SC Freiburg - VfL Wolfsburg 0:2: Didavis Doppelpack sichert ersten Labbadia-Sieg

Von Christian Schmidt
Daniel Didavi erzielte den Wolfsburger Siegtreffer.
© Getty

Am 29. Spieltag der Bundesliga gelang dem VfL Wolfsburg mit dem 2:0 (1:0)-Sieg beim SC Freiburg der erste Erfolg seit dem 20. Spieltag. Bruno Labbadia durfte über den ersten Sieg auf der Trainerbank des VfL jubeln. Die Mannschaft von Christian Streich verpasste hingegen durch die Niederlage den Anschluss an das Tabellenmittelfeld und steckt nun selbst wieder tief im Abstiegskampf.

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Im Team des VfL Wolfsburg, der im 4-3-3-System startete, gab Paul Jäckel in der Innenverteidigung seine Premiere in der Bundesliga, Yunus Malli und Josip Brekalo flankierten Stürmer Landry Dimata. Auch der SC Freiburg setzte auf eine Viererkette in der Defensive, Vincent Sierro stürmte an der Seite von Nils Petersen, dessen Gelb-Rote Karte aus dem Spiel gegen Schalke vom DFB-Bundesgericht zuvor aufgehoben wurde.

Von Beginn an übernahmen die Wölfe die Spielkontrolle im Schwarzwald-Stadion, Didavi belohnte die anfänglichen Bemühungen nach 90 Sekunden direkt mit dem Führungstreffer. Die Freiburger zeigten sich in der Folgezeit beeindruckt vom frühen Rückstand und fanden gegen die aggressiv anlaufenden Wolfsburger keine Lösungen. Eine Zweikampfquote von knapp 60 Prozent in der Anfangsphase zeugte von der energischen Gangart des VfL.

Mit fortschreitender Spieldauer gelang es den Freiburgern zunehmend, sich aus der Wolfsburger Umklammerung zu befreien. Die Angriffsbemühungen der Streich-Elf gerieten aber zu umständlich und zu langsam, sodass das Wolfsburger Tor kaum einmal in Gefahr geriet. Der VfL beschränkte sich bis zur Halbzeitpause auf das Verwalten der Führung und stellte jegliche Offensivaktionen nahezu ein.

Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte agierte Wolfsburg weiterhin aus einer abwartenden Haltung heraus und lief die Freiburger Spieler erst an der Höhe der Mittellinie an. Freiburg tat sich weiterhin enorm schwer Lücken im Defensivverbund der Wölfe zu finden, leichte Ballverluste in der gegnerischen Hälfte störten immer wieder die Angriffe der Breisgauer. Den einzigen vielversprechenden Abschluss setzte Sierro deutlich neben das Tor.

Obwohl Freiburg das Risiko in der Folge nochmals erhöhte und die Wolfsburger in die eigene Hälfte drängte, hatte der VfL bis zum Schluss nur wenig Mühe den Vorsprung zu verteidigen. Einen der seltenen eigenen Angriffe schloss erneut Didavi kurz vor Schluss zum 2:0 ab, Petersen vergab in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt den möglichen Anschlusstreffer. Der VfL durfte so den ersten Sieg unter Bruno Labbadia bejubeln.

Daten des Spiels SC Freiburg - VfL Wolfsburg

Tor: 0:1 Didavi (2.), 0:2 Didavi (83.)

Bes. Vorkommnis: Petersen scheitert mit Handelfmeter an Casteels (90. + 4)

  • Paul Jäckel feierte bei Wolfsburg sein Bundesliga-Debüt.
  • Maximilian Arnold bestritt sein 150. Bundesligaspiel.
  • Daniel Didavi erzielte das schnellste Wolfsburger Tor dieser Saison. Es war zudem das schnellste Tor der Wolfsburger seit Oktober 2015.
  • Das zehnte Gegentor aus der Distanz für Freiburg stellt Ligahöchstwert unter allen Bundesligisten dar.
  • Didavi erzielt seinen ersten Doppelpack seit Dezember 2015 als er ausgerechnet gegen den VfL Wolfsburg doppelt traf.
  • Freiburg kassierte bereits das elfte Gegentor in der Schlussviertelstunde, nur Hoffenheim hat noch mehr (zwölf).
  • Petersen scheiterte erstmals seit April 2017 vom Elfmeterpunkt, als der Stürmer an Felix Wiedwald im Bremer Tor scheiterte.
  • Gegen Wolfsburg verlor Streich mit Freiburg alle seiner fünf Bundesliga-Heimspiele.

Der Star des Spiels: Daniel Didavi (VfL Wolfsburg)

Sicherte den Auswärtssieg mit seinem Doppelpack nahezu im Alleingang. Wusste darüber hinaus auch als Ballverteiler zu überzeugen und fand bei knapp 85 Prozent seiner Zuspiele den eigenen Mann.

Der Flop des Spiels: Nils Petersen (SC Freiburg)

Fand im Sturmzentrum der Breisgauer kaum Bindung ans Spiel und gab keinen einzigen Torschuss ab. Exemplarisch für seine Leistung war der schwach geschossene Elfmeter, den Casteels parierte. Brachte darüber hinaus nur knapp 70 Prozent seiner Zuspiele an den eigenen Mann.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Sehr großzügiger Spielleiter, der in der ersten Halbzeit auf mögliche Verwarnungen vollständig verzichtete. Zog seine Linie aber konsequent durch und hatte das Spielgeschehen jederzeit im Griff.

Die Reaktionen zu SC Freiburg - VfL Wolfsburg

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Man braucht besondere Momente, Wolfsburg hatte davon heute zwei. Die Mannschaft tut alles, die Spieler rennen wie die Verrückten. Aber irgendwann brauchst du ein Erfolgserlebnis. Das ist nicht gelungen, deshalb haben wir verdient verloren."

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Es ist klar, dass es für uns ein enorm wichtiger Sieg war aufgrund der gesamten Situation. Umso länger man braucht (für einen Sieg, d. Red.), umso länger rennt man hinterher. Das haben wir gebraucht. Aber wir wissen, dass wir noch extrem gefordert sein werden."

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