Nächster Sieg! Bullen stärker als lasche Wölfe

Yussuf Poulsen bereitete das 1:0 vor
© Getty

RB Leipzigs Erfolgsserie in der Bundesliga hält an. Am 7. Spieltag siegten die Bullen beim VfL Wolfsburg 1:0 (0:0). Der VfL verpasste damit den Befreiungsschlag aus dem Tabellenkeller.

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Vor 30.000 Zuschauern in der Volkswagen Arena vergab Emil Forsberg in der ersten Hälfte per Elfmeter die große Chance zur Leipziger Führung (17.). Es war der fünfte verschossene Elfmeter an diesem Wochenende. So viele gab es zuvor nie an einem Bundesliga-Spieltag.

Im zweiten Durchgang ging RB doch in Führung - durch Forsberg (70.). Es war das erste Weitschusstor der Leipziger in der Bundesliga. RB ist auch nach sieben Spieltagen ungeschlagen. Damit verbessert der Aufsteiger seinen eigenen Rekord für einen Bundesliga-Debütanten.

Wolfsburg hat in dieser Saison weiterhin kein Heimspiel gewonnen. Mit nur sechs Punkten steht der VfL auf Platz 14 der Tabelle. Borja Mayoral feierte nach seiner Einwechslung sein Bundesliga-Debüt für die Wölfe.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Ich denke, dass wir wie immer das Spiel sachlich analysieren werden. Ein Klaus Allofs muss nicht jedes Mal ein Plädoyer für den Trainer abgeben. Wir sind im ständigen Austausch. In der zweiten Halbzeit haben wir keinen Zugriff mehr gefunden, sodass die Niederlage am Ende verdient war."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Wir sind ja Dritter und ich weiß, dass schnell vom Bayern-Jäger gesprochen wird. Wir sind aber mit einer jungen Mannschaft in der Entwicklung. Wir sind sehr demütig und bescheiden. Natürlich sind wir im Moment über dem Soll. Darüber freuen wir uns."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim VfL gibt es im Vergleich zum 0:0 gegen Mainz zwei Änderungen in der Startelf. Für Caligiuri (Bank) und Blaszczykowski spielen Vieirinha und Luiz Gustavo von Beginn an.

Leipzig wechselt gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Augsburg nur einmal: Ilsanker verdrängt Keita auf die Bank.

3.: Arnold nimmt den Ball mit der Brust im Strafraum an und legt ab auf Draxler. Dessen Schlenzer von halblinks kann Gulacsi nach rechts parieren.

15.: Sabitzer muss nach einem Zweikampf mit Rodriguez am rechten Sprunggelenk behandelt werden. Kurz darauf muss er ausgewechselt werden. Kaiser kommt.

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17.: Casteels legt sich einen Rückpass unbedrängt viel zu weit vor. Werner schiebt sich zwischen Ball und Casteels. Der Keeper senst Leipzigs Offensivmann von hinten um. Elfmeter. Forsberg schiebt den Ball vom Punkt deutlich links am Tor vorbei.

58.: Halstenberg marschiert nach einem Träsch-Fehlpass ohne Druck durch Wolfsburgs Reihen, spielt dann aber den missglückten Pass in die Spitze zu Poulsen. Bruma hat die Kugel eigentlich sicher, jedoch rollt ihm der Ball über den Fuß, sodass Poulsen zum Abschluss kommt. Knapp rechts drüber.

70., 0:1, Forsberg: Wolfsburgs Lethargie wird bestraft. Poulsen legt von links am Strafraumrand in die Mitte zu Forsberg. Der schlenzt die Kugel aus 18 Metern rechts ins Eck.

90.+2: Burke stürmt auf Casteels zu und wird im letzten Moment noch von Bruma abgedrängt. Seinen Abschluss wehrt Casteels mit dem Fuß ab.

Fazit: Verdienter Leipzig-Sieg. Wolfsburg spielte ohne Elan und Idee, RB hatte den richtigen Matchplan für eine zähe Partie.

Der Star des Spiels: Yussuf Poulsen. Extrem dynamisch und umtriebig in der Spitze. Ließ sich immer wieder fallen, um Bälle festzumachen und machte häufig etwas Gefährliches daraus. War gefühlt an jeder RB-Offensivszene beteiligt. Gab die meisten Schüsse ab und bereite einige vor - unter anderem das 1:0.

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Der Flop des Spiels: Luiz Gustavo. In Wolfsburgs Spielaufbau hakte es bedenklich - auch wegen Gustavo. Nicht so gedankenschnell wie gewohnt, zudem mit vielen einfachen Fehlern auch in der Rückwärtsbewegung. Kam gerade einmal auf 39 Ballaktionen. Ihm merkte man seine fehlende Fitness deutlich an.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann. Gute Entscheidung, Casteels neben dem Elfmeterpfiff nur mit Gelb und nicht mit Rot abzustrafen. Verlor Mitte der ersten Hälfte aber die Relation und ließ bei einigen härteren Fouls die Gelbe Karte stecken. Andere Situationen pfiff er dann wieder kleinlich zurück. Ohne klare Linie.

Das fiel auf:

  • Wolfsburg machte das Spiel von Anfang an extrem breit, um beim intensiven Pressing der Bullen mehr Anspielstationen und somit einfachere Lösungen zu haben. Das funktionierte über weite Phasen gut. Bekam Leipzig doch mal Zugriff, schlugen die Wolfsburger immer wieder lange Bälle auf die Außenbahnen, wo die aufgerückten Gäste einige Räume für Vieirinha und Draxler ließen.
  • Nach gut 20 Minuten übernahm RB die Kontrolle über das Spiel. Das hohe Tempo der Anfangsphase wich dem ruhigen, geduldigen Spielaufbau, in den immer wieder Tempoverschärfungen eingebaut wurden. Oft ging es dann durchs Zentrum über den sehr agilen Poulsen oder den einrückenden Forsberg.
  • Wolfsburg schaffte es lange nicht, Druck auf Leipzigs Aufbauspiel auszuüben. Entsprechend zog sich das Kollektiv im 4-3-3 immer weiter zurück und agierte sehr zögerlich in den Zweikämpfen. Selbst die Zahlen spiegelten die Spielweise in der ersten Hälfte wieder: Wolfsburg schlug 14 Flanken (neun davon aus dem Spiel), Leipzig nur zwei (keine aus dem Spiel).
  • Auch nach der Pause wirkte der VfL mit Ball zu hektisch und ideenlos. Immer wieder wurden lange Bälle auf gut Glück in Richtung Draxler und Gomez geschickt - die beiden Offensivspieler dann aber alleine gelassen. Leipzig hatte keinerlei Probleme damit, das zu verteidigen.
  • Wolfsburg hatte nach der Pause kaum mehr Ballbesitz und gewann nicht einmal ein Drittel seiner Zweikämpfe. Die Gäste waren in den Duellen viel präsenter und entschlossener, dem VfL fehlte offensichtlich der Glaube an den Dreier.

Wolfsburg - Leipzig: Die Statistik zum Spiel

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