Schalke? Kenn' ich nicht...

Von Interview: Leonardo Scheinkman
Eto'o, Barcelona
© Getty

München - Champions-League-Viertelfinale. Hinspiel auf Schalke. Der FC Barcelona gibt sich mit seinen Weltstars die Ehre (Di., 20.45 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV).

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Mit dabei: Samuel Eto'o, dreimaliger afrikanischer Fußballer des Jahres, Kameruns Volksheld, einer der besten Stürmer weltweit.

Im Interview mit SPOX.com spricht der 27-Jährige über die Probleme von Barca, Ronaldinhos Lockerheit und seine (Un-)Kenntnis über S04.

(Die Highlights der Partie ab 23.15 Uhr bei SPOX.TV!)

SPOX: Trotz einer 2:0-Führung bei Betis Sevilla noch mit 2:3 verloren. Was ist los mit Barca?

Samuel Eto'o: Wir haben mit vielen Verletzungen zu kämpfen, deswegen sind wir derzeit nicht so gut drauf.

SPOX: Und es hat nichts damit zu tun, dass es Unruhen im Team geben soll?

Eto'o: Es stimmt nicht, dass das Team zerstritten ist. Die Öffentlichkeit versucht, Probleme in die Mannschaft hineinzutragen, die es gar nicht gibt. Wir haben eine tolle Truppe beisammen.

SPOX: Dennoch klemmt es in der Verteidigung - und im Sturm brilliert Barca auch nicht so, wie erwartet.

Eto'o: Ich spreche jetzt nur über die Offensive: Es ist ja nicht so, dass wir nach vorne schlecht spielen oder es gar nicht funktionieren würde. Klar läuft es nicht perfekt, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn sich wichtige Spieler verletzten. Egal ob in meinem Fall oder bei Ronaldinho und Messi.

SPOX: Aber mit Ronaldinho stimmt doch generell etwas nicht, oder?

Eto'o: Es ist klar, dass es derzeit nicht so leicht für ihn ist. Der Druck von außen auf ihn ist immens, weil die Leute wissen, wie unglaublich gut er spielen kann. Aber er weiß, dass jeder von uns durch solche Momente gehen muss, daher bleibt er auch relaxt und macht sich nicht verrückt. Das ist das Wichtigste.

SPOX: Die Reise nach Schalke wird er aber wie einige andere vermutlich nicht antreten. Sind Barcelonas Ausfälle die Chance für Schalke?

Eto'o: Das weiß ich nicht. Wenn wir aber das typisch deutsche, physisch-disziplinierte Spiel der Schalker annehmen, werden wir weiterkommen.

SPOX: Ähnlich zuversichtlich sind auch die spanischen Medien. Nach der Auslosung war sogar von einem Freilos die Rede, so schwach sei Schalke...

Eto'o: Das ist natürlich Humbug. Manchmal sind Teams, die vielleicht nicht so einen großen Namen haben, die gefährlichsten. Die Schalker haben nichts zu verlieren und wollen der Welt zeigen, dass sie verdient im Viertelfinale stehen.

SPOX: Sind das nicht die üblichen Floskeln?

Eto'o: Nein. Natürlich haben wir den Riesenvorteil, dass wir das Rückspiel zu Hause bestreiten können. Aber wenn wir auf Schalke unkonzentriert auftreten, kassieren wir ganz schnell drei, vier Gegentore.

SPOX: Hand aufs Herz: Wie viele Schalker kennen Sie?

Eto'o: Kevin Kuranyi und Gerald Asamoah. Sie sind Nationalspieler.

SPOX: Sie haben aber schon irgendwann einmal ein Schalke-Spiel gesehen?

Eto'o: Ehrlich gesagt nein. Ich weiß aber, dass sie in der Bundesliga Jahr für Jahr mit oben sind und dass Teams aus der Bundesliga sehr unbequem zu spielen sind.

SPOX: Die Bundesliga ist in der Champions League aber nur bedingt konkurrenzfähig, anders als die Primera Division oder die Premier League. Welche der beiden Ligen ist besser?

Eto'o: Schwere Frage. Wenn man dieses Jahr betrachtet, könnte man sagen, dass England die derzeit beherrschende Nation ist. Aber so etwas kann sich unheimlich schnell ändern. In den vergangenen Saisons hatte Spanien die Nase vorn. Daher schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt.

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