BVB rettet Punkt gegen zehn Leverkusener

Von David Kreisl
Yarmolenko (l.) sicherte dem BVB wenigstens einen Punkt
© Getty

Borussia Dortmund kommt weiterhin nicht vom Fleck. In Spiel eins nach dem denkwürdigen 4:4 im Revierderby kam die Mannschaft von Peter Bosz trotz 50-minütiger Überzahl bei Bayer Leverkusen nur zu einem 1:1 (0:1).

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Das von Beginn an ruppige und intensive Spiel forderte schon nach fünf Minuten sein erstes Opfer, als sich Dortmunds einziger Stürmer im 3-4-2-1, Maximilian Philipp, vermutlich schwer am Knie verletzte. Kurz vor der Halbzeit mussten die Schwarzgelben einen weiteren Ausfall verkraften, nachdem Gonzalo Castro nach einem üblen Foul von Wendell in die Kabine musste. Leverkusens Außenverteidiger sah nach Ansicht der TV-Bilder die Rote Karte.

Spielerisch legten beide Teams ein hohes Tempo vor und suchten schnell die Wege in die Spitze. Dabei gelang es den Leverkusenern besser, im insgesamt hektischen Spiel eine Struktur in ihre Umschaltbewegung zu bekommen und auf der anderen Seite die Angriffe der Gäste durch das Verdichten des Mittelfelds im Vorfeld zu ersticken.

Erst nach dem Platzverweis in Minute 41 kehrte bei der Borussia die Hoffnung zurück. Mit Wiederanpfiff war der zuvor klar unterlegene BVB jetzt tonangebend (teilweise 80 Prozent Ballbesitz), vor allem dank des für Castro gekommenen und extrem fleißigen Shinji Kagawa. Leverkusen, in Unterzahl mit einer Dreier- bzw. Fünferkette, schaffte kaum noch Entlastungsangriffe.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Volland (30.), 1:1 Yarmolenko (73.)

Rote Karte: Wendell (41./Leverkusen)

  • Kevin Volland war in jedem der letzten sechs Bundesligaspiele an genau einem Tor direkt beteiligt (fünf Treffer, eine Vorlage). Mit neun Saisontoren steht Volland hinter Robert Lewandowski (13) und Pierre-Emerick Aubameyang (11) auf Platz drei der Torjägerliste und ist damit bester Deutscher.
  • Bayer 04 verlor keines der acht Pflichtspiele in der BayArena unter Heiko Herrlich (vier Siege, vier Remis) und ist seit neun Ligaspielen ohne Niederlage.
  • Es ist das 7. sieglose Bundesligaspiel in Serie für den BVB (drei Remis, vier Niederlagen), das war der Borussia zuletzt im Herbst 2014 (September bis November) unter Jürgen Klopp passiert.

Der Star des Spiels: Leon Bailey

Unermüdlicher Einsatz des Jamaikaners, der auf seiner linken Seite überall zu finden war und seinen Gegnern immer wieder davonlief. Gab die meisten Schüsse der Leverkusener ab (vier), lieferte die meisten Vorlagen (drei) und gewann starke neun von zehn Zweikämpfen.

Der Flop des Spiels: Neven Subotic

Wackliger Auftritt als zentraler Mann in der Dreierkette. Machte vor dem 0:1 mit seinem misslungenen Kopfball die Lücke für Volland auf und ließ den Bayer-Angreifer vor der großen Chance zum 0:2 fahrlässig laufen. Ausbaufähiges Stellungsspiel und wenig Beitrag zum Spielaufbau.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann

Schwieriges spiel für den Unparteiischen. Richtig, nach Intervention des VAR das Foul von Wendell an Castro neu zu bewerten und den Leverkusener vom Platz zu stellen. Knifflige Szene beim Zupfer von Petsos gegen Yarmolenko, als Hartmann gegen einen Elfmeter entschied - eine Fifty-fifty-Situation! Hätte Dahoud nach dessen taktischem Foul (69.) mit Gelb verwarnen müssen.

Die Reaktionen der Trainer

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Die Enttäuschung ist groß. Wir haben die erste Halbzeit kontrolliert und hätten das 2:0 machen müssen. Die Rote Karte geht absolut in Ordnung. Dass wir diesmal so wenig Ballbesitz hatten, war der Unterzahl geschuldet."

Peter Bosz (Trainer Borussia Dortmund): "Ich war nicht zufrieden mit der Anfangsphase, wir haben nicht richtig Fußball gespielt. Leider haben wir in der ersten Halbzeit zwei seriöse Verletzungen verkraften müssen. Es sieht nicht gut aus bei den Spielern. Mit etwas Glück hätten wir sogar gewinnen können."

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