FC Schalke 04 - RB Leipzig 0:3: Mustafi schläft, RB nicht - nächster Nackenschlag für S04

FC Schalke 04, RB Leipzig
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Neuer Abwehrchef, alte Probleme: Der FC Schalke 04 hat mit Winter-Neuzugang Shkodran Mustafi einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt erlitten. Am 20. Spieltag unterlag die Mannschaft von Christian Gross RB Leipzig mit 0:3 (0:1) - in erster Linie erneut wegen ihrer Anfälligkeit bei Standards.

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"Wenn du zwei Gegentore nach Standards kriegst, ist es schwierig, gegen eine Mannschaft wie Leipzig nochmal zurückzukommen", sagte Mustafi nach dem Spiel bei Sky. "Natürlich habe ich mir heute etwas anderes vorgestellt, aber ich wusste, dass es nicht einfach wird." Er betonte: "Wir haben das Potenzial, es zu schaffen. Wenn wir so konzentriert und engagiert spielen wie vor der Pause, als wir bis auf die letzten zehn Sekunden fast nichts zugelassen haben, besteht auf jeden Fall Hoffnung."

Der Tabellenletzte liegt damit 14 Spiele vor Saisonende weiter neun Punkte hinter dem Relegationsplatz. Am kommenden Samstag reist Schalke zu Union Berlin. Leipzig bleibt mit sieben Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern auf Platz zwei und empfängt am Freitag den FC Augsburg. Der Vorsprung auf den VfL Wolfsburg auf Rang drei beträgt drei Punkte.

FC Schalke 04 - RB Leipzig: Die Stimmen

Christian Gross (Trainer Schalke 04): "Eine klare Niederlage, da gibt es nicht viel zu diskutieren. Leipzig war klar besser. In der ersten Halbzeit haben wir konsequent und gut verteidigt. Beim ersten und dritten Tor haben wir aber einfach schlecht verteidigt. Nach vorne fehlte ein bisschen die Frische. Wir hatten Mühe, überhaupt richtig ins Spiel zu kommen, weil der Gegner früh gepresst hat."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Es war ein sehr, sehr gutes Spiel, wir haben 90 Minuten konzentriert verteidigt, wieder zu null gespielt, das stimmt mich zufrieden. In der erste Halbzeit war es schwieriger, Chancen herauszuspielen, da war Schalke sehr kompakt. In der zweiten haben wir die Räume genutzt."

FC Schalke 04 - RB Leipzig: Die Analyse

Der zu Beginn der Woche ablösefrei vom FC Arsenal gekommene Mustafi stand, obwohl er noch gar nicht mit der Mannschaft trainiert hatte, sofort in der Schalker Startelf. Für den Weltmeister von 2014 war es der erste Pflichtspieleinsatz von Beginn an seit Juli 2020 - und der sollte gleich einer zum Vergessen werden.

Die Leipziger, die unter der Woche mit einem 4:0 im Pokal gegen Bochum Selbstvertrauen getankt hatten, übernahmen von Beginn an die Kontrolle, taten sich zunächst aber schwer, im letzten Drittel für Gefahr zu sorgen. Die Hausherren verteidigten diszipliniert und konnten sich auf Fährmann verlassen, der die wenigen Abschlüsse der Gäste wie den von Olmo in der 13. Minute entschärfte.

Mustafi spielte zum ersten Mal in der Bundesliga.
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Mustafi spielte zum ersten Mal in der Bundesliga.

Mustafi: "Da sollten wir nicht Mann gegen Mann spielen"

Mit dem Pausenpfiff dann aber der Nackenschlag: Mukiele entwischte dem alles andere als wachsamen Mustafi bei einer Nkunku-Ecke und wuchtete den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen. Es war bereits das 20. Gegentor für S04 nach einer Standardsituation. "Wir müssen Standards generell besser verteidigen", sagte Mustafi hinterher. "Ich stehe ja eigentlich in der Zone. Aber da sollten wir halt nicht Mann gegen Mann spielen."

