Bundesliga: Harmloser 1. FC Köln muss sich mit Punkteteilung gegen Hannover begnügen

Von Christian Schmidt
Niclas Füllkrug erzielte seinen zehnten Saisontreffer für Hannover.
© Getty

Am 23. Spieltag der Bundesliga kam der 1. FC Köln nicht über ein 1:1 (1:1)-Remis gegen Hannover 96 hinaus. Damit verpasste es der FC den Rückstand auf den Relegationsplatz wieder auf sieben Zähler zu verkürzen.

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Beim Startelf-Comeback von Marcel Risse stellte der im 3-5-1-1-System angeordnete FC zu Beginn die aktivere Mannschaft und gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe, durch Osako und Terodde kamen die Domstädter zu ersten Halbchancen. Nach rund zehn Minuten zog sich die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck merklich zurück, wodurch Hannover zu mehr Spielanteilen fand. Über den agilen Bebou näherten sich die Niedersachsen nun selbst einem Torerfolg an, während der FC kaum noch in die Nähe des gegnerischen Sechzehners kam.

Auch der überraschende Führungstreffer von Osako im Anschluss an einen Standard gab dem FC keine zusätzliche Sicherheit. In der Defensive fehlte in dieser Phase jeglicher Zugriff auf die Gegenspieler, Höger, Jojic und Özcan ließen den Hannoveranern im Mittelfeld immer wieder zu viel Platz. Nachdem Fossum und erneut Bebou die schnelle Antwort für Hannover noch verpassten, war Füllkrug mit seinem zehnten Saisontreffer zur Stelle.

Ruthenbeck reagierte zur zweiten Halbzeit mit der Umstellung auf eine Viererkette, wodurch der FC wieder zu mehr Stabilität in der Defensive fand. Im Aufbauspiel leistete sich der FC aber weiterhin zu viele Ungenauigkeiten, auch die hohen Bälle auf Terodde führten nicht zum gewünschten Erfolg. Mit der Einwechslung von Karaman stellte auch Hannover in der Folge auf eine Viererkette um, was aber zu Lasten der Defensive ging.

Der FC erhöhte ab der Mitte der zweiten Halbzeit immer mehr das Risiko, Koziello brachte nach seiner Hereinnahme mehr Struktur in die Angriffsbemühungen der Domstädter. Der letzte Pass geriet aber weiterhin zu ungenau, sodass sich kaum echte Torchancen ergaben. Beide Mannschaften schienen sich schließlich mit dem Remis abzufinden, ehe Joker Pizarro in der Nachspielzeit den vermeintlichen Siegtreffer erzielte. Dieser wurde aber zu Recht wegen Abseits aberkannt, sodass am Ende ein gerechtes Remis zu Buche stand.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Osako (30.), 1:1 Füllkrug (37.)

  • Zum ersten Mal seit dem 4. Spieltag (0-5 in Dortmund) und 153 Tagen stand Marcel Risse wieder in einem Bundesligaspiel für den 1. FC Köln in der Startaufstellung.
  • 12 der 20 Saisontore des FC fielen nach einer Standardsituation, das sind 60 Prozent - der höchste Anteil ligaweit.
  • Hannover blieb nur in einem der letzten 17 Bundesliga-Spiele ohne Gegentor: Beim 2:0 gegen Hoffenheim am 15. Spieltag.
  • Seit dem 9. Spieltag traf nur Robert Lewandowski in der Bundesliga so oft wie Füllkrug (je 10-mal).
  • Für Iver Fossum war es die erste Torvorlage in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Jorge Mere

Erwies sich auch in der wackligen Kölner Phase zu Ende der ersten Halbzeit als Stabilisator der Abwehrkette und gewann alle seiner sieben Zweikämpfe. Erwies sich darüber hinaus mit einer Passquote von über 90 Prozent als verlässlicher Aufbauspieler.

Der Flop des Spiels: Oliver Sorg

Präsentierte sich als Unsicherheitsfaktor im Deckungsverbund der Niedersachsen. Verbuchte die meisten Ballverluste seines Teams (26), verlor mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe und brachte nur etwas mehr als fünfzig Prozent seiner Zuspiele an den eigenen Mann.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt

Sah sich in einer fair geführten Partie zunächst nur vor wenige echte Herausforderungen gestellt. Offenbarte aber in der zweiten Halbzeit massive Probleme bei Abseitsentscheidungen und nahm dem FC dadurch zwei große Torgelegenheiten. Lag in der Nachspielzeit schlussendlich richtig, als er nach Videobeweis den Siegtreffer des FC aberkannte.

Die Reaktionen der Trainer

Stefan Ruthenbeck (Trainer 1. FC Köln): "Das Spiel war sehr unrund. Die Entscheidung am Schluss war sehr bitter, aber sicherlich richtig. Ich frage mich nur, warum bei uns die Tore nicht gegeben werden und bei der Konkurrenz schon. Ich werde nicht aufgeben und die Jungs werden dies auch nicht tun. So wie wir gespielt haben, spielt keine Mannschaft, die aufgibt."

Andre Breitenreiter: (Trainer Hannover 96): "Mit dem Punkt können wir gut leben. In der ersten Hälfte hatten wir die Begegnung gut im Griff und viele gute Chancen. Nach der Pause wurde es dann hektisch. Am Ende ist das Ergebnis gerecht."

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