BVB-Kantersieg gegen schwache Darmstädter

Das 1:0 für den BVB: Gonzalo Castro vollstreckt und trifft im zweiten Pflichtspiel in Folge
© Getty

Borussia Dortmund hat auch die zweite Partie vor eigenem Publikum in dieser Bundesligasaison gewonnen. Der BVB schlug den SV Darmstadt 98 mit 6:0 (1:0) und bleibt damit auch im 20. Heimspiel in Folge ungeschlagen.

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Vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ging der BVB früh durch Gonzalo Castro in Führung (7.).

Kurz nach der Pause erhöhte Adrian Ramos auf 2:0 (48.). Der Kolumbianer war damit in seinen letzten 14 Bundesligaspielen an zehn Toren direkt beteiligt (acht Treffer, zwei Vorlagen).

Sechs Minuten später erzielte Christian Pulisic den dritten Dortmunder Treffer. Der US-Amerikaner hat nun bei seinen drei letzten Startelfeinsätzen in der Bundesliga immer getroffen und ist nach Timo Werner erst der zweite Spieler, der mit 17 Jahren drei Tore im Oberhaus erzielte.

Dann folgten zwei Glanzstücke: Castro und der eingewechselte Sebastian Rode netzten jeweils per Hacke ein und stellten auf 5:0, Emre Mor sorgte für den 6:0-Endstand.

Damit hat Dortmund die letzten sieben Duelle gegen Darmstadt nicht verloren (fünf Siege, zwei Remis).

Unter Thomas Tuchel ging das nächste Bundesliga-Spiel nach einer Niederlage in der Liga noch nie verloren (vier Siege, ein Remis).

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer BVB): "Das war in allen Bereichen eine sehr runde Leistung. Wir haben erneut auf den Platz bekommen, was wir in Warschau auf den Platz gebracht hatten. Wir wollten viele, viele offensive Aktionen haben, das haben wir wieder geschafft. Wir haben das Spiel zu jeder Phase kontrolliert und verdient gewonnen."

...zur ausgebliebenen Götze-Einwechselung: "Die Rücksicht auf die Gesundheit von Marcel Schmelzer ging einfach vor. Sonst hätte ich natürlich die Möglichkeit gehabt, Mario zum ersten Heimspiel einzuwechseln - worauf ja auch alle warten."

Norbert Meier (Trainer Darmstadt): "Wenn so ein Spiel stattfindet, muss vieles zusammenkommen, damit du eine Chance hast, irgendwas mitzunehmen. Die Dortmunder waren uns komplett überlegen. Sie sind sicherlich nicht unsere Kragenweite."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Tuchel nimmt vier Änderungen gegenüber dem 6:0 in der Champions League in Warschau vor: Ginter, Passlack, Castro und Ramos spielen für Piszczek (muskuläre Beschwerden), Bartra, Götze und Aubameyang. Ginter und Guerreiro stehen erstmals in dieser Bundesligasaison in der Startelf.

Bei Darmstadt sind es gegenüber dem letzten Pflichtspiel (1:0 gegen Frankfurt) zwei Änderungen: Guwara und Vrancic spielen für Gondorf und Bezjak. Sulu brach das Aufwärmen angeschlagen ab.

7., 1:0, Castro: Tempogegenstoß des BVB, am Strafraum behauptet Ramos die Kugel und spielt Dembele links frei. Dessen Flachpass landet im Rücken der Abwehr, wo Castro aus sechs Metern einschießt.

10.: Guerreiro bringt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum. Ramos setzt sich gegen Guwara durch, seinen Kopfball entschärft aber Esser.

20.: Guerreiro hat kurz vor dem Strafraum Platz und schießt aus dem Stand per Spannstoß aufs Tor. Der Ball flattert, Esser hat aber die Arme oben und lenkt ihn über die Latte.

28.: Dembele dribbelt sich links durch und flankt dann auf den kurzen Pfosten. Dort ist Ramos frei, köpft Esser aber auf die Brust.

48., 2:0, Ramos: Pulisic zieht von rechts ins Zentrum, passt auf Ramos, der legt zurück auf Guerreiro. Dessen Flachschuss lässt Esser klatschen, den Nachschuss schiebt Ramos ins Tor.

