SV Werder Bremen - FC Schalke 04 4:2: Trotz Auswärtspleite - Tedesco darf weitermachen

Von SID/SPOX
Domenico Tedesco darf auf Schalke wohl erst einmal weitermachen.
© getty

Das Spiel verloren, aber mit einer zeitweise starken Leistung möglicherweise die Position des angeschlagenen Trainers Domenico Tedesco gestärkt: Trotz eines über weite Strecken ordentlichen Auftritts hat Schalke 04 auch bei Werder Bremen nicht punkten können.

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Der Vize-Meister musste sich an der Weser unglücklich mit 2:4 (1:1) geschlagen geben, sammelte aber zumindest in Hälfte eins Argumente für eine Weiterbeschäftigung seines Coaches.

Nach der Partie gab der neue Sportvorstand Jochen Schneider Tedesco eine Jobgarantie: "Ja, wir wollten eine Trendwende in Sachen Leistung - die haben wir gesehen. Daraus können wir Kraft und Zuversicht schöpfen", sagte Schneider auf eine entsprechende Frage.

Tedesco, der bereits nach der herben Pleite in der Vorwoche gegen Düsseldorf Kampfgeist vorgelebt hatte, äußerte wenig später bei Eurosport: "Solange ich das Vertrauen dieses großartigen Klubs habe, gebe ich Vollgas, bis ich dieses Vertrauen nicht mehr bekomme. Aber die Mannschaft lebt und darauf kann man aufbauen."

Embolo bringt Schalke in Bremen in Führung

Nach furiosem Beginn gingen die Gäste durch Breel Embolo (26.) in Führung. Fünf Minuten später konnten die Hanseaten ausgleichen, Milot Rashica traf mit einem Flachschuss.

Sechs Minuten nach Wiederbeginn traf Werder-Kapitän Max Kruse nach Videobeweis per Foulelfmeter, ehe erneut Rashica erfolgreich war (73.). Breel Embolo (85.) konnte noch einmal für die Gäste verkürzen, ehe Martin Harnik (90.+4) für den Endstand sorgte.

"Wenn wir weiter so auftreten, dann werden wir auch wieder punkten. Wir müssen das Positive aus dem Spiel mitnehmen, auch wenn wir heute wieder enttäuscht sind", sagte Schalkes Angreifer Guido Burgstaller nach der Partie bei Eurosport.

Schalke 04: Spieler kämpfen für Trainer Tedesco

Ein Lichtblick war aber vor allem für Tedesco der durchaus engagierte Auftritt seines Teams, das nach einer bislang ganz schwachen Rückrunde bis auf Platz 14 abgestürzt ist. Der Coach reagierte schon mit seiner Aufstellung auf die seit Wochen schwachen Vorstellungen seiner Profis und verbannte Mark Uth, Hamza Mendyl und Amine Harit aus dem Kader.

"Wir haben uns für diesen Kader entschieden. Es geht nicht darum, dass wir mit dem Finger auf jemanden zeigen und sagen, das sind die falschen Jungs. Die aktuelle Situation ist wichtig und wir haben uns nun für den aktuellen Kader entschieden", sagte der neue Sportvorstand Jochen Schneider vor dem Anpfiff bei Eurosport.

Vor den Augen des Nachfolgers von Christian Heidel präsentierten sich die Königsblauen von der ersten Minute an hellwach und hätten schon früher in Führung gehen müssen. Werder-Torwart Jiri Pavlenka war in der Anfangsphase mehrfach gefordert, die Bremer Abwehr wackelte bedenklich.

Werder - Schalke: Doppelpacks für Embolo und Rashica

Das 100. Bundesligaduell zwischen diesen beiden Traditionsklubs war auf jeden Fall eines der besseren Sorte. Denn spätestens nach dem zu diesem Zeitpunkt eher glücklichen Ausgleich fanden auch die Gastgeber besser ins Spiel und sind weiterhin die einzige Mannschaft mit mindestens einem Torerfolg in jedem Match.

Das ohnehin schon hohe Tempo ließ auch nach dem Seitenwechsel nicht nach. Tedesco trieb seine Schützlinge immer wieder nach vorne, ganz gezielt wurden die Schalker Angriffe über die Bremer Schwachstelle Augustinsson vorgetragen. Beide Teams wollten den Sieg unbedingt, die 42.100 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion bekamen ein Spektakel geboten.

Die Partie wogte hin und her, mehrfach lagen weitere Treffer in der Luft. Auch Tedescos Kollege Florian Kohfeldt war bis in die Schlussphase hinein auf Offensive aus und ersetzte Oldie Claudio Pizarro durch den kopfballstarken Martin Harnik. Bremen bestimmte die zweite Hälfte klar, auch wenn es am Ende noch mal spannend wurde. In der 84. Minute feierte zudem Fin Bartels nach 448 Tagen sein Bundesliga-Comeback bei Werder.

Werder gegen Schalke: Die Reaktionen der Trainer

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir haben Schalke nicht unterschätzt und wussten, dass sie alles reinhauen werden. Wir haben nach dem Ausgleich die Partie immer mehr in den Griff bekommen und uns kontinuierlich gesteigert. Das 2:3 darf aber nicht fallen."

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Letzten Endes geht es um Punkte, und die fehlen uns heute. Wir wollten uns gegenüber den letzten Spielen in Mainz und Düsseldorf steigern, das war auch nicht schwer. Die Tür war für uns nach dem 1:0 offen. Aber nach dem 1:2 wird es dann schwierig. Solange ich das Vertrauen dieses großartigen Klubs habe, werde ich Vollgas geben. Die Mannschaft lebt."

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen gegen FC Schalke 04

  • Tore: 0:1 Embolo (26.), 1:1 Rashica (31.), 2:1 Kruse (51./FE), 3:1 Rashica (73.), 3:2 Embolo (85.), 4:2 Harnik (90.+4)

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