruppenphase aber auch: Inter Mailand übernahm durch ein 2:0 (1:0) bei Panathinaikos Athen die Spitze in der Gruppe B.

Der FC Barcelona, zuletzt erst im Halbfinale am späteren König Manchester United gescheitert, bezwang Sporting Lissabon mit 3:1 (1:0) und führt die Gruppe C an.

Atletico Madrid setzte sich beim PSV Eindhoven mit 3:0 (2:0) durch. Den zweiten Auswärtssieg der Gruppe D erkämpfte sich der FC Liverpool mit einem 2:1 (2:1) bei Olympique Marseille.

Für Italiens Champion Inter Mailand war der Champions-League-Auftakt wie ein abendlicher Spaziergang durch Athen: Alessandro Manicni (27.) und Adriano (85.) trafen jeweils nach grandioser Vorlage des überragenden Zlatan Ibrahimovic.

Trainer Jose Mourinho war begeistert: "Wir haben gut gespielt und haben die richtige Mentalität, um die Champions League zu gewinnen. Dieses Team hat keine Angst", versicherte der Portugiese.

"Chelsea, dein Tag kommt auch"

Nach dem Coup von Cluj dürfte die Konkurrenz künftig viel Respekt vor den Kickern aus der 300.000-Einwohner-Stadt mit dem deutschen Namen Klausenburg haben.

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Mehr als tausend rumänische Fans feierten zu Hause den 2:1-Sieg durch den Doppelschlag des Argentiniers Juan Culio (28./49. Minute) bis in die Morgenstunden.

"Chelsea, dein Tag kommt auch!", skandierten sie schon. "Ein unglaubliches, undenkbares Ergebnis", jubelte Trainer Maurizio Trombetta. Der Mann ist Italiener und erst 14 Tage im Amt.