FC Bayern München - BVB 4:2: Lewy-Dreierpack und zwei späte Tore! FCB ringt Dortmund nieder

Robert Lewandowski erzielte einen Dreierpack.
© Getty

Der FC Bayern München hat seine für ein paar Stunden an RB Leipzig verlorene Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert. Am 24. Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Hansi Flick in einem unterhaltsamen Topspiel gegen Borussia Dortmund nach 0:2-Rückstand mit 4:2 (2:2). Hier geht es zu den Highlights.

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Dortmunds Erling Haaland schoss ein frühes 2:0 heraus (2. und 9.) und stellte im 28. Pflichtspiel dieser Saison somit auf 29 Tore, ehe er in der zweiten Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden musste. Robert Lewandowski erzielte seine Treffer 29, 30 und 31 dieser Bundesligasaison und jagt weiterhin Gerd Müllers 40-Tore-Rekord.

Nach seinen ersten beiden Toren (26. und 44.) stand es lange 2:2, ehe Leon Goretzka (88.) und erneut Lewandowski (90.) den Sieg des FC Bayern fixierten. Im Vorfeld des 3:2 gab es einen grenzwertigen Zweikampf zwischen Emre Can und Leroy Sane, den Schiedsrichter Marco Fritz nicht ahndete. Dortmunds Kapitän Marco Reus unterstellte Fritz deshalb Parteilichkeit.

Der Vorsprung auf den ersten Verfolger RB Leipzig, der am Nachmittag 3:0 beim SC Freiburg gewonnen hatte, beträgt weiterhin drei Punkte. Dortmund liegt vier Punkte hinter einem Champions-League-Qualifikationsplatz auf Rang sechs.

Jerome Boateng musste beim FC Bayern verletzt ausgewechselt werden, nachdem er ohne gegnerischen Einwirkung im Rasen hängegeblieben war. Für ihn kam in der 70. Javi Martinez.

FC Bayern München - BVB: Die Stimmen

Hansi Flick (Trainer FC Bayern): "Es ist aktuell so, wenn der Gegner eine Chance hat, werden wir bestraft. Wir haben uns nach dem 0:2 geschüttelt, wir haben gezeigt, wir lassen uns hier nichts mehr nehmen. Am Ende war der Sieg verdient, weil wir über 60 Minuten die dominierende Mannschaft waren. Man hat gemerkt nach dem 0:2, dass die Mannschaft wach ist. So sind wir ins Spiel zurückgekommen."

Thomas Müller (FC Bayern): "Die Qualität ist sicherlich da. Und es ist auch unsere Identität, diese Aggressivität und diesen Kampfgeist weiterhin zu haben und weiter an uns zu glauben, die Spiele drehen zu können. Aber es ist mit Sicherheit auch mühsam. Es gehört nicht zu unserem Matchplan. Und es ist auch nicht so toll, dass wir erst dann einen Tick spritziger sind in den Zweikämpfen und noch etwas galliger. Dortmund hat aus den ersten beiden Aktionen gleich zwei Tore gemacht, aber es war jetzt nicht so, dass Dortmund uns dominiert hat. Aber wenn es dann gleich 0:2 steht, fühlt sich das natürlich mehr als bescheiden an. Wir haben vor den Gegentoren natürlich auch Fehler gemacht. Aber es geht dann auch darum, dass Spiel, das Dortmund uns dann angeboten hat, bestmöglich zu nutzen."

Leon Goretzka (FC Bayern): "Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Natürlich sind wir schlecht ins Spiel gekommen. Aber ab dem 0:2 haben wir gezeigt, dass wir das Spiel noch unbedingt gewinnen wollen. Das war wieder eine großartige Energieleistung, da nochmal wieder zurückzukommen. Spätestens mit dem Anschlusstreffer haben wir dann zu 100 Prozent daran geglaubt, das Spiel noch gewinnen zu können."

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Es hat super begonnen und sehr schlecht aufgehört. Dazwischen war eine große Drangperiode der Bayern. Wir haben es nicht geschafft, Druck auf den Ball auszuüben. Uns ist es nicht gelungen, für Entlastung zu sorgen."

Emre Can (Borussia Dortmund): "Es war insgesamt nicht gut genug heute. Wir haben gut angefangen, aber dann nicht mehr versucht, Fußball zu spielen. Alle, die auf dem Platz standen, müssen versuchen, mehr Fußball zu spielen, mutiger zu spielen. Wenn man nur zehn Minuten mutig spielt gegen Bayern, dann ist das nicht genug. Wir haben uns nicht gut in den räumen beweget und von hinten raus nicht gut Fußball gespielt."

Marco Reus (Kapitän Borussia Dortmund): "Wir haben gut angefangen. Dann sind wir einfach zu passiv geworden und haben nicht mehr diese Pressing-Situationen gehabt, da wir zu tief standen. Dann sind die Bayern gut wiedergekommen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit zu wenig Tiefe und Ballbesitzphasen im Spiel."

