"Drogba hat einen Sprung in der Schüssel"

Von SPOX
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© Getty

München - Vor dem Champions-League-Finale zwischen Manchester United und dem FC Chelsea gibt es allerhand Nebenschauplätze. Während sich zwei United-Spieler über Didier Drogba brüskieren, ist Michael Ballack heiß auf sein zweites CL-Endspiel. Sir Bobby Charlton wirft Real Madrid derweil schlechten Stil vor.

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Als Trash-Talk definiert man im Englischen obszöne Aussagen, die zur Einschüchterung des Gegenspielers dienen sollen. In besonders schmutzigen Fällen wird dabei gerne mal auf die sexuellen Vorlieben oder den Geisteszustand des Gegenübers oder dessen Familienmitglieder eingegangen. Nachzufragen bei Marco Materazzi und Zinedine Zidane.

Vor dem Champions-League-Finale am Mittwoch zwischen Manchester United und dem FC Chelsea (20.45 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) haben Wayne Rooney und Nemanja Vidic ihre eigene Interpretation von Trash-Talk zum Besten gegeben.

Vidic spottet über Drogbas Fallsucht

Ziel der Anfeindungen: Chelsea-Stürmer Didier Drogba. "Wenn er in Bestform ist, ist er unbeschreiblich gut. Er ist groß, er ist stark, er macht Tore mit Links, mit Rechts und mit dem Kopf - in Bestform ist er nicht zu stoppen. Aber manchmal hat es den Anschein, als ob er einen echten Sprung in der Schüssel hat", meinte Rooney.

Abwehrspieler Vidic ist derweil vor allem Drogbas Fallsucht ein Dorn im Auge. "Manchmal geht er robust in einen Zweikampf und manchmal tut er so, als ob er ein Schwächling wäre", sagte der Serbe. "Er weiß ganz genau, wie man einen Elfmeter rausholt. Aber die Schiedsrichter sind gewarnt. Das Champions-League-Finale ist ein wichtiges Spiel und ich bin mir sicher, dass der Schiedsrichter weiß, was er zu tun hat."

Was es sonst noch für Nebenschauplätze gibt - die Splitter zum Finale:

Ronaldo zu Real? Schuster wiegelt ab: Real Madrid soll angeblich bereit sein 100 Millionen Euro für den Portugiesen aufzurufen. Alles Quatsch, meinte Trainer Bernd Schuster am Sonntag. "Ich denke nicht, dass es möglich ist, Cristiano Ronaldo hier her zu holen. Ich will mit solchen Gedanken keine Zeit verschwenden. Ich beschäftige mich damit, wer wirklich kommen kann und nicht mit Spekulationen."

Hungriger Mitch: Michael Ballack dichtet man ganz gerne das Loser-Gen an. Mag daran liegen, dass er mal bei Leverkusen gespielt hat. Seine Finalbilanz fällt jedenfalls positiv aus: Drei DFB-Pokal-Triumphen mit dem FC Bayern und einem FA-Cup-Sieg mit Chelsea stehen nur die 2002er Niederlagen mit Leverkusen in Champions League und Pokal gegenüber. Beim WM-Finale 2002 fehlte er gesperrt. Jetzt soll der Topf mit den großen Ohren her. "Ich will diesen Pokal unbedingt gewinnen", sagte Ballack in einem "Stern"-Interview: "Ich will nicht irgendwann auf meine Karriere zurückschauen und sagen: schade, es war ein paar Mal knapp, aber es hat nie gereicht."

Sir Bobby vs. Real: Trotz Schusters zurückhaltendem Statement ist das Verhältnis zwischen Real und ManUtd. angespannt. United-Legende Sir Bobby Charlton formulierte es so: "Es irritiert mich, dass Leute gezielt Gerüchte in die Welt setzen. Das ist unmoralisch." Reals Sportdirektor Arroyo hatte in der letzten Woche gestreut, Real könne einen Ronaldo-Transfer durchaus stemmen. "Jeder scheint zu denken, dass Barcelona und Real die besten Klubs der Welt sind. Ich glaube nicht, dass ich Ronaldo daran erinnern muss, dass Manchester United der größte Klub der Welt ist", entgegnete Charlton.

Rooney ist nicht neidisch: 20 Tore - Wayne Rooney spielt eine hervorragende Saison bei Manchester. Sein Problem: Ronaldo spielt noch besser. 41 Tore hat der Portugiese diese Saison in Pflichtspielen erzielt. Rooney wurde deshalb gefragt, ob er neidisch auf seinen Kollegen sei. Ein klares Nein. "Ich habe auch kein Problem damit, wenn Ronaldo 60 Tore schießt. Es wäre fantastisch, wenn wir noch viele Jahre zusammen spielen könnten", sagte Rooney artig.

Grant bangt nicht: Platz zwei in der Premier League, Champions-League-Finale: Dennoch pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass für Chelsea-Trainer Avram Grant bei einer Niederlage am Mittwoch wohl Schluss ist. Für den Isreali angeblich kein Problem. "Wenn der Verein unzufrieden mit mir ist, dann wäre das kein Problem. Wenn ich nicht zufrieden bin und gehen wollen würde, würden sie mir ja auch keine Steine in den Weg legen", so Grant cool. Über seine Zukunft werde man erst nach dem Finale sprechen. Am besten mit dem Pokal als unschlagbares Argument.

Pique geht wohl: Angeblich ist der Wechsel von ManUtd.-Verteidiger Gerard Pique zum FC Barcelona fix - das zumindest vermeldet die "Daily Mail". Demnach wechselt der 21-jährige Innenverteidiger für 7,5 Millionen Euro nach Spanien.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Manchester United: Van der Sar - Brown, Ferdinand, Vidic, Evra - Carrick, Scholes, Park - Cristiano Ronaldo - Tevez, Rooney

FC Chelsea: Cech - Essien, Alex, Terry, A. Cole - Ballack, Makelele, Lampard - J. Cole, Malouda - Drogba

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