Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 1:3: Traumeinstand für Schmidt: Augsburg holt drei wichtige Punkte

Von SPOX
Martin Schmidt feierte bei seinem Debüt mit dem neuen Klub direkt den ersten Sieg.
© imago

Drei Punkte zum Einstand: Trainer Martin Schmidt hat beim kriselnden FC Augsburg ein perfektes Debüt und den womöglich vorentscheidenden Sieg im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert. Die Schwaben gewannen zum Abschluss des 29. Spieltags der Bundesliga beim Champions-League-Aspiranten Eintracht Frankfurt mit 3:1 (2:1), der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nun sieben Punkte. Für Frankfurt war es die erste Niederlage nach 15 Spielen in Folge ohne Pleite.

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Dabei erlebte Martin Schmidt ein Deja-vu. "Unglaublich, wie damals, wieder 0:1 hinten, wieder gegen Frankfurt", sagte der neue Trainer des FC Augsburg bei Sky: "Mir fehlen die Worte."

Schmidt: "Haben uns sehr viel Druck genommen"

Mit demselben Ergebnis gegen denselben Gegner hatte der Schweizer vor vier Jahren seine Bundesliga-Karriere als Coach des FSV Mainz 05 begonnen. "Auch damals haben wir einen Rückstand gedreht", sagte Schmidt.

Der Sieg war enorm wichtig für die kriselnden Augsburger. Der Vorsprung auf den Relegationsrang wuchs fünf Runden vor Schluss auf sieben Punkte, im Kampf um den Klassenerhalt ist eine Vorentscheidung gefallen. "Wir haben uns sehr viel Druck genommen", sagte Schmidt.

U21-Nationalspieler Marco Richter (31.) glich für die Augsburger zunächst die Frankfurter Führung durch Goncalo Paciencia (14.) aus und drehte mit einem präzisen Fernschuss (45.+4) die Partie sogar noch vor der Halbzeit. Für die Entscheidung sorgte Michael Gregoritsch (84.). Da spielten die Hessen nach der Gelb-Roten Karte für Gelson Fernandes (47.) schon lange in Unterzahl.

Frankfurt mit erster Liga-Niederlage 2019

Der erste Auswärtssieg des FCA seit dem 27. Oktober war zudem ein Novum: Vor Schmidt hatte nach einem Trainerwechsel in dieser Saison noch kein neuer Coach einen Erfolg im ersten Spiel verbucht. Baum habe daran aber auch seinen Anteil, wie Schmidt erklärte: "Ich habe eine funktionierende Mannschaft übernommen. Man kann in einer Woche nicht aus einer faulen Truppe eine Sieger-Mannschaft machen, deswegen auch ein Dank an meinen Vorgänger Manuel Baum. Er hat mir eine Top-Mannschaft übergeben. Ich konnte heute davon profitieren."

Während Augsburg nach der engagierten Vorstellung den restlichen Wochen optimistisch entgegenblicken darf, erhielten die Königsklassen-Hoffnungen der Eintracht durch die erste Liga-Niederlage in diesem Jahr einen Dämpfer. Zudem misslang die Generalprobe für das Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League: Am Donnerstag muss Frankfurt gegen Benfica Lissabon ein 2:4 aufholen muss.

Schmidt nimmt Startelf-Änderungen vor

Im Vergleich zum desaströsen 0:4 gegen die TSG Hoffenheim, das Ex-Trainer Manuel Baum letztlich den Job gekostet hatte, nahm Schmidt in seiner Startelf vier Veränderungen vor - unter anderem weil Verteidiger Philipp Max krankheitsbedingt fehlte. Dessen Vertreter Konstantinos Stafylidis hatte nach 118 Sekunden auch die erste, wenngleich harmlose Abschlussmöglichkeit der Partie.

Für deutlich mehr Gefahr sorgten in der offen geführten Anfangsphase die Versuche des Frankfurters Luka Jovic (4./5.). Nach dem sehenswerten Treffer von Paciencia, der den wie in Lissabon verletzt fehlenden Sebastien Haller ersetzte, verlor das auf Augenhöhe geführte Duell allerdings an Attraktivität. Der Ausgleich durch Richter kam ebenso wie die FCA-Führung etwas überraschend.

Insgesamt behinderten zahlreiche Fouls und Verletzungspausen den Spielfluss. Offensivaktionen waren vor allem im ersten Durchgang die Seltenheit, Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) hatte mit den häufig diskutierenden Spielern jede Menge Arbeit.

Eintracht in 2. Halbzeit in Unterzahl

Der Platzverweis des nicht immer souverän wirkenden Unparteiischen gegen Fernandes war vertretbar - und er erschwerte die Bemühungen der Gastgeber, die vor allem mental nicht den frischesten Eindruck machten. Ein Ausdruck dafür waren zahlreiche Abstimmungsfehler, technische Unzulänglichkeiten und zu einfach vertändelte Bälle.

Nach einer knappen Stunde hätte Ja-Cheol Koo (58.) die Schwäche der SGE ausnutzen müssen, er verpasste aus kurzer Distanz allerdings den dritten Treffer. Insgesamt waren die Gäste in dieser Phase einer Vorentscheidung dennoch deutlich näher als die Frankfurter dem Ausgleich.

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