54., 3:0, Pulisic: Zuckerpass von Dembele links in den Strafraum zu Schmelzer. Der will Guerreiro bedienen, Sirigu spitzelt die Kugel aber an den langen Pfosten. Dort steht Pulisic blank und schiebt ins leere Tor ein.

57., Gelb-Rot, Niemeyer: Niemeyer kommt gegen Ramos an der Mittellinie deutlich zu spät und säbelt den Angreifer um. Brand zieht sofort Gelb-Rot, richtige Entscheidung.

78., 4:0, Castro: Pulisic passt von der Grundlinie scharf ins Zentrum, wo Castro die Kugel per Hacke ins Netz schiebt.

84., 5:0, Rode: Der BVB spielt Castro rechts am Strafraum frei, der viel Platz hat und flach in die Mitte passt. Dort ist der eingewechselte Rode und wie zuvor Castro schiebt auch er per Hacke ein.

88., 6:0, Mor: Pulisic bringt den Ball hoch von rechts auf den langen Pfosten. Dort steht Mor, stoppt den Ball am linken Fünfereck und trifft flach links unten.

Fazit: Eine bundesligaunwürdige Leistung der Gäste mündete - gerade in Unterzahl - in ein Desaster. Dortmund über 90 Minuten spielfreudig und zielstrebig, der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung.

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Der Star des Spiels: Gonzalo Castro. Bärenstarker Auftritt mit zwei Treffern, einer Torvorlage und vier eigenen Torschüssen. Dazu stets anspielbereit, passsicher und gut im Gegenpressing. Ragte damit aus einer guten Dortmunder Mannschaft heraus.

Der Flop des Spiels: Änis Ben-Hatira. Sein Arbeitsnachweis in 39 Minuten Spielzeit: 14 Ballkontakte, 23 Prozent gewonnene Zweikämpfe, sieben Ballverluste, erhebliche Schwächen im Defensivverhalten und ein stumpfes Foul an Schmelzer - an diesem Nachmittag zu wenig für die Bundesliga.

Der Schiedsrichter: Benjamin Brand. Mit 27 Jahren sein erster Auftritt im Signal Iduna Park, erwischte ein dankbares Spiel. Musste fast jeden Darmstädter mit Gelb verwarnen, lag damit aber ausnahmslos richtig. Auch der Platzverweis gegen Niemeyer war korrekt.

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Das fiel auf:

  • Darmstadt wählte wenig überraschend einen enorm defensiven Ansatz und verteidigte die hohen Dortmunder Ballbesitzanteile in einem tiefen 5-4-1. Der BVB spielte wie in Warschau wieder im 4-1-4-1 mit Guerreiro und Castro auf den beiden Halbpositionen und war auf Anhieb deutlich gedankenschneller sowie beweglicher als die Gäste.
  • Der SVD kam nach Dortmunder Ballverlusten kaum einmal nach vorne, weil einerseits die Wege in die Spitze enorm weit gerieten, die Borussia andererseits ein starkes Gegenpressing aufzog und dadurch den Druck auf die Darmstädter Ketten hoch halten konnte.
  • Die Hausherren schafften es trotz des verknappten Raumes rund um den gegnerischen Strafraum immer wieder, Tempo ins Passspiel zu bekommen, weil alle Offensivspieler viel rotierten und die sich bietenden Lücken im Darmstädter Defensivverbund gut besetzten. Die Gäste verteidigten allerdings auch sehr schwammig - mal zu weit weg vom Gegenspieler, mal schlicht zu langsam in der Antizipation.
  • Die Hessen nach der Pause etwas mutiger. Guwara rückte ins Mittelfeld auf, so dass ein 4-4-1-1 entstand. Diesen Mut bestrafte der BVB mit zwei Toren innerhalb von neun Minuten und der Entscheidung des Spiels. Ob destruktiv oder einen Tick offener: Darmstadts gesamte Leistung an diesem Nachmittag war in allen Belangen unterirdisch, es fehlte vor allem an Zweikampfhärte und Ideen bei eigenem Ballbesitz.
  • Für den BVB war dies über lange Strecken eine bessere Trainingseinheit, die dennoch mit der nötigen Lust auf Tore absolviert wurde. Die Spielfreude und Präzision sowie Geschwindigkeit im Pass- und Positionsspiel wurde über die gesamte Spieldauer hochgehalten.

Dortmund - Darmstadt: Die Statistik zum Spiel