Bayer Leverkusen siegt in Wolfsburg und vermiest Bruno Labbadias Heimdebüt

Von Dominik Geißler
Bruno Labbadia trat mit dem VfL Wolfsburg gegen seinen Ex-Klub Bayer Leverkusen an.
© Getty

Bayer 04 Leverkusen hat sein Gastspiel am 25. Spieltag beim VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:0) gewonnen und damit den Anschluss an die Champions-League-Plätze gewahrt. Die Wölfe hingegen, bei denen Trainer Bruno Labbadia sein Heimdebüt feierte, warten nun seit fünf Spielen auf einen Sieg.

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Obwohl Lars Bender, der seine rechte Außenverteidiger-Position durchaus offensiv wahrnahm, bereits nach wenigen Sekunden zur ersten Torchance der Partie kam, war die Anfangsphase vom Abtasten beider Mannschaften geprägt. Die gut organisierten Abwehrverbunde hatten mit dem geringen Spieltempo wenig Probleme, Torraumszenen oder Chancen waren Mangelware.

Wolfsburg versuchte, sich spielerisch gegen das teils frühe Gegenpressing der Bayer-Elf zu befreien und auf lange Bälle zu verzichten. Diese Taktik hatte jedoch wenig Erfolg, einzig Maximilian Arnold sorgte mit einem Fernschuss für Gefahr.

Doch auch Leverkusen überzeugte trotz der nominell stark besetzten Offensive nur selten im Angriffsspiel. Mehr oder weniger aus dem Nichts holten die Gäste dann aber einen Foulelfmeter heraus, den Lucas Alario zur Führung ummünzte. Anschließend gewann Leverkusen an Sicherheit, stellte seine Reihen höher und hatte nun auch mehr Spielanteile.

Nach dem Pausentee setzte das Team von Heiko Herrlich dort an, wo es aufgehört hatte. Charles Aranguiz schoss einen Freistoß zunächst an die Latte, ehe sich Leverkusen weitere Chancen erarbeiten konnte. In dieser Phase der Partie standen die Wölfe unter Dauerdruck und schafften es kaum einmal, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien.

Erst nach einer Stunde meldete sich die Offensive der Wölfe zurück. Ernstzunehmende Torchancen waren aber auch jetzt Fehlanzeige.

Anders bei Bayer: Der eingewechselte Julian Brandt erhöhte die Führung mit einem sehenswerten Heber. Offenbar von dem Gegentor angestachelt, zeigte sich der VfL nun konsequenter und schoss den Anschlusstreffer. Mehr war am Ende aber nicht mehr drin.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Alario (31./FE), 0:2 Brandt (78.), 1:2 Mehmedi (79.)

Gelb-Rote Karte: William (90. +1/Wolfsburg)

  • Es war bereits das fünfte Gegentor durch einen Elfmeter für den VfL in dieser Bundesliga-Saison (wie Leverkusen, Mainz und Berlin) - nur Köln kassierte mehr Gegentore per Strafstoß (8).
  • Zum 28. Mal traf die Werkself in dieser Bundesliga-Saison nach der Pause - Ligahöchstwert zusammen mit dem FC Bayern.
  • Der kurz vor Schluss eingewechselte Stefan Kießling hat jetzt 400 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel.

Der Star des Spiels: Julian Baumgartlinger

Machte bei seiner Startelf-Rückkehr einen guten Eindruck und schaffte es immer wieder, das Leverkusener Spiel zu verlagern. Mit einer Passquote von 96 Prozent war er der Sicherheitsfaktor der Werkself.

Der Flop des Spiels: Divock Origi

Hatte es bei den raren Offensivaktionen der Wolfsburger natürlich schwer, Akzente zu setzen, hätte sich aber dennoch etwas aktiver ins Spiel miteinbringen können. Mit lediglich 26 Ballaktionen verbuchte Origi die wenigsten aller Feldspieler auf dem Platz, die in den Startformationen standen. Auch seine Zweikampfquote von rund 30 Prozent ließ zu wünschen übrig. Seine Auswechslung nach gut 70 Minuten war folgerichtig.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer

In einer insgesamt fairen Partie hatte der Unparteiische keine Mühe. In den strittigen Situationen behielt er den Überblick und entschied korrekt - so auch beim Elfmeterpfiff gegen Arnold, der Kai Havertz mit seinem Foul im Strafraum zu Boden brachte. Die Gelbe Karte gegen Paul Verhaegh, der Julian Baumgartlinger mit den Stollen im Gesicht traf, war vertretbar, da der Zusammenstoß unglücklich zustande kam und sich Baumgartlingers Kopf relativ weit unten befand. Der Platzverweis gegen William war korrekt.

Die Reaktionen der Trainer

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Man hat gesehen, dass bei uns das letzte Selbstvertrauen fehlt. Wichtig ist aber, dass noch alles in unserer eigenen Hand liegt. Für die Niederlage gegen Leverkusen war ausschlaggebend, dass wir auf dem Spielfeld zu oft die falschen Entscheidungen getroffen haben."

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Unser Sieg ging absolut in Ordnung. Meine Mannschaft hat auf die Heimniederlage gegen Schalke 04 damit genau die richtige Antwort gegeben. Unnötig war nur der Gegentreffer, beim 1:2 haben wir so ziemlich alles falsch gemacht."

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