Kampf um Rom

Von SPOX
Manchester United, AS Rom, Franceso Totti
© Imago

Es ist angerichtet für die Jagd auf Manchester United. Ziel des Titelverteidigers in der Champions League und seiner 31 Herausforderer ist das Stadio Olimpico in Rom, wo am 27. Mai 2009 das Finale ausgetragen wird. Nachdem der FC Schalke in der Qualifikation an Atletico Madrid scheiterte, schickt die Bundesliga mit Meister Bayern München und Vize Werder Bremen zwei Vertreter in der Königsklasse an den Start.

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Gleich am Dienstag startet Bremen gegen den Überraschungsqualifikaten Anorthosis Famagusta aus Zypern in den Wettbewerb. Daneben geben Chelsea, Liverpool, Barcelona und Inter Mailand mit Jose Mourinho eine erste Visitenkarte ab.

Alle acht Partien im Überblick (20.45 Uhr im SPOX-TICKER und Internet TV):

Gruppe A

FC Chelsea  -  Girondins Bordeaux: Der Vize-Champions League-Sieger der Vorsaison geht mit einem Heimspiel an der Stamford Bridge in die neue Spielzeit. Chelsea ist bereits seit dem ersten Spieltag Tabellenführer der Premier League und unterstrich mit einem überzeugenden 3:1 bei ManCity am vergangenen Samstag seine exzellente Frühform. Können die Blues diese auch gegen den französischen Vizemeister abrufen, dürfte einem Auftaktsieg eigentlich nicht viel im Wege stehen. Zumal die von Laurent Blanc trainierten Südwestfranzosen in der Ligue 1 zuletzt schwankende Leistungen boten. Einer 1:2 Niederlage beim bis dato Tabellenletzten OSC Lille, folgte am Samstag immerhin ein 1:1 gegen Tabellenführer Olympique Marseille. Aus deutscher Sicht dürfte die Partie insbesondere aufgrund des angekündigten Comebacks von Michael Ballack interessant sein.

AS Rom  -  CFR Cluj: Romas Galionsfigur Francesco Totti hat angekündigt, das Finale der Champions League erreichen zu wollen. Der Grund ist ein einfacher: Das Endspiel der Königsklasse findet 2009 in seinem Stadio Olimpico statt. Auf dem Weg dorthin soll die Auftaktpartie gegen den Debütanten CFR 1907 Cluj natürlich gewonnen werden. Auch wenn das Spiel für den derzeitigen Tabellensiebten der rumänischen Divizia Nationala A zweifellos in die Vereinsgeschichte eingehen wird, wäre alles andere, als ein Erfolg des AS Rom eine kleine Sensation. Allerdings werden sich die "Giallorossi" gegenüber den zuletzt gezeigten Leistungen in der Serie A steigern müssen. Dort belegt das Team aus der ewigen Stadt nach zwei Spieltagen mit nur einem Punkt den 17. Rang.

Gruppe B

Panathinaikos Athen  -  Inter Mailand: Die spektakulärste Neuverpflichtung des italienischen Meisters wird in Athen auf der Bank Platz nehmen. Da es sich hierbei um Trainer Jose Mourinho handelt, und sein Wunschspieler Quaresma auflaufen kann, ist bei den Nerazzurri alles im Lot. Auch die Form scheint zu stimmen. Am Samstag gelang mit 2:1 gegen Catania Calcio der erste Sieg im zweiten Spiel in der Serie A. Was in den letzten beiden Jahren misslang, nämlich die Auftaktpartie in der Champions League zu gewinnen, soll bei Panathinaikos nun realisiert werden. Die nach zweijähriger Abstinenz erstmals wieder in der Königsklasse vertretenen Griechen werden pikanterweise von Henk Ten Cate gecoacht, der letzte Saison noch als Assistent von Avram Grant bei Mourinhos Ex-Klub Chelsea beschäftigt war. In der griechischen Super League liegt der Hauptstadtklub nach einer Niederlage und einem Sieg gegenwärtig auf dem sechsten Tabellenplatz.

