Ballack-Comeback bei Chelsea-Gala

SID
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© DPA

Nach 23 Tagen Fußball-Abstinenz hat sich Michael Ballack bei der 4:0-Gala des FC Chelsea gegen Girondins Bordeaux in der Champions League zurückgemeldet.

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Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wurde in der 61. Minute für den portugiesischen Mittelfeldstar Deco eingewechselt und konnte wichtige Spielpraxis für das Spitzenspiel gegen Manchester United in der englischen Premier League sammeln.

"Ich bin froh, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Ballack dem Sender BBC nach Chelseas glänzendem Auftaktsieg, "die letzten Wochen waren nicht so einfach."

Scolari unzufrieden

Der 31-Jährige hatte sich beim Liga-Auftakt am linken Fuß verletzt und musste zuletzt die resultierende Sehnenentzündung im Mittelfuß ausheilen lassen. Nicht ganz so glücklich war dagegen Chelsea-Trainer Luiz Felipe Scolari.

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Während englische Zeitungen wie der "Guardian" die "Blues" schon als "Klasse für sich" sahen, erklärte der brasilianische Perfektionist den überraschten Sportreportern an der Stamford Bridge: "Wir haben nicht gut gespielt. Wir haben das Spiel nicht kontrolliert."

Traumstart für die Blues

Erzürnt war der von der Presse "Big Phil" getaufte Weltmeister-Trainer von 2002 insbesondere über die vielen leichten Ballverluste, die sich seine Elf zu Beginn der zweiten Halbzeit leistete.

"Die Erwartungen sind wirklich hoch in Chelsea, aber ich denke, wir können mit dem Resultat und der Art, wie wir gespielt haben, zufrieden sein", sagte Ballack, räumte aber ein: "Es gibt natürlich immer Spielraum, sich zu steigern."

Die sehenswerten Kopfball-Treffer von Frank Lampard (14. Minute) und Joe Cole (30.) sowie Tore von Florent Malouda (82.) und Nicolas Anelka (90.), der erstmals für die "Blues" in der europäischen Königsklasse traf, sicherten Chelsea einen Traumstart in die neue Saison der Champions League, deren Gewinn Ballack und Co. im Mai gegen Manchester United haarscharf verpasst hatten.

Moskau als Motivation

"Das letzte Finale so knapp verloren zu haben, im Elfmeterschießen, war natürlich sehr enttäuschend, und das haben wir natürlich auch noch in unseren Hinterköpfen", sagte Ballack, "aber das sorgt bei uns auch für zusätzliche Motivation. In den letzten drei Jahren waren wir zweimal im Halbfinale und einmal im Finale, und dieses Jahr wollen wir versuchen zu gewinnen."

Die britische Presse sah Chelsea auf dem besten Weg auf den Thron. "Nach dem Untergang von Moskau ist Chelsea wieder in Gang", schrieb der "Daily Telegraph", und das Boulevardblatt "The Sun" warnte: "Achtung, Chelsea ist los! Was immer Big Phil sagt."