FC Bayern München - BVB: Die Analyse

BVB-Trainer Terzic überraschte aufgrund einer Verletzungsserie mit vier neuen Spielern in der Startelf, die alle mehrere Wochen lang nicht begonnen hatten (Zagadou, Hazard, Schulz und Meunier) sowie einer Dreierkette (zum zweiten Mal nach dem 3:2-Sieg im DFB-Pokal gegen Paderborn) - und wurde durch einen frühen Doppelpack von Haaland belohnt (2. und 9.).

Der FC Bayern war zwar von Beginn an um Ballkontrolle bemüht, hatte zunächst aber erhebliche Probleme mit Dortmunds aggressiver Herangehensweise und dem zielstrebigen und durchdachten Umschaltspiel. Vor Haalands zweitem Tor überlud Dortmund beispielsweise eine Seite und nutze dann mit einem weiten Diagonalpass den Raum auf der anderen.

Nach dem 2:0 wurden Dortmunds Entlastungsangriffe seltener, der FC Bayern gleichzeitig immer drückender und zwingender. Der achte Schuss innerhalb von zwölf Minuten landete nach toller Vorarbeit von Sane durch Lewandowski schließlich zum verdienten 1:2 im Tor (26.). In der 44. legte er per berechtigtem Foulelfmeter zum Ausgleich nach.

Dortmund hatte zwischenzeitlich auf einer Viererkette umgestellt, wechselte zur Pause aber wieder zurück. Als sich am einseitigen Spielgeschehen weiterhin nichts änderte (der FC Bayern lag in allen relevanten Statistiken klar vorne), brachte Terzic in der 60. mit Brandt und Tigges für Hazard und den leicht angeschlagenen Haaland zwei neue Offensivspieler.

Auch das neue Duo sorgte aber kaum für Belebung, stattdessen drängte der FC Bayern weiter vehement auf das Siegtor - und wurde durch Goretzka (88.) und Lewandowski (90.) belohnt.

FC Bayern München - BVB: Die Aufstellungen

FC Bayern: Neuer - Süle, Jerome Boateng (70. Martinez), Alaba, Davies - Kimmich, Goretzka - Leroy Sane (90.+1 Hernandez), Thomas Müller (90.+1 Choupo-Moting), Coman (66. Gnabry) - Lewandowski. - Trainer: Flick

Dortmund: Hitz - Can, Hummels, Zagadou (70. Morey) - Meunier, Dahoud, Delaney (70. Bellingham), Schulz - Reus (77. Reinier), Haaland (60. Tigges), Hazard (60. Brandt). - Trainer: Terzic

Die Daten des Spiels FC Bayern München gegen BVB

  • Tore: 0:1 Haaland (2.), 0:2 Haaland (9.), 1:2 Lewandowski (26.), 2:2 Lewandowski (44., Foulelfmeter), 3:2 Goretzka (88.), 4:2 Lewandowski (90.)
  • Neuer bestritt sein 422. Pflichtspiel für den FC Bayern und zog mit Karl-Heinz Rummenigge gleich.
  • Dortmund traf im 33. Pflichtspiel in Folge und stellte damit den Vereinsrekord im Profifußball aus dem Jahr 2015 ein.
  • Der FC Bayern traf im 58. Pflichtspiel in Folge. Eine längere Serie gelang nur zwischen 2013 und 2014 (damals sogar 61 Pflichtspiele in Folge).
  • Der FC Bayern kassierte sein 34. Gegentor dieser Bundesligasaison. Mehr waren es zu diesem Zeitpunkt zuletzt in der Saison 1991/92 (damals sogar 36 Gegentore).
  • Dortmund ist beim FC Bayern seit sieben Spielen punktlos. Die jüngsten fünf Duelle mit dem FC Bayern verlor Dortmund allesamt, das passierte zuvor nur von 1968 bis 1970.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern)

Mit seinen drei Treffern war Lewandowski der entscheidende Mann beim FC Bayern und gewann das Torjäger-Duell mit Haaland. Mit nun 20 Treffern ist er der alleinige Bundesliga-Rekordschütze gegen Dortmund.

Der Flop des Spiels: Thomas Meunier (BVB)

Bei seinem ersten Startelfeinsatz seit Mitte Januar ließ sich Meunier auf seiner rechten Seite immer wieder von Coman ausspielen und legte Goretzka das 3:2 auf. Im Offensivspiel präsentierte er sich sehr ungenau, beispielsweise bei einem Pass in der 25. auf Haaland, der - wenn er angekommen wäre - wohl zum Dortmunder 3:0 geführt hätte. Meunier zählte zu den Dortmundern mit den meisten Ballverlusten und der schlechtesten Passquote.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Die erste Halbzeit hatte gleich zwei Elfmeter-Situationen zu bieten. Äußerst strittig war es, bei Reus Schulter-Arm-Berührung nicht auf Elfmeter für den FC Bayern zu entscheiden (31.). Unstrittig richtig dagegen, einen solchen bei Dahouds Tritt an Coman zu geben (44.). Im Vorfeld des 3:2 ließ Fritz einen grenzwertigen Zweikampf von Sane gegen Can durchgehen.

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