Werder Bremen - FC Bayern 1:2: Gnabry lässt Kovac weiter aufatmen

Serge Gnabry führte den FC Bayern zum Sieg gegen Werder Bremen.
© Getty

HIERNach der Frustbewältigung in der Champions League ist der FC Bayern München auch in der Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Mannschaft von Niko Kovac schlug den SV Werder Bremen am 13. Spieltag dank Serge Gnabry mit 2:1 (1:1) und kletterte vorerst auf Platz drei. Die Highlights im Video gibt es HIER.

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Ebenso wie Bremen-Coach Kohfeldt, der Osako anstelle von Harnik von Anfang an aufbot, veränderte Bayern-Trainer Kovac sein Team im Vergleich zum letzten Spiel nur auf einer Position: Gnabry rückte kurzfristig für Robben in die Elf des Rekordmeisters.

Robbens Kollegen war die englische Woche aber nicht anzumerken. Die Bayern fühlten sich vom Anstoß weg im Weserstadion wie Zuhause, spielten druckvoll und selbstbewusst. Lewandowski scheiterte früh am stark aufgelegten Pavlenka (7.), der erneut im defensiven Mittelfeld aufgebotene Kimmich verfehlte das Gehäuse des Bremer Keepers mit einem Schlenzer knapp (15.).

Ex-Bremer Gnabry war es schließlich, der die starke Anfangsphase der Gäste belohnte. Nach schöner Kimmich-Hereingabe bezwang der Nationalspieler Pavlenka im Nachschuss (20.). Müller hätte nur sechs Minuten später erhöhen können, köpfte eine Alaba-Flanke aber knapp neben das Tor. Die letzte Konsequenz fehlte, um bereits vor der Halbzeit die Weichen auf Sieg zu stellen.

Auch in der Hintermannschaft: Werders Angriff fand bis auf einen Fernschuss von Sahin (29.) in der ersten Halbzeit überhaupt nicht statt, schaffte es dennoch, zu treffen. Osako erwies sich nach einer Kruse-Flanke als handlungsschnell und sorgte aus dem Nichts für den schmeichelhaften Ausgleich (33.). Neuer, der zu spät aus seinem Kasten kam, und Boateng, der Osako ohne Gegenwehr gewähren ließ, sahen in dieser Situation alles andere als gut aus - zum Ärger von Kovac an der Seitenlinie.

In der Pause fand er aber die richtigen Worte, schaltete sein Team nach dem Seitenwechsel doch wieder einen Gang höher und kam folglich schnell durch Gnabry zum Erfolg, der den Ball mit dem Glück des Tüchtigen über die Linie bugsierte (50.). Am Ende mussten sich die Münchner ihren siebten Liga-Sieg hart erarbeiten. Bremen setzte in der Endphase noch den einen oder anderen gefährlichen Nadelstich, wie durch Kruse, dessen Schuss knapp an Neuers Tor vorbeiging (77.). Das 2:1 aus Sicht der Gäste war in Anbetracht ihrer spielerischen Dominanz und Chancen verdient.

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen gegen FC Bayern München

  • Tore: 0:1 Gnabry (20.), 1:1 Osako (33.), 1:2 Gnabry (50.)
  • Gelb-Rote Karte: Moisander (wiederholtes Foulspiel/90. + 2)
  • Meilenstein: Bayern-Verteidiger Boateng absolvierte sein 250. Spiel in der Bundesliga.
  • Lieblingsgegner: Die Bayern gewannen ihr zehntes Auswärtsspiel in Folge gegen Bremen.
  • Abwehr-Schwäche: Zum neunten Mal in Serie kassierten die Münchner in der Bundesliga mindestens ein Gegentor.

Der Star des Spiels: Serge Gnabry (FC Bayern)

Avancierte mit einem Doppelpack an alter Wirkungsstätte zum Matchwinner. War auch sonst der auffälligste Spieler des Nachmittags. Führte die meisten Zweikämpfe (13) und punktete mit einer sehr guten Passquote (90 Prozent). Ebenfalls stark: Kimmich, der die meisten Ballaktionen aller Mittelfeldspieler hatte und 94 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler brachte.

Der Flop des Spiels: Jerome Boateng (FC Bayern)

Legte einmal mehr einen unkonzentrierten Auftritt hin. Schlief nicht nur beim zwischenzeitlich Ausgleich, sondern verlor insgesamt elf Bälle. Auf Seiten der Bremer enttäuschend: Sahin, der nur 37 Prozent seiner Zweikämpfe gewann.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Musste sich wegen der bisweilen rüden Zweikampfführung der Bremer häufiger wütenden Bayern-Spielern erwehren, hatte die Begegnung aber weitestgehend im Griff und traf keine folgenschwere Fehlentscheidung. Zog beim 1:0 die Meinung seines Videoassistenten zu Rate. Verteilte insgesamt vier Gelbe und eine Gelb-Rote Karte.

Die Reaktionen zum Spiel SV Werder Bremen gegen FC Bayern München

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Man muss anerkennen, dass die Bayern als Mannschaft sehr gut funktioniert haben. So gesehen, haben wir gegen einen sehr guten Gegner verloren. Es war möglicherweise nicht der beste Moment, um gegen dieses Topteam zu spielen."

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Mir hat viel an unserer Leistung gefallen, bemängeln muss ich nur die Chancenverwertung. Lediglich in den zehn Minuten nach unserem Führungstor haben wir zu passiv verteidigt, ansonsten wurde gut gearbeitet. Es ist gut, dass wir jetzt eine Woche Zeit zur Vorbereitung auf das nächste Spiel haben."

Serge Gnabry (Bayern München): "Wir wissen um die Lage in der Tabelle. Jedes Spiel ist wichtig. Wir müssen immer drei Punkte einfahren. Gut ist, dass wir es heute geschafft haben, nicht viel zuzulassen. Das gibt uns ein super Gefühl. Ich bin überglücklich über meine zwei Tore. Ich habe aus Respekt nicht gejubelt. Ich hatte eine super Zeit in Bremen."

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