Hannover 96 - FC Schalke 04 0:1: S04 und Stevens stoppen Talfahrt

Von SID
Bekam trotz der prekären Lage von Hannover-Präsident Martin Kind eine Jobgarantie bis zur kommenden Woche: Trainer Thomas Doll.
© getty

Huub Stevens nahm den Schalker Siegtreffer durch Suat Serdar ohne jede äußerliche Regung hin, die mitgereisten Fans feierten hingegen das erlösende 1:0 (0:0) und die gestopte Talfahrt des tief gefallenen Vizemeisters beim Bundesliga-Schlusslicht Hannover 96 euphorisch. Die Niedersachsen versinken hingegen weiter im Abstiegskampf. Dort soll es aber nach wie vor mit Trainer Thomas Doll weitergehen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"In unserer Situation hast du keine Leichtigkeit, da muss gekämpft werden. Das haben die Jungs gemacht", sagte Stevens nach seinem 100. Sieg als Trainer der Königsblauen am Sky-Mikrofon: "Mein Dank dafür, dass wir heute die Null gehalten haben, geht an Alexander Nübel. Ich hoffe, dass dieses Resultat uns Vertrauen gibt für die nächsten Spiele." U21-Nationaltorwart Nübel hatte Schalke mit einigen Glanzparaden den knappen Sieg gerettet.

Schlusslicht Hannover hingegen ist nach der sechsten Niederlage in Serie kaum noch zu retten. 96-Kapitän Marvin Bakalorz haderte: "Es zieht sich durch die ganze Saison. Es ist immer ein Fuß dazwischen, oder der Torwart hält überragend. Aber im Sport muss man weitermachen."

Dies gilt auch zumindest für weitere 90 Minuten für Coach Thomas Doll. Martin Kind, Chef der 96-Profiabteilung, gab in der ARD bezüglich des Niedersachsen-Duells beim VfL Wolfsburg am Samstag eine Jobgarantie für den 96-Trainer ab. Doll gab sich nach der Partie fatalistisch: "Was soll ich sagen? Unsere Situation ist nicht besser geworden."

Hannover - Schalke: Beide Teams verunsichert

In einer über weite Strecken zerfahrenen und eher unansehnlichen Begegnung gelang Serdar in der 39. Minute der Treffer des Tages. Mittelfeldspieler Serdar nutzte ein Abstimmungsproblem in der 96-Defensive und war mit einem Flachschuss erstmals im Schalke-Trikot erfolgreich.

Beiden Mannschaften merkte man von der ersten Minute die Verunsicherung durch die Misserfolge der vergangenen Wochen an. Strukturierte Aktionen waren selten, meistens ergaben sich Torchancen zufällig. So vergab bei Schalke Matija Nastasic (12.) eine gute Kopfballmöglichkeit, in der 35. Minute endete ein Alleingang von Kapitän Benjamin Stambouli mit einer starken Aktion von 96-Torhüter Michael Esser.

Dessen Gegenüber Nübel zeichnete sich bei einem strammen Schuss von Hendrik Weydandt (19.) aus, acht Minuten später verzog Genki Haraguchi für die Norddeutschen knapp. Ansonsten beherrschten die Abwehrspieler hüben wie drüben das Geschehen auf dem Spielfeld und ließen wenig zu.

Lattentreffer: Muslija im Pech

Hannovers Trainer Doll musste auf den angeschlagenen brasilianischen Stoßstürmer Jonathas verzichten, zumindest in den ersten 45 Minuten eine klare Schwächung seines Teams. Den Platzherren fehlte es an Durchschlagskraft, bei sich anbahnenden Abschlüssen waren die Doll-Schützlinge viel zu hektisch.

Der Coach erkannte diese Defizite und ersetzte in der Halbzeitpause Oliver Sorg durch den offensiver ausgerichteten Florent Muslija. Eine Maßnahme, die zumindest kurzzeitig Wirkung zeigte, die Norddeutschen wirkten mutiger, strahlten aber weiterhin zu wenig Torgefahr aus. In der 75. Minute allerdings hatte Muslija Pech, als er mit einem Distanzschuss nur das Lattenkreuz traf. Wenig später parierte Nübel stark gegen Nicolai Müller.

Artikel und Videos zum Thema