Werder Bremen - VfB Stuttgart 1:1: VfB erkämpft Punkt in Bremen

Der VfB Stuttgart erarbeitete sich einen Punkt in Bremen.
© Getty

Der VfB Stuttgart hat zum Auftakt des 23. Bundesliga-Spieltags einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf geholt. Die Mannschaft von Markus Weinzierl knöpfte Werder Bremen mit einer starken, kämpferischen Leistung ein 1:1 (1:1) ab, wartet aber dennoch seit nun acht Spielen auf einen Sieg.

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Der VfB überraschte Werder mit einem enorm wachen, physischen und lauffreudigen Auftritt. Zuber brachte die Hausherren gegen unsortierte Bremer nach nur 61 Sekunden in Führung. Bremen brauchte eine Viertelstunde, um die Kontrolle über die Partie zu übernehmen. Gegen die eng gestaffelten Abwehrreihen der Stuttgarter fehlte Werder aber die Durchschlagskraft.

Kruse ließ sich wie gewohnt tief fallen, um den Spielaufbau zu übernehmen, kam aber selbst kaum in die Zwischenräume. Castro, Zuber und Ascacibar machten das Zentrum mit hohem läuferischem Aufwand dicht. Über die zuletzt starken Außen ging bei Werder wenig.

Klaassen traf kurz vor dem Seitenwechsel zum etwas schmeichelhaften Ausgleich aus der Distanz. Zuvor hätte Stuttgart in Person von Gomez (9., 44.) erhöhen müssen. Generell fehlte es dem VfB im offensiven Umschaltspiel an Präzision und richtigen Entscheidungen.

Weinzierl war in der Halbzeit gezwungen umzustellen. Kempf blieb wegen Übelkeit in der Kabine, Gentner kam und Stuttgart stellte von einer Fünfer- auf eine Viererkette um. Den Spielverlauf störte das nicht.

Erst mit der Hereinnahme von Pizarro als zweiten Ballverteiler neben Kruse wurde Werder wieder variabler und zwingender. Zieler verhinderte jedoch mit seiner Parade gegen Gebre Selassie die späte Niederlage. Der Punkt geht angesichts der ersten Halbzeit aber völlig in Ordnung.

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen gegen VfB Stuttgart

  • Tore: 0:1 Zuber (2.), 1:1 Klaassen (45.)
  • Werder erzielt bereits das achte Tor aus der Distanz in dieser BL-Saison - Ligahöchstwert.
  • Stuttgart kassierte im neunten BL-Spiel in Folge mindestens ein Gegentor in der ersten Halbzeit. Das gab es zuvor zuletzt an den letzten neun Spieltagen der Abstiegssaison 2015/16.
  • Die Serie hält an: Bremen trifft saisonübergreifend im 25. BL-Spiel in Folge, solch eine Serie hatte Werder zuletzt von Mai 2004 bis Februar 2005 (27 Spiele - Vereinsrekord). In den Top-5-Ligen Europa trafen neben Werder nur PSG und Juventus Turin in allen Ligaspielen diese Saison.

Der Star des Spiels: Davy Klaassen (Werder Bremen)

Überließ Sahin und Kruse den Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte, war jedoch an beiden Enden des Feldes wichtig für Werder. Gewann fast 80 Prozent seiner Zweikämpfe, legte 11,04 Kilometer zurück, war an fünf Torschüssen direkt beteiligt und krönte seine Leistung mit dem Tor zum 1:1.

Der Flop des Spiels: Joshua Sargent (Werder Bremen)

"Feierte" sein Startelf-Debüt für Werder, blieb aber ohne Bezug zum Spiel blass. 33 Ballkontakte, 28,6 Prozent gewonnene Zweikämpfe, zwölf Ballverluste: Nach einer Stunde war folgerichtig Schluss für den US-Amerikaner. Ebenfalls schwach: Stuttgarts Gomez.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann

Zeigte eine nahezu fehlerfreie Leistung. Den einzigen Aufschrei im Weser-Stadion gab es nach 19 Minuten, nachdem Kruse im Zweikampf mit Beck im Strafraum zu Boden gegangen war. Ein mögliches Zerren des Stuttgarters reichte nicht für einen Elfmeter. Auch hier entschied Hartmann richtig.

Bremen gegen Stuttgart - die Reaktionen der Trainer:

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Vom Ergebnis her war es zu wenig, um oben dranzubleiben. Es war nicht unsere beste Leistung, aber ich kann meiner Mannschaft auch keinen riesigen Vorwurf machen. Wir wollten Emotionen schüren, aber Stuttgart hat uns nichts angeboten. Es war kein Spiel, das viele Tempooptionen geboten hat. Es ist sehr ärgerlich, weil wir gewinnen wollten."

Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart): "Das Selbstvertrauen nehmen wir mit, weil wir gegen eine gute Bremer Mannschaft dagegengehalten haben. Wir sind gut reingekommen, waren früh in Führung und hatten zwei hundertprozentige Chancen durch Mario Gomez, da müssen wir das 2:0 machen. Das 1:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff war ein Nackenschlag. Es ist nicht leicht, die Bremer zu verteidigen. Das haben wir gemacht, mit dem Punkt können wir leben."

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