Die gute Nachricht: Schalke hatte zu diesem Zeitpunkt noch 45 Minuten. Die schlechte Nachricht: Leipzig auch. Und da Nagelsmanns Mannschaft weiter zielstrebig nach vorne spielte anstatt zu verwalten, gab es für Königsblau nichts zu holen. Erst zappelte der Ball in der 73. Minute infolge einer schönen Kombination zwischen Angelino und Sabitzer im Netz von Fährmann, dann schlug Orban kurz vor Schluss mit einem weiteren Treffer nach einer Ecke zu und sorgte so für noch klarerer Verhältnisse (87.).

Ein Aufbäumen der Gross-Elf blieb aus - weil sie zwar wollte, aber nicht konnte. Ein Beleg für die Schalker Harmlosigkeit: Während der gesamten 90 Minuten schoss Königsblau nur einmal auf das Tor von RB-Keeper Gulacsi. Fest steht auch nach diesem Nachmittag: Die Punkte muss S04 an anderen Spieltagen holen.

FC Schalke 04: Die nächsten fünf Bundesliga-Spiele

DatumUhrzeitGegner
13. Februar18.30 UhrUnion Berlin (A)
20. Februar18.30 UhrBorussia Dortmund (H)
27. Februar15.30 UhrVfB Stuttgart (A)
6. Märznoch nicht festgelegtMainz 05 (H)
13. Märznoch nicht festgelegtVfL Wolfsburg (A)

FC Schalke 04 - RB Leipzig: Die Aufstellungen

Schalke: Fährmann - William, Nastasic, Mustafi, Kolasinac - Stambouli, Mascarell (59. Thiaw) - Schöpf (59. Raman), Harit, Uth (39. Boujellab) - Hoppe (79. Serdar)

Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Orban, Upamecano, Angelino (88. Halstenberg) - Adams (67. Klostermann), Kampl, Nkunku (83. Hwang) - Sabitzer (83. Haidara), Sörloth (67. Poulsen), Olmo

FC Schalke 04 - RB Leipzig: Die Daten des Spiels

  • Tore: 0:1 Mukiele (45.+3), 0:2 Sabitzer (73.), 0:3 Orban (87.)
  • Kein anderer Leipziger sammelte in dieser Pflichtspiel-Saison so viele Torbeteiligungen wie Angelino (acht Tore, acht Assists).
  • Fast die Hälfte seiner 15 Bundesliga-Assists sammelte Nkunku gegen Schalke (7) - schon in der Vorsaison bereitete er beim 5:0 auf Schalke vier Treffer vor.
  • Als erste Mannschaft in diesem Jahrtausend kassiert Schalke 51 Gegentore nach 20 Bundesliga-Spielen. Die letzte Mannschaft, der das passierte: Fortuna Düsseldorf 1986/87 (damals sogar 61).

Der Star des Spiels: Nordi Mukiele (RB Leipzig)

Nicht nur wegen seines Tores zur Leipziger Führung der auffälligste Akteur an diesem Nachmittag. Bestritt die meisten Zweikämpfe aufseiten der Nagelsmann-Elf (29) und brachte fast 85 Prozent seiner Pässe an seine Mitspieler.

Der Flop des Spiels: Shkodran Mustafi (Schalke 04)

Unglückliches Bundesliga-Debüt für den 28-Jährigen, der zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt seinen Gegenspieler aus den Augen verlor. Ebenfalls schwach: Mascarell, der im defensiven Mittelfeld fast immer einen Schritt zu spät war.

Der Schiedsrichter: Martin Petersen

Souveräner Auftritt des Unparteiischen, der keine allzu strittigen Situationen zu bewerten hatte. Die Gelben Karten für Mascarell (27.), Kolasinac (69.) und Sabitzer (82.) waren allesamt berechtigt.

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