Lucky Punch! Wölfe treffen in Nachspielzeit

Der FC Schalke 04 bekam es am 10. Spieltag mit dem VfL Wolfsburg zu tun
© Getty

Der FC Schalke 04 hat am 10. Spieltag der Bundesliga den wettbewerbsübergreifend vierten Sieg in Folge praktisch in letzter Sekunde verpasst. Die Knappen mussten sich mit einem 1:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg begnügen.

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Schalke war gegen schwache Wolfsburger in der ersten Halbzeit die eindeutig bessere Mannschaft. Das Team von Domenico Tedesco hatte 60,9 Prozent Ballbesitz und war torgefährlich.

In der 18. Minute kam nach einer Flanke von Bastian Oczipka von der linken Seite Franco Di Santo aus ungefähr 14 Metern zum Kopfball, den Koen Casteels über die Latte lenkte. Elf Minuten später war es Amine Harit, der nach einem Alleingang von halbrechts aus 17 Metern abzog. Der Ball wurde abgefälscht, kam in Richtung lange Ecke, doch erneut Casteels lenkte die Kugel hervorragend mit den Fingerspitzen an den Pfosten.

Die Führung in der 43. Minute war schließlich völlig verdient. Nach einer Ecke hielt Josuha Guilavogui Gegenspieler Thilo Kehrer fest, Nabil Bentaleb verwandelte den fälligen Elfmeter flach in die Mitte.

Im zweiten Durchgang zog sich Schalke zwischenzeitlich etwas zurück. In der 60. Minute ging Naldo ungestüm zum Kopfball und rammte dabei Yannick Gerhardt im Strafraum um. Den fälligen Elfmeter setzte Mario Gomez über das Tor - er rutschte beim Abschluss unglücklich weg.

Obwohl Wolfsburg nach der Pause besser agierte, blieb der Elfer neben einem Schuss von Maximilian Arnold (74.), der lange Zeit der einzige Versuch auf das Tor der Schalker überhaupt war, die einzige Chance für die Wölfe - doch dann kam die Nachspielzeit!

Gomez verlängert per Kopf einen hohen Ball von Arnold auf Origi. Und der beförderte die Kugel aus kurzer Distanz irgendwie an Ralf Fährmann vorbei zum glücklichen Ausgleich in die Maschen.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Bentaleb (43./FE), 1:1 Origi (90.+3)

Bes. Vorkommniss: Gomez (60./Wolfsburg) schießt FE über das Tor

  • Während Schalke erneut auf Leon Goretzka (muskuläre Probleme) verzichten musste, stand Mario Gomez erstmals seit dem 9. September in der Startelf (1:1 gegen Hannover). In den vergangenen beiden Pflichtspielen wurde er eingewechselt.
  • Harits Schuss an den Pfosten war Schalkes fünfter Aluminium-Treffer in dieser Saison. Nur die Bayern (8) haben häufiger Pfosten oder Latte getroffen.
  • Für Bentaleb war es das dritte Saisontor. Alle drei Treffer erzielte er vor heimischer Kulisse und alle drei per Strafstoß. Insgesamt verwandelte der Mittelfeldspieler alle seine vier Strafstöße in der Bundesliga.
  • Wolfsburg brachte bereits zum vierten Mal in dieser Saison in der ersten Halbzeit keinen Schuss auf das gegnerische Tor. Eine genauso schlechte Bilanz weist sonst nur noch Hannover auf.
  • Mario Gomez verschoss drei seiner elf Elfmeter in der Bundesliga. Die fünf Strafstöße zuvor hatte er aber alle getroffen.

Der Star des Spiels: Divock Origi

Kam in der 77. Minute für Guilavogui ins Spiel und rettete mit seinem einzigen Torschuss Wolfsburg in der Nachspielzeit den Punkt. Damit hat der belgische Angreifer alles erfüllt, was man von einem Joker erwarten kann.

Der Flop des Spiels: Jakub Blaszczykowski

Es war nicht der Tag von Kuba. Gewann nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe und spielte immer wieder ungenaue Pässe. Wurde schließlich in der 82. Minute ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt

Leistete sich in einem komplizierten Spiel keinen entscheidenden Fehler. Lag in der 13. Minute richtig, als Gomez nach einem Freistoß per Kopf traf, dabei allerdings im Abseits stand. Beim ersten Elfmeter hielt Schmidt Rücksprache mit dem Videoassistenten. Die Entscheidung Strafstoß war schließlich hart, aber vertretbar. Auch beim zweiten Elfer kam der Videoassistent zum Einsatz, zudem warf Schmidt selbst einen Blick auf den Bildschirm - und erneut lag der Schiri richtig.

Die Reaktionen der Trainer

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Es war eine sehr, sehr gute erste Halbzeit, mit die beste, seit ich auf Schalke sein darf. Wir haben am Limit gespielt gegen eine Mannschaft, die eine unfassbare Qualität auf dem Platz hatte. Wir haben den Sieg schon gespürt, müssen den Punkt aber akzeptieren."

Martin Schmidt (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich bin es mittlerweile gewohnt, Unentschieden zu kommentieren. Wir haben sechsmal nicht verloren, haben uns dagegengestemmt. Der Ausgleich war irgendwo verdient, aber mit den Pünktchen kommen wir dahinten nicht weg. Ich bin sicher: in den nächsten Spielen werden wir den Bock umstoßen."

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