"Wie ein Finale für uns"

Von Richard Rother
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© Getty

München - Gute Gäste sollten ein Lächeln und eine kleine Nettigkeit mitbringen und sich am besten möglichst bald wieder verabschieden.

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Englische Klubs waren für Olympique Marseille bisher meistens sehr gute Gäste. Denn die Briten haben, ganz Gentlemen-like, stets drei Punkte im Stade Velodrom gelassen.

Auch der FC Liverpool hat einen Anteil an dieser äußerst positiven Bilanz Marseilles. In drei direkten Duellen schauten die Reds bisher immer in die Röhre. Das höchste der Gefühle war ein Unentschieden - allerdings nur zuhause an der Anfield Road.

Zum Siegen verdammt

Ein Remis nützt der Elf von Rafael Benitez nun im letzten Spiel der Champions League jedoch nichts. Man ist - wie es so schön heißt - zum Siegen verdammt. Denn eine Punkteteilung reicht den Briten auf Grund der 0:1-Pleite im Hinspiel nur dann zum Einzug ins Achtelfinale, wenn Besiktas Istanbul gleichzeitig beim FC Porto gewinnt - ein echtes Endspiel also.

Benitez brachte es auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auf den Punkt: "Wenn du Titel gewinnen willst, musst du in einem Finale stehen. Und für uns ist dieses Spiel ein echtes Finale."

Die Engländer reisen durchaus selbstbewusst nach Südfrankreich, denn nach drei sieglosen Partien zum Auftakt watschten die Reds zuletzt erst Besiktas mit 8:0 und dann Porto mit 4:1 ab.

"Wer mir fünf Minuten nach dem Abpfiff des Spiels gegen Marseille an der Anfield Road gesagt hätte, dass wir mit einem Sieg in der letzten Partie aus eigener Kraft die Qualifikation geschafft hätten, dem hätte ich vor Freude in die Hand gebissen", sagte Steven Gerrard angesichts der Tatsache, dass der Vorjahresfinalist nach drei Spielen mit nur einem Zähler dastand.

Schützenhilfe aus Istanbul

Dementsprechend bissig wollen die Reds in Marseille zu Werke gehen. "Den Druck hat Marseille genauso wie wir. Wir müssen die Möglichkeit jetzt nur noch nutzen, die wir uns selbst verschafft haben", sagt Liverpools Kapitän.

Gehen beide Partien in der Gruppe A ohne Sieger aus, qualifizieren sich Porto und Marseille.

Erstes Endspiel für Real

In Gruppe C wandelt auch Real Madrid auf einem äußerst schmalen Grat in Richtung Achtelfinale. Denn auch für die Königlichen ist das Heimspiel gegen Lazio Rom das erste Endspiel der Saison.

Bei einer Niederlage muss die Elf von Bernd Schuster auf einen Sieger beim Spiel Olympiakos Piräus gegen Werder Bremen hoffen. Wenn Bremen gewinnt und Madrid verliert, würde Werder mit drei Siegen und drei Niederlagen sogar an die Tabellenspitze klettern und Real wäre Zweiter.

Gegenwind für Schuster?

Mit einer Pleite der Königlichen rechnet aber niemand. Die über 80.000 Fans werden das Ihrige dazu beitragen. "Das Ambiente im Bernabeu ist genau das, was wir brauchen, um den ersten Platz in der Gruppe zu holen. Das Publikum wird uns perfekt unterstützen und deshalb beunruhigt mich absolut gar nichts", sagt Schuster.

Sollte Schlusslicht Lazio der Coup glücken, Real daheim zu bezwingen und Werder das Ausscheiden der Königlichen mit einem Sieg besiegeln, wird Schuster ein anderer Wind entgegen wehen.

Denn Real ist noch nie in der Vorrunde der Champions League gescheitert.

Verfolgen Sie das spannende Finale am Dienstag um 20.45 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER oder in einer speziellen deutschen Konferenz nur mit Schalke und Werder bei Premiere und im Internet TV!