FC Bayern München - VfB Stuttgart 4:0: Lewy-Gala trotz Unterzahl! FCB nimmt VfB auseinander

Robert Lewandowski jagt weiterhin Gerd Müllers Rekord von 40 Treffern in einer Bundesligasaison.
© Getty

Tabellenführer FC Bayern München hat am 26. Spieltag der Bundesliga den Vier-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger RB Leipzig gehalten. Trotz langer Unterzahl gewann die Mannschaft von Trainer Hansi Flick auch dank eines Dreierpacks von Robert Lewandowski mit 4:0 (4:0) gegen den VfB Stuttgart. Hier geht's zu den Highlights.

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Lewandowski traf mit links, rechts und dem Kopf (17., 23. und 39.), stellte auf 271 Bundesligatore und überholte in der ewigen Torschützenliste Klaus Fischer. Der einzig verbliebene Spieler mit noch mehr Toren ist Gerd Müller (365).

"Das macht mich sehr stolz, klar", sagte Lewandowski. "Es ist immer eine große Challenge für den Kopf, immer bereit und hungrig auf die Tore zu sein."

In dieser Saison steht Lewandowski nun bei 35 Treffern. Ihm bleiben noch acht Spiele, um Müllers 40-Tore-Rekord (1971/72) zu brechen. Da ihm auch schon sechs Assists gelangen, überbot Lewandowski als erster Spieler aus Europas Top-5-Ligen die Marke von 40 Torbeteiligungen. Keinem anderen gelangen bisher mehr als 30.

"Wenn man Lewandowski als Neutraler sieht, dann macht das einfach nur Spaß. Mir macht es allerdings keinen Spaß", sagte Stuttgarts Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger in der Halbzeitpause. "Heute ist das irgendwas über Weltklasse. Er nutzt seine Chancen und wie er sich bewegt und anspielbar ist: Das geht glaube ich nicht besser."

Den verbliebenen Treffer erzielte Serge Gnabry (22.). Bereits in der 12. Minute hatte Alphonso Davies die Rote Karte gesehen.

Bei Stuttgart verletzte sich Silas Wamangituka offenbar schwer am Knie. "Der erste Verdachtsmoment ist eine schwere Knieverletzung, irgendwas mit den Bändern. Wir hoffen nicht, dass sich das bestätigt. Wir haben Sorge um ihn", sagte Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat.

FC Bayern München - VfB Stuttgart: Die Trainer-Stimmen

Hansi Flick (Trainer Bayern München): "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Die Tore, wie sie herausgespielt wurden - das war einfach herausragend. Wir haben den Gegner trotz Unterzahl noch ausgespielt, das war einfach herausragend. Jetzt haben wir ein bisschen Zeit und werden uns dann intensiv auf Leipzig vorbereiten."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir sind gut ins Spiel reingekommen, waren sogar dominant und haben guten Fußball gespielt. Nach der Roten Karte ist entweder das Gefühl aufgekommen, das Spiel gewinnen zu müssen oder, dass es von alleine läuft - beides ist nicht gut. Bayern München ist in der Lage, eine Mannschaft zu bestrafen, wenn man nur wenige Prozent weniger macht. Wir haben Lehrgeld bezahlt."

FC Bayern München - VfB Stuttgart: Die Analyse

Der FC Bayern fand ohne den erkälteten Stabilisator Kimmich im zentralen Mittelfeld überhaupt nicht ins Spiel und ließ sich in der Anfangsphase von Stuttgart überraschend hinten reindrücken. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz und Abschlüsse, gefährlich wurde es immer wieder über die dynamischen und gut flankenden Außenbahnspieler Sosa und Wamangituka.

Wegen einer berechtigten Roten Karte gegen Davies geriet der FC Bayern auch noch früh in Unterzahl, drehte daraufhin aber auf. Das Offensivquartett bestehend aus Lewandowski, Gnabry, Sane und Müller kombinierte nun traumhaft und erzielte innerhalb von sechs Minuten drei Treffer. Kurz vor der Pause erhöhte Lewandowski mit seinem dritten Tor auf 4:0.

Taktisch agierte Flicks Mannschaft ab dem Platzverweise in einem 4-4-1-System: Alaba übernahm den Davies-Posten links hinten, Müller ließ sich ins zentrale Mittelfeld neben Goretzka fallen. Von Stuttgart kamen nach den drei schnellen Gegentoren zunächst immer weniger Offensivimpulse - auch, weil Wamangituka in der 35. verletzt für Klimowicz runter musste.

Zur Pause brachte Stuttgart-Trainer Pellegrino Matarazzo mit Gonzalez und Förster zwei weitere Offensivkräfte, woraufhin die Gäste wieder drückender wurden. Zwingende Chancen blieben aber aus. Der FC Bayern beschränkte sich unterdessen zunehmen aufs Kontern und brachte den Sieg auch ohne den in der 70. ausgewechselten Lewandowski souverän ins Ziel.

FC Bayern München - VfB Stuttgart: Die Aufstellungen

FC Bayern: Neuer - Pavard, Boateng, Süle, Davies - Goretzka, Alaba - Leroy Sane (83. Musiala), Thomas Müller (83. Martinez), Gnabry (60. Coman) - Lewandowski (70. Choupo-Moting). - Trainer: Flick

Stuttgart: Kobel - Mavropanos, Anton, Kempf, Sosa (46. Gonzalez) - Ahamada (46. Förster), Endo (77. Karazor) - Wamangituka (35. Klimowicz), Castro (76. Didavi), Coulibaly - Kalajdzic. - Trainer: Matarazzo

Die Daten des Spiels FC Bayern München gegen VfB Stuttgart

  • Tore: 1:0 Lewandowski (17.), 2:0 Gnabry (22.), 3:0 Lewandowski (23.), 4:0 Lewandowski (39.)
  • Rote Karte: Davies (12., FC Bayern)
  • Mit seinem 273. Bundesligaspiel zog Alaba mit Franck Ribery als Rekordausländer des FC Bayern gleich.
  • Boateng sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit beim anstehenden Spiel in Leipzig.
  • Der FC Bayern traf im 61. Pflichtspiel in Folge (letztmals nicht gelungen war das am 9. Februar 2020 beim 0:0 gegen Leipzig) und stellte damit den Klubrekord aus den Jahren 2013 und 2014 unter Guardiola ein.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern München)

Lewandowski erzielte einen Dreierpack, brach und jagt weiterhin Bestmarken (siehe oben) und steht nun bei 35 Saisontoren.

Der Flop des Spiels: Waldemar Anton (VfB Stuttgart)

Anton bekam als zentrales Glied der Stuttgarter Dreierkette seinen Gegenspieler Lewandowski nie in den Griff: Vor dem 0:1 und 0:3 verteidigte er ihn nicht eng genug; vor dem 0:4 verpasste er es, den Ball wegzuschlagen.

Der Schiedsrichter: Daniel Schlager

Schlager zeigte Davies für seinen brutalen (aber unabsichtlichen) Tritt gegen Endo zunächst nur die Gelbe Karte, erhöhte nach Rücksprache mit dem VAR aber zurecht auf Rot. Generell ein souveräner Auftritt.

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