Schwere Torwart-Fehler und Last-Minute-Treffer: Werder schlägt Schalke

Dank eines Treffers in der Nachspielzeit hat Werder Bremen beim FC Schalke 04 gewonnen.
© Getty

Der SV Werder Bremen hat am 21. Spieltag der Bundesliga einen Last-Minute-Sieg beim FC Schalke 04 gefeiert und die Abstiegsplätze verlassen. Einen zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand verwandelten Max Kruse und Zlatko Junuzovic in ein 2:1 (0:1).

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Schalke-Trainer Tedesco änderte seine Aufstellung im Vergleich zum 2:0-Sieg in Stuttgart einmal. Statt Goretzka (Bank) begann Bentaleb. Bei Werder stand Neuzugang Rasica am rechten Flügel direkt in der Startelf.

In der ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Mannschaften, gefährliche Strafraumszenen gab es keine. Das Schalker Führungstor war einem schweren individuellem Fehler von Werder-Keeper Pavlenka geschuldet: ein zu zentral angetragener und absolut haltbarer Distanzschuss von Konoplyanka rutschte ihm durch die Handschuhe.

Zur Pause kam Goretzka ins Spiel und belebte es sofort. Innerhalb der ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit erspielte sich Schalke viele gefährliche Chancen und schloss neun Mal ab.

In der 78. Minute sah Nastasic eine sehr fragwürdige Gelb-Rote Karte. Der folgende Freistoß führte zum Ausgleich: Schalke-Keeper Fährmann hielt den Schuss von Augustinsson nicht fest, im Nachsetzen schoss Kruse ein. In der Schlussphase scheiterte erst Schalkes Pjaca am Aluminium, ehe Junuzovic zum späten Werder-Sieg traf.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Konoplyanka (24.), 1:1 Kruse (79.), 1:2 Junuzovic (90.+3)

Gelb-Rote Karte: Nastasic (78.)

  • Schalke traf im 15. Bundesligaspiel in Folge. Eine solche Torserie gab es für Schalke zuletzt vor gut 18 Jahren: saisonübergreifend zwischen Mai und Dezember 1999 (damals 17 Bundesligasspiele).
  • Es war in dieser Bundesligasaison der erste Bremer Sieg nach Rückstand, und die erste Schalker Niederlage nach Führung.
  • Werder verließ durch die gleichzeitige Mainzer Niederlage erstmals seit dem 1. Spieltag die Abstiegsränge.

Der Star des Spiels: Yevhen Konoplyanka

Konoplyanka war an fünf Schalker Torschüssen beteiligt und gewann für einen Offensivspieler sehr starke 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Bei seinem Treffer zum 1:0 profitierte Konoplyanka von Pavlenkas Fehlgriff. In der 70. Minute wurde er beim Stand von 1:0 für Pjaca ausgewechselt.

Der Flop des Spiels: Ralf Fährmann

Genau wie sein Gegenüber Pavlenka patzte auch Fährmann schwer. Er hielt den schwachen Freistoß von Augustinsson nicht fest und ermöglichte Kruse so den Ausgleich. Vor dem späten 1:2 wurde Fährmann von Eggestein getunnelt.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann

Nach 78 ruhigen und fair geführten Minuten wurde es in der Schlussphase hektisch. Für ein eigentlich nicht gelbwürdiges Einsteigen gegen Belfodil zeigte Winkmann Nastasic die Gelb-Rote Karte, in der Folge kam es zu hitzigen Diskussionen.

Reaktionen der Trainer

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Wir müssen uns das selbst vorwerfen. Es hatte wenig mit Glück oder Unglück zu tun, wir haben eine erste Halbzeit abgeliefert, die uns nicht gut tut. Auswärts sind wir mutiger, daheim sind wir lethargisch, deshalb haben wir glücklich geführt. Von der 45. bis zur 75. Minute haben wir es super gut gemacht. In dieser Phase hätten wir uns belohnen und das zweite Tor machen müssen. In Unterzahl hätten wir bei so einem Spielverlauf auch mit einem Punkt zufrieden sein müssen. Wir waren sehr grün hinter den Ohren."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir waren mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht unzufrieden, auch wenn wir mit einem Rückstand in die Pause gegangen sind. Dann haben wir gesehen, welche Klasse Schalke hat, und Glück gehabt. Wir hätten 0:2 oder 0:3 in Rückstand geraten können. Dass wir es am Ende noch geschafft haben, war enorm wichtig. Es war ein guter Auftritt, aber ein glücklicher Sieg."

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