Achraf Hakimi, Dan-Axel Zagadou, Mario Götze: Drei Einzelbetrachtungen beim BVB

Haben beim BVB zuletzt überzeugt: Achraf Hakimi, Mario Götze und Dan-Axel Zagadou.
© Getty

Trotz des bislang starken Saisonstarts von Borussia Dortmund haben die Westfalen mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Dieser Umstand spülte zuletzt drei Spieler in die Startelf, die allesamt zu überzeugen wussten: die Talente Achraf Hakimi, Dan-Axel Zagadou und den zuvor bereits zum Problemfall abgestempelten Mario Götze. SPOX blickt nach dem Unentschieden gegen Hertha BSC auf diese drei Personalien.

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Achraf Hakimi (5 Startelfeinsätze in Folge)

Es ist dann doch vieles anders gekommen, als es sich Achraf Hakimi gedacht hatte. Vor allem schneller. Der junge Marokkaner setzte sich im August während des BVB-Trainingslagers in Bad Ragaz in den Garten des Mannschaftshotels und sprach über seinen Wechsel nach Dortmund.

Dort sagte Hakimi mit einer gewissen Schüchternheit unterlegt: "Der BVB ist ein Verein, der bekannt dafür ist, jungen Spielern eine Chance zu geben." Oder: "Hier werde ich rechts spielen."

Nun ist rund ein Drittel der ersten von zwei Saisons gespielt, die Hakimi von Real Madrid an Dortmund ausgeliehen ist. Und es lässt sich einwandfrei festhalten: Die Borussia hat mit dem in Kürze 20-Jährigen einen guten Fang gemacht.

Hakimi schon mit sechs Torvorlagen für den BVB

Fünf Pflichtspiele in Folge stand Hakimi nun in der Startelf von Trainer Lucien Favre, nur zweimal davon als Rechtsverteidiger. Doch dass er es auch auf der gegenüberliegenden Seite kann, bewies Hakimi bereits in der Nationalelf, für die er bislang auf 15 Einsätze kommt - und nun auch beim BVB.

Hakimi bestach zuletzt mit der richtigen Balance in seinem Defensiv- und Offensivverhalten. Der Weg nach vorne liegt ihm dabei ein Tick mehr. Der Marokkaner verfügt über ein sehr hohes Tempo, eine starke Technik und ist sich auch nicht zu schade, präzise Distanzschüsse abzugeben. Ein solcher führte beim 7:0-Kantersieg gegen Nürnberg, seinem ersten Startelfeinsatz für Dortmund, direkt zu einem Treffer.

Insgesamt steht Hakimi zudem bei schon sechs Torvorlagen. Stichwort Assists: Das bisherige Glanzstück lieferte Hakimi am vergangenen Mittwoch beim beeindruckenden 4:0-Erfolg gegen Atletico Madrid in der Champions League ab. Hakimi bereitete die ersten drei Dortmunder Treffer vor und wurde von der UEFA zum Man of the Match gewählt.

"Ein Messer namens Achraf" - Presse adelt Hakimi

"Vor allem Achraf ist über außen extrem wichtig, wie er die Linien hoch- und runterrennt. Er hat eine extrem hohe Geschwindigkeit und die haben wir heute gebraucht. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht", schwärmte anschließend Kapitän Marco Reus.

Die spanischen Gazetten - Hakimi steht seit seinem achten Lebensjahr bei den Königlichen unter Vertrag - überschlugen sich mit Lobeshymnen: Eine "Geschwindigkeit, die für Atletico unerreichbar war", nahm die Marca wahr. Die AS schrieb: "Verprügelt von einem Zyklon namens Dortmund, und einem Messer namens Achraf."

Bleibt Hakimi in seinen Leistungen stabil, wird er zweifelsohne nicht nur beim BVB und Real auf dem Zettel landen. Ein offensivstarker Außenverteidiger, der beide Seite gleichermaßen beackern kann und die Pflicht in der Defensive dabei nicht vernachlässigt - das ist der Traum jedes Kaderplaners.

BVB besitzt Matching Right bei Hakimi

Auch am Samstag gegen die Hertha - die Highlights im Video - glänzte Hakimi wieder im vorderen Drittel. Einen Distanzschuss setzte er hauchdünn neben den Pfosten, mit etwas Glück hätte er nach einem Berliner Klärungsversuch fast ins leere Tor getroffen, dann scheiterte mit links frei vor dem Kasten und dazu spielte er noch den Pass in die Tiefe, der zu Dortmunds 2:1 führte.

Zwei Spielzeiten wird Hakimi der Borussia nun gehören, in Madrid steht er noch bis 2021 unter Vertrag. Dortmund soll jedoch ein sogenanntes Matching Right besitzen: Ein Erstverhandlungsrecht, dass dem BVB zusichert, bei jedem Angebot für Hakimi von den Madrilenen informiert zu werden, um dann selbst über ein Angebot in selber Höhe entscheiden zu können - jedoch nur in dem Fall, dass Real Hakimi nach Ende der Leihe verkaufen möchte.

Und danach, das ist die schlechte Nachricht für die Borussen, sieht es aktuell wohl eher nicht aus.