Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen 2:3: Nächster Tiefschlag für Doll und H96 im Abstiegskampf

SID
Schockte Hannover 96 mit einem Doppelpack in der ersten Halbzeit: Leverkusens Stürmer Kevin Volland.
© Getty

Die Profis von Bayer Leverkusen tollten auf dem schneebedeckten Rasen herum und feierten ihren Last-Minute-Erfolg ausgelassen mit den mitgereisten Fans, den Spielern von Hannover 96 waren dagegen nicht nur wegen des Comebacks von Väterchen Frost die Gesichtszüge eingefroren. Nach einer 2:3 (0:2)-Niederlage gegen die Werkself rückt der Abstieg für die Niedersachsen immer näher. Der aufmunternde Applaus der eigenen Fans konnte die Roten nicht trösten.

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Der Rückstand des Tabellenvorletzten auf Relegationsplatz 16 beträgt weiterhin fünf Punkte und die Leistung der Niedersachsen war mindestens eine Halbzeit lang nicht erstligareif. Bayer kann dagegen weiter von der Teilnahme an der Champions League träumen.

Doppelter Torschütze der Gäste war Kevin Volland. Der Torjäger erzielte in der 13. und 28. Minute seine Saisontreffer Nummer zehn und elf und schien damit früh für sportlich klare Verhältnisse gesorgt zu haben. Doch das Anschlusstor durch einen Kopfball von Jonathas (51.) und ein Eigentor von Mitchell Weiser (73.) brachte die Gastgebern wieder heran, ehe Kai Havertz (87.) den Leverkusener Sieg doch noch perfekt machte und die Werkself auf Platz fünf schoss.

"Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, dann macht es Spaß. So ist es einfach nur wieder scheiße", sagte ein frustrierter Hendrik Weydandt, der zur Pause auf Seiten der Gastgeber eingewechselt worden war, bei Sky. Sein Trainer Thomas Doll äußerte: "Meine Mannschaft hat sich nicht für den Kampf belohnt. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Positiv ist aber, dass man gesehen hat, die Mannschaft lebt und Charakter hat."

Unklar war zumindest phasenweise, ob die Partie überhaupt regulär beendet werden könnte. Denn pünktlich zum Spielbeginn um 18.00 Uhr setzte Schneeregen ein, der zunehmend den Spielfluss bremste. Eine kurze Pause nach 25 Minuten half wenig, in der 40. Minute schickte Schiedsrichter Sören Storcks beide Teams für knapp neun Minuten in die Kabine, Stadionarbeiter fegten die Linien frei.

Hannover 96 im Abstiegskampf: "Zeigt endlich Eier!"

In der Halbzeitpause wurden zusätzlich die Strafräume vom Schnee befreit. Nach Sky-Informationen standen bei den ersten beiden Räumaktionen noch nicht genug Schneeschieber und Besen zur Verfügung.

"Zeigt endlich Eier", hatte der 96-Anhang via Transparent vor Spielbeginn gefordert. Doch davon waren die Platzherren zunächst wieder einmal weit entfernt. Das Spielgeschehen vor 33.800 Zuschauern bestimmte die Mannschaft von Trainer Peter Bosz, Hannover wirkte fast hilflos - und das lag nicht in erster Linie an den schwierigen Witterungsverhältnissen.

Allerdings verhinderte der nasse Schnee auf dem Rasen ein mögliches Tor für die Truppe von Coach Thomas Doll: In der 33. Minute blieb ein Flachschuss von Linton Meina kurz vor der Torlinie im Matsch, Bayer-Torwart Lukas Hradecky war schon geschlagen.

Doll bringt Weydandt - Bayer wackelt, aber fällt nicht

Doll setzte nach dem Seitenwechsel mit Hendrik Weydandt auf einen zusätzlichen Stürmer und nach dem Jonathas-Treffer wackelten die Westdeutschen mehr und mehr. Begünstigt vom nachlassenden Schneefall und abflauenden Wind bekamen die Aktionen der Platzherren mehr Struktur, klare Torchancen blieben aber vor der turbulenten Schlussphase Mangelware.

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