TSG 1899 Hoffenheim - Hannover 96 3:1: Dreifacher Kramaric schießt mutige 96er ab

Von Gianluca Fraccalvieri
Andrej Kramaric erzielte seinen ersten Dreierpack in der Bundesliga.
© Getty

1899 Hoffenheim hat im letzten Freitagsspiel dieser Saison Hannover 96 mit 3:1 (1:1) bezwungen. Damit springt die TSG vorübergehend auf Platz vier der Tabelle, während die Niedersachsen immer noch nicht den Klassenerhalt feiern können.

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Hannover stand von Anfang an auffällig hoch und versuchte die Hoffenheimer durch frühes Anlaufen im Aufbau zu stören und zu Fehlern zu zwingen. 1899 stand hinten jedoch größtenteils stabil und erspielte sich immer wieder vielversprechende Chancen.

Hoffenheim ging durch einen individuellen Fehler früh in Führung (16.): Nach einem total missglückten Rückpass von Abwehrchef Sane kam der flinke Gnabry vor 96-Keeper Tschauner an den Ball und spielte einen cleveren Querpass auf den mitgelaufenen Kramaric, der nur noch einschieben brauchte. Unglücklicherweise zog sich Gnabry bei seinem Assist eine Oberschenkelverletzung zu und musste kurz drauf ausgewechselt werden. Für ihn kam der Schweizer Steven Zuber.

Hannover ließ sich von der TSG-Führung aber nicht beirren und wurde seinerseits offensiver, was sich auch prompt auszahlte. Nach einer gelungenen Kombination über die rechte Seite sorgte Karaman für den durchaus verdienten Ausgleich nach 24 Minuten. In der Folge wurde das Spiel hektischer: Viele kleine Fouls und Ruppigkeiten bestimmten das Geschehen - das fußballerische Niveau blieb dennoch hoch.

Hoffenheim kam deutlich wacher aus der Kabine, erarbeitete sich mehr Spielanteile und trat deutlich souveräner auf. Hannovers Schlussoffensive blieb ob der fehlenden individuelle Klasse erfolgslos. Hoffenheims Sieg und der damit verbundene, vorübergehende Sprung auf Platz vier geht völlig in Ordnung.

Hoffenheim - Hannover: Die Highlights im Video

Die Daten zum Spiel Hoffenheim gegen Hannover

Tore: 1:0 Kramaric (16.), 1:1 Karaman (24.), 2:1 Kramaric (50.), 3:1 Kramaric (86.)

  • 96 wartet nun schon seit 17 Spielen auf eine Weiße Weste in der Bundesliga - das ist mit Abstand die längste Serie der Liga. Die letzte Weiße Weste gab es im Hinrundenduell mit der TSG (2:0).
  • Die TSG traf in dieser Saison zu Hause in allen 20 Pflichtspielen mindestens einmal.
  • Nur Freiburg (2) holte seit dem 24. Spieltag weniger Punkte als die Hannoveraner (4).
  • Nur in der Hinrunde in Wolfsburg (24) begingen die Hoffenheimer in dieser Saison in einem BL-Spiel mehr Fouls als heute (23).

Der Star des Spiels: Andrej Kramaric (1899 Hoffenheim)

Der Kroate war von Anfang an sehr agil und machte zusammen mit Schulz eine Menge Radau über die linke Angriffsseite. Nach dem frühen Tor zum 1:0 sorgte Kramaric mit einem ansehnlichen Volleytor kurz nach der Halbzeit für die erneute Führung der Kraichgauer, ehe er seinen Galaauftritt mit einem Hattrick vollendete.

Der Flop des Spiels: Timo Hübers (Hannover 96)

Der Außenverteidiger der 96er erwischte einen gebrauchten Tag. Auf seiner rechten Abwehrseite konnten die Hoffenheimer machen, was sie wollten: Schulz und Kramaric waren in Sachen Schnelligkeit und individueller Klasse für den 21-Jährigen einfach eine Nummer zu groß.

Der Schiedsrichter: Patrick Ittrich

Der Unparteiische behielt in einer ruppigen Partie immer einen kühlen Kopf und leitete die Partie durchweg souverän.

Die Reaktionen zu 1899 Hoffenheim - Hannover 96

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir sind gut reingekommen, aber haben dann irgendwann alles aus dem Stand gespielt und mit zu großer Distanz. Der Sieg war aber insgesamt verdient. Wenn wir uns für die Champions League qualifizieren, wäre das eine Sensation, schon die Europa League wäre ein richtig großer Erfolg."

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf überhaupt nicht wider. Wir haben es gut gespielt und es dem Gegner sehr schwer gemacht, aber die Gegentore zu leicht hergeschenkt. So kann man gegen eine Topmannschaft nichts holen."

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