Werder Bremen - Hertha BSC 3:1: Starker SVW stoppt den Berliner Höhenflug

Von David Kreisl
Martin Harnik erzielte die Bremer Führung gegen die Hertha.
© Getty

Werder Bremen hat der Berliner Hertha am 5. Spieltag die erste Saisonniederlage beigebracht. Die Norddeutschen klettern dank des 3:1 (2:0)-Sieges vorübergehend sogar auf den zweiten Tabellenplatz und überholen die Hauptstädter (3.).

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Die Bremer rissen das zunächst offen geführte Spiel dank eines starken Pressings in den Anfangsminuten schnell an sich und dominierten die Gäste fortan. Die Hertha wirkte überfahren von der Bremer Intensität und war nicht nur physisch unterlegen, sondern auch geistig nicht auf der Höhe.

Vor allem Bremens rechte Seite mit dem umtriebigen Osako und dem mit Wucht aus der Tiefe kommenden Eggestein stellte die Berliner vor große Probleme. Der frühen Führung durch Harnik ging dann noch ein individueller Bock voraus - Lustenberger schlug Keeper Jarstein nach einer Rettungsaktion den Ball aus der Hand - der Ex-Stuttgarter traf kunstvoll per Hacke (11.). Auch beim 0:2 mit Halbzeitpfiff nach einer Ecke verteidigten die Hauptstädter schlecht.

Die verbesserte Hertha schnupperte nach Dilrosuns sensationellem Treffer aus spitzem Winkel (53.) nur kurz am Punktgewinn. Die Bremer erlangten mit der Hereinnahme von Bargfrede für den ausgelaugten Sahin nach einer Stunde wieder die Kontrolle über das Spiel. Mit Plattenhardts Foul an Gebre Selassie und dem folgenden Elfmeter - Herthas drittem Standardgegentor in der Partie - war die Partie gegessen. Kurios: Die Berliner verschuldeten jetzt in fünf Saisonspielen fünf Elfmeter.

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen gegen Hertha BSC

  • Tore: 1:0 Harnik (11.), 2:0 Veljkovic (45.), 2:1 Dilrosun (53.), 3:1 Kruse (66./FE)

Der Star des Spiels: Nuri Sahin

Feierte sein Startelfdebüt gegen die Hertha und war als zentraler Mann vor der Abwehr Bremens wichtige Schaltzentrale. Bis zu seiner Auswechslung nach einer guten Stunde nicht nur offensiv mit vielen Ballaktionen, guter Ballverteilung und dem Freistoß vor dem 1:0 sowie dem Assist zum 2:0 wichtig, sondern auch nach hinten bärenstark: Sahin führte bis zum Tausch die meisten Zweikämpfe auf Bremer Seite (13), von denen er einen Großteil gewann (85 Prozent), schmiss sich in die meisten Tacklings (6) und holte sich sieben Mal den Ball von den Herthanern.

Der Flop des Spiels: Marvin Plattenhardt

Wuselig und bemüht nach vorne, aber ohne merkbaren Impact. Nach hinten dafür vor allem in der ersten Halbzeit völlig überfordert, kam überhaupt nicht in die Duelle und hatte zur Pause genau einen geführten Zweikampf gegen Bremens starke Seite vorzuweisen - den er verlor. In Hälfte zwei zunächst mit dem Versuch, einen Elfer zu schinden, dann mit einem ganz schwachen Freistoß und schließlich dem Foul, das zum Elfmeter und dem vorentscheidenden 1:3 führte.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann

Solider und unaufgeregter Auftritt des Unparteiischen, der wenige strittige Situationen zu bewerten hatte. Die Elfmeterentscheidung gegen die Hertha (65.) war absolut korrekt.

Die Stimmen zum Spiel Werder Bremen gegen Hertha BSC

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Unsere erste Halbzeit war schon ziemlich gut. Allein deswegen war es ein sehr verdienter Heimsieg. Nuri Sahin hat ein Superdebüt hingelegt. Dass er noch nicht die Kraft für 90 Minuten hat, ist irgendwie normal."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich nicht am Spiel teilgenommen. Wir waren mental nicht frisch genug, um in der Offensive Akzente zu setzen. Nach dem Anschlusstor hatte ich wieder ein wenig Hoffnung auf ein Unentschieden, aber nach dem dritten Gegentor war alles entschieden."

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