Hoffenheim - Dortmund 3:1: Desolater BVB zittert sich in die Champions League

Die TSG 1899 Hoffenheim hat Borussia Dortmund verdient besiegt.
© Getty

Sowohl die TSG 1899 Hoffenheim, als auch Borussia Dortmund spielen in der kommenden Saison in der Champions League. Die Kraichgauer sicherten sich am 34. Spieltag der Bundesliga mit einem 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen den BVB Platz drei. Aufgrund des zu geringen Leverkusener Sieges gegen Hannover (3:2) reichte desolaten Dortmundern diese Auswärtspleite, um auf Rang vier in die Königsklasse zu schlittern.

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Im ersten Abschnitt keine hochklassige Partie, trotz weniger hochkarätiger Chancen und des individuellen Fehlers von Bürki ging die TSG-Führung aber in Ordnung. Hoffenheim in den direkten Duellen stärker, dominanter am Ball (über 70 Prozent Ballbesitz nach 20 Minuten) und mit teils schnörkellos nach vorne getragenen Angriffen, denen am Ende jedoch oft die letzte Präzision fehlte.

Der BVB hielt mit einer notgedrungen neu formierten 3-4-1-2-Aufstellung dagegen, fand aber im Umschaltspiel kaum Mittel gegen die dann tief zurückgezogene Fünferkette der Kraichgauer. Kam Dortmund einmal ins letzte Drittel, mangelte es dort deutlich an Ideen und abgestimmten Laufwegen - gerade in die Tiefe.

Probleme offenbarte die Borussia, die im 5-2-3 gegen den Ball spielte und sich vor allem darauf konzentrierte, die Passwege ins Zentrum zuzustellen (Doppelsechs Weigl/Sahin mit klarer Mannorientierung), bei den gefürchteten Hoffenheimer Diagonalbällen. Gerade die linke Seite der TSG fand im Rücken von Pulisic häufig große Räume.

Sehr ähnliches Bild auch nach der Pause: Dortmund mit groben Problemen auf dem Flügel, auf beiden Außen kamen die Hausherren relativ simpel in den Rücken der BVB-Abwehr - und dann brannte es regelmäßig rund um den Strafraum der verheerend verteidigenden Gäste. Die Borussia teils unkonzentriert, fast ohne Aggressivität und Kampfgeist sowie mit zunehmender Spieldauer auch von der Verlustangst gelähmt.

TSG 1899 Hoffenheim - BVB: Die Highlights im Video

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Die Daten zum Spiel Hoffenheim - BVB

Tore: 1:0 Kramaric (26.), 1:1 Reus (58.), 2:1 Szalai (63.), 3:1 Kaderabek (73.)

  • Kramaric erzielte sein 11. Tor in der Rückrunde, nur Lewandowski traf in der Rückrunde häufiger (14).
  • 1:0-Vorbereiter Uth verbucht seine 22. Torbeteiligung in dieser Saison (14 Tore, 8 Assists). Nur Lewandowski war an mehr Toren in dieser Spielzeit direkt beteiligt (29, Thomas Müller ebenfalls an 22).
  • Nur die Bayern (92) erzielten in dieser Spielzeit mehr Tore in der Bundesliga als die TSG (66).
  • 46. Dortmunder Gegentore in einer BL-Saison - so viele kassierte der BVB zuletzt 2007/08 (damals 62 unter Thomas Doll).
  • Seit seinem BL-Debüt 2009/10 erzielte Reus als einziger Spieler der Liga in jeder Spielzeit mindestens 7 Treffer.
  • Präzision: Hoffenheims Passquote (91 Prozent) war die beste in einem Spiel der BL-Historie der TSG!
  • Dortmund brachte nach der Pause 96 Prozent seiner Pässe an den Mann - die beste Quote einer Mannschaft in einem BL-Spiel seit Datenerfassung 2004.

Der Star des Spiels: Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim)

Erzielte seinen elften Treffer in der Rückrunde, bereitete zudem das 2:1 gekonnt vor. Gewann knapp 60 Prozent seiner Zweikämpfe und legte insgesamt vier Torschüsse auf.

Der Flop des Spiels: Roman Bürki (BVB)

Übler Doppel-Bock beim Hoffenheimer Führungstor: erst die schlechte Ballannahme, dann der noch schlechtere Befreiungsschlag direkt in die Füße von Torschütze Kramaric. Sah auch bei der Hereingabe vor dem 1:3 nicht gut aus. Der BVB damit nun mit elf (!) individuellen Fehlern in dieser BL-Saison, den meisten ligaweit. Bürki beging vier davon.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Souveräne Vorstellung in einer fairen Partie, die ohne große Aufreger auskam.

Die Reaktionen zu TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich bin in allererster Linie unglaublich stolz auf die Mannschaft. Und auf den Klub, der ein unglaublich gutes Klima schafft. Mit diesem Klub sind wir Dritter in der Bundesliga. Das ist mehr als historisch."

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "Das Spiel war ein Spiegelbild dessen, was den BVB in den letzten Wochen, Monaten und vielleicht sogar die ganze Saison begleitet hat. Dennoch haben wir uns über die Ziellinie gezittert. Die Champions League ist für den Klub ganz wichtig."

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