Werder holt Zwei-Tore-Rückstand auf und punktet auswärts gegen Gladbach

Aron Johannsson war der Garant für den Bremer Punktgewinn.
© Getty

Werder Bremen hat einen moralisch wichtigen Punkt im Abstiegskampf eingefahren. Zum Auftakt des 25. Bundesliga-Spieltags holte der Abstiegskandidat auswärts bei Borussia Mönchengladbach einen Zwei-Tore-Rückstand auf und schaffte letztlich mit einem 2:2 (0:2) noch ein Remis.

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Werder begann im 5-4-1 mit neun nominell defensiv ausgerichteten Spielern und war demnach zunächst einmal auf Stabilität ausgerichtet. Ein grober individueller Fehler von Delaney, den Zakaria zur Führung für Gladbach nutzte, führte diesen Plan jedoch bereits nach fünf Minuten ad absurdum.

In der Folge entwickelte sich auf dem schneebedeckten Rasen eine ansehnliche Partie, in der beide Teams Fußball spielen wollten und sich streckenweise sehenswert nach vorne kombinierten. Dabei gehörte den Fohlen die Anfangsviertelstunde, ehe Werder besser ins Spiel fand und sich selbst zwei gute Chancen erspielte (Augustinsson, Belfodil). Genau in der Phase, in der die Bremer auf den Ausgleich drückten, erzwangen die Hausherren den Treffer zum 2:0. Dieser war erneut begünstigt durch individuelle Fehler in der Werder-Abwehr.

Zur Pause stellte Bremens Trainer Kohfeldt durch die Hereinnahme von Johannsson für den schwachen Bauer auf ein offensiveres System um, das sich meist wie ein 4-4-2 mit Raute darstellte. Spätestens ab dem Anschlusstreffer, den Delaney nach einer schwach verteidigten Ecke per Kopf erzielte, war Werder wieder voll im Spiel. Besonders der eingewechselte Johannsson machte offensiv Alarm und hatte zahlreiche gute Chancen. Mit seiner dritten Großchance traf er schließlich zum Ausgleich.

In der Schlussphase waren die Gäste sogar näher am Sieg dran. Die Gladbacher wirkten enorm verunsichert, hatten keine Balance mehr im Spiel und schafften es im letzten Drittel nicht mehr, die Bälle zu den Mitspielern zu bringen. Letztlich musste die Borussia zufrieden damit sein, den Punkt noch über die Zeit gerettet zu haben.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Zakaria (5.), 2:0 Moisander (33./Eigentor), 2:1 Delaney (59.), 2:2 Johansson (78.)

  • Mönchengladbach traf zum siebten Mal in der Anfangsviertelstunde - Ligahöchstwert mit Hoffenheim. Die Bremer dagegen kassierten erst das zweite Gegentor in dieser Saison in der Anfangsviertelstunde. Kein Team fing sich weniger Gegentore in diesem Zeitraum.
  • Erstmals seit fünf Bundesligaspielen traf Borussia Mönchengladbach wieder doppelt.
  • Bremen erzielte schon sieben Tore nach Ecken - geteilter Ligahöchstwert.

Der Star des Spiels: Aron Johannsson

Mit seiner Hereinnahme kam ordentlich Schwung in die Bremer Offensive. War an jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt, gab die meisten Torschüsse ab und erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer.

Der Flop des Spiels: Robert Bauer

Fand sich rechts in der Fünferkette nicht zurecht. Ließ vor dem 0:1 Zakaria ziehen und hatte auch in der Folge große Probleme in der Abstimmung mit den Kollegen. Brachte nur 40 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und war im Gegensatz zu Rechtsverteidiger Augustinsson überhaupt nicht ins Offensivspiel eingebunden. Wurde zur Halbzeit für Johansson ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Benjamin Cortus

Leitete das Spiel eigentlich sehr souverän, leistete sich jedoch einen Fehler, als er sich nach klarem Zu-spät-Kommen dagegen entschied, Zakaria mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen (35.). In dieser Situation wäre ein Platzverweis für den Gladbacher korrekt gewesen.

Die Reaktionen der Trainer

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben sehr viel investiert. Die beiden Gegentore müssen wir besser verteidigen. Als Zakaria und Kramer unten waren, ist die Stabilität verloren gegangen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir wollten gewinnen, und das wäre auch möglich gewesen. Aber in der ersten Hälfte haben wir nicht so den Zugriff bekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Punkt ist nach dem 0:2 für die Moral sehr wichtig."

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