Hamburg ermauert sich einen Zähler

Von Christian Schmidt
Der Sc Freiburg und der Hamburger SV trennten sich mit einem torlosen Remis
© imago

Am 14. Spieltag haben sich der SC Freiburg und der Hamburger SV in einer chancenarmen Partie mit einem 0:0 getrennt. Die Breisgauer verpassten es gegen zunehmend passive Hamburger, den möglichen Sieg einzufahren.

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In einer umkämpften Anfangsphase bemühte sich Freiburg um Spielkontrolle und einen geordneten Spielaufbau, während Hamburg über konsequentes Pressing und schnelles Umschalten den Weg zum Erfolg suchte. Beide Teams kamen in der Anfangsphase nach Eckbällen zu den aussichtsreichsten Einschussmöglichkeiten, ohne diese verwerten zu können. Auch Aaron Hunt verpasste bei der bis dato größten Torchance die mögliche Führung (18.).

Bis zur Halbzeit erarbeitete sich Freiburg ein deutliches Übergewicht, leistete sich im Kombinationsspiel jedoch zu viele Ungenauigkeiten vor dem gegnerischen Strafraum, um echte Torgefahr zu erzeugen. Der HSV zog sich hingegen immer mehr zurück und kam auch kaum noch zu gefährlichen Gegenstößen.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit übernahm Freiburg direkt wieder das Kommando, Papadopoulos klärte in höchster Not einen Jannik-Haberer-Abschluss (50.). Im eigenen Abwehrverbund präsentierte sich die Heimelf nun wesentlich aufmerksamer und ließ bis auf eine Kontersituation durch Filip Kostic keine Vorstöße der Hamburger zu.

Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel immer zerfahrener, keine Mannschaft kam noch zu klaren Abschlusssituationen. Gegen immer passivere Hamburger ließ Freiburg das letzte Risiko vermissen und musste sich letztendlich mit dem torlosen Remis zufriedengeben.

Die Daten zum Spiel

  • Freiburg stellte in der ersten Halbzeit mit 12 Torschüssen einen neuen Saisonbestwert auf. Mit 5 Abschlüssen insgesamt stellte auch Nils Petersen einen persönlichen Rekord in dieser Spielzeit auf.
  • Freiburg verlor keines der letzten 10 BL-Spiele gegen den HSV, wenn es zur Pause remis stand (3 Siege, 7 Remis).
  • Filip Kostic absolvierte sein 100. Spiel in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Nils Petersen

Auffälligster Akteur bei den Breisgauern, der im Aufbauspiel etliche Bälle sicherte und ablegte. Wusste darüber hinaus mit für einen Stürmer guten Zweikampfquote (46,9 Prozent) zu überzeugen und war an nahezu jedem Abschluss der Freiburger direkt beteiligt (5 Torschüsse, 5 Torschussvorlagen).

Der Flop des Spiels: Gideon Jung

Stand sinnbildlich für die Hamburger Passivität im Mittelfeldzentrum. War nur unzureichend in den Spielaufbau seiner Mannschaft integriert und gewann nur ein Drittel seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Benjamin Brand

Zeigte sich zu Beginn großzügig und klärte die wenigen umstrittenen Situationen lieber mit Worten als mit Karten, ehe Stenzel in der 33. Minute die erste Verwarnung sah. Hatte auch in der zweiten Halbzeit, die sich wesentlich zerfahrener gestaltete, alles im Griff und leistete sich kaum nennenswerte Fehlentscheidungen.

Die Reaktionen der Trainer

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Es sind zu viele Spiele, in denen wir einen Riesenaufwand betreiben und eine gute Struktur zeigen, im Abschluss aber zu wenig Präzision haben. Das ist schade. Mit vielen Dingen bin ich total zufrieden, aber wenn man mit so viel Druck spielt, dann muss man vor dem Tor anders auftreten. Das ist unsere Problematik."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Heute überwiegt der Punkt. Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht, hatten fußballerische Defizite, aber wir haben alles reingeworfen. In der zweiten Halbzeit ist es uns nicht mehr gelungen, den Druck von Freiburg zu unterbinden. Aber wir müssen das Positive herausarbeiten: Wir haben auswärts zu null gespielt und gepunktet."

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