Es nimmt kein Ende

SID
wiese, bremen
© Getty

Bremen - Und noch ein Ausfall: Der von vielen Verletzungen gebeutelte Bundesligist Werder Bremen muss im Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus auf Torwart Tim Wiese verzichten.

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Statt des Stammkeepers wird nun der unerfahrene Ersatzmann Christian Vander zwischen den Pfosten stehen. Trainer Thomas Schaaf steht weiterhin vor einem Personal-Puzzle, denn er darf auf ein Comeback von Torsten Frings hoffen und muss zugleich um den Einsatz von Stürmer Boubacar Sanogo und Mittelfeldspieler Tim Borowski bangen.

Der unter Oberschenkelproblemen leidende Wiese versuchte es noch einmal, doch dann musste er einsehen, dass es nicht geht, und das Abschlusstraining abbrechen. "Es ist zu riskant", sagte der 25 Jahre alte Schlussmann, der nun seinem unerfahrenen Ersatz die Daumen drückt.

61 Minuten Erfahrung

Gerade einmal 61 Bundesliga-Minuten hat Vander bisher für Bremen gespielt, am 1. April 2006 wurde er im Spiel bei Eintracht Frankfurt für den auch damals verletzten Wiese eingewechselt. Zuvor war er 20-mal für den VfL Bochum in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv.

"Er hat schon bewiesen, was er kann, wenn wir ihn brauchen", sagte der Coach über den 26-jährigen Vander. "Natürlich hat er nicht viel Spielpraxis, aber so geht es jedem zweiten Torhüter der Bundesliga. Aber er wird auf alles vorbereitet sein."

Vander selber sagte vor seinem möglichen Champions-League-Debüt: "Natürlich freue ich mich, wenn es klappen sollte."

Sanogo weiter fraglich

Es wird wohl ein Zittern bis zum Schluss, zumal es in Boubacar Sanogo und Tim Borowski zwei weitere Wackelkandidaten gibt. Sanogo hat Adduktorenprobleme, absolvierte nur eine Laufeinheit am Dienstag und sagte bei der Frage zu seinem Einsatz gegen den griechischer Rekordmeister nur: "Vielleicht."

Für den fünfmaligen Bundesliga- Torschützen Sanogo könnte Markus Rosenberg zum Einsatz kommen. Der seit Wochen fehlende Borowski klagte nach seinem Trainings-Comeback zuletzt über Schmerzen im Rücken. Der Nationalspieler konnte nach einigen Tagen Pause aber das Abschlusstraining mit der Mannschaft absolvieren.

Fragezeichen hinter Frings-Comeback 

Fallen Borowski und Sanogo tatsächlich aus, fehlen Werder neun Spieler, darunter auch Kapitän Frank Baumann, der brasilianische Millionen-Einkauf Carlos Alberto sowie die Stürmer Aaron Hunt und Ivan Klasnic. Hoffnungsfroh ist der Coach hingegen bei den beiden Mittelfeldspielern Diego (Oberschenkelprobleme) und Jurica Vranjes (Rückenschmerzen), die das letzte Training absolvierten.

Ein Fragezeichen steht hinter Frings. Kann er schon von Beginn an spielen oder noch nicht? Der Mittelfeld-Motor hatte am Sonntag zum ersten Mal seit seiner Kreuzbandverletzung im Vorbereitungsspiel beim SC Paderborn mit der Mannschaft trainiert und danach keine Probleme. "Alles okay", sagte er.

Kraft und Kondition würden stimmen, versicherte der Nationalspieler: "Ich habe in der Reha schließlich nicht nur Däumchen gedreht." Schaaf und Manager Klaus Allofs sind allerdings noch skeptisch. "

"Müssen vorsichtig sein"

"Wir müssen vorsichtig sein", sagte Allofs. "Schließlich haben wir noch die ganze Saison vor uns." Alternativen im Mittelfeld sind Clemens Fritz, der gegen Bielefeld nach seiner Verletzung erstmals eingewechselt worden war, sowie der in der Bundesliga zuletzt gesperrte Leon Andreasen.

Da gegen Piräus eine andere Elf als beim Torrausch gegen Arminia Bielefeld beginnen wird, fällt die Umsetzung von Allofs' Forderung leichter. "Wir müssen noch besser spielen, mit viel Engagement und Mut nach vorne", sagte der Manager. "Wir dürfen jetzt nicht durchdrehen."

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