Werder Bremen - Anorthosis Famagusta: Jetzt sollte es doch mal wieder klappen mit einem Sieg zum Auftakt der Gruppenphase. Bei Werders letzten vier Anläufen ging das erste Spiel jeweils verloren, gegen den CL-Debütanten aus Zypern sollte diese schwarze Serie jedoch zu knacken sein. Doch Vorsicht: Famagusta schaltete in der Quali Olympiakos Piräus aus und an die Griechen hat Bremen ja nur die allerdunkelsten Erinnerungen. 1:3 und 0:3 gingen die Gruppenspiele gegen Piräus in der vergangenen Spielzeit verloren, da nutzten Siege über Real Madrid und Lazio Rom dem deutschen Vizemeister herzlich wenig.

Cluj ins Halbfinale! Warum nicht? Schicksal spielen mit dem CL-Rechner 

Gruppe C

FC Basel - Schachtjor Donezk: Beim Aufeinandertreffen der Qualifikanten zählt für beide Teams angesichts der Konkurrenz innerhalb der Gruppe nur ein Sieg. Basel war letztmalig 2002/2003 in der Königsklasse vertreten und führt die Schweizer AXPO Super League zum jetzigen Zeitpunkt  souverän an. Dem Gegner aus Donezk  kann dagegen keine Topform attestiert werden. Nach dem siebten Spieltag liegt der amtierende ukrainische Meister und Pokalsieger nur auf einem enttäuschenden 11. Tabellenplatz. Dabei hat sich Schachtjor für die Königsklasse viel vorgenommen: Im fünften Anlauf soll endlich zum ersten Mal die Gruppenphase überstanden werden.

FC Barcelona - Sporting Lissabon: Die Katalanen gehen mit der Hypothek, den schlechtesten Saisonstart seit 35 Jahren in der Primera Division hingelegt zu haben, in ihr Auftaktmatch gegen Sporting. Neu-Trainer Josep Guardiola peilt die Wiederholung des Triumphes von 2006 an, muss gegen die Portugiesen aber auf Neuzugang Alexander Hleb verzichten. Sportings Coach Paulo Bento hat trotz der schweren Aufgabe im Camp Nou große Ziele und will auf Sieg spielen. Dabei setzt er auf die Neuzugänge Fabio Rochemback und Helder Postiga. Der portugiesische Vizemeister konnte seine ersten beiden Saisonspiele in der Liga Sagres gewinnen und will nun bei der fünften Champions-League-Teilnahme zum ersten Mal den Einzug in die K.o.-Phase verwirklichen.

Gruppe D

PSV Eindhoven - Atletico Madrid: Mit Schrecken denken deutsche Fans an die Quali zurück, als Schalke mit einem 1:0-Heimerfolg angereist von Atletico in seine Einzelteile zerlegt wurde und mit einem 0:4 aus dem Wettbewerb flog. Die Spanier um Superstar und Olympiasieger Aguero verdanken diesem Sieg ihre erste CL-Teilnahme seit 1997, während der PSV mit seinem neuen Coach Huub Stevens zum zwölften Mal in Folge in der Königsklasse an den Start geht. Die Generalprobe für das Duell im Philips-Stadion setzte Atletico in Valladolid mit 1:2 in den Sand. Eindhoven feierte beim 1:0 über Sparta Rotterdam den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel. Von der Papierform her mag das spanische Starensemble favorisiert sein, - wäre da nicht die schauerliche Bilanz gegen niederländische Klubs: In vier Europacup-Duellen schied Atletico stets aus. Gegen Eindhoven spielte man noch nie.

Olympique Marseille - FC Liverpool: "Nicht schon wieder", werden sich vielleicht beide Klubs gedacht haben. OM gewann am 2. Spieltag der letzten Saison 1:0 in Liverpool und sorgte damit dafür, dass die Reds bis zuletzt ums Weiterkommen zittern mussten. Am 6. und letzten Spieltag traf man sich im Stade Velodrome dann wieder. Marseille hätte ein Remis zum Einzug ins Achtelfinale gereicht, Liverpool musste unbedingt gewinnen. Und Liverpool gewann mit 4:0. Nach Treffern von Gerrard und Torres war das Ding schon nach elf Minuten eigentlich gelaufen. Kuyt und Babel besiegelten das Aus der Franzosen in der zweiten Halbzeit. Marseille hat also keine guten Erinnerungen an Liverpool, vor allem nicht an Trainer Rafa Benitez. Als OM 2004 das Finale im UEFA-Cup erreichte, verlor man 0:2 gegen Valencia, das natürlich von Benitez gecoacht wurde.

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