FCA gelingt Befreiungsschlag trotz Doppel-Rot

SID
Augsburgs Jonathan Schmidt im Zweikampf mit Jonas Hector
© Getty

Der FC Augsburg hat im Abstiegskampf der Bundesliga ein kräftiges Lebenszeichen gesendet, für den 1. FC Köln gerät die Teilnahme am Europapokal in Gefahr. Mit einer lange Zeit vor allem kämpferisch bärenstarken Vorstellung gewannen die Schwaben gegen defensiv häufig unerklärlich fahrige Rheinländer trotz am Ende doppelter Unterzahl 2:1 (2:0) und beendeten eine Serie von zuletzt sechs Spielen ohne Sieg auf eindrucksvolle Weise.

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Auch für FCA-Trainer Manuel Baum, dem Manager Stefan Reuter unter der Woche eine Jobgarantie ausgesprochen hatte, war der wichtige Erfolg eine Erleichterung. Dennoch hat sich Augsburg mit nunmehr 32 Punkten längst nicht aller Sorgen entledigt, während Köln es versäumte, seine Ausgangsposition im Rennen um die Qualifikation für die Europa League zu verbessern.

Der Österreicher Martin Hinteregger (5.) mit einem wuchtigen Kopfball und der niederländische Kapitän Paul Verhaegh (23.) mit einem Fouelfmeter sorgten für einen zunächst beruhigen Vorsprung der Gastgeber. Nachdem Augsburgs Philipp Max (65.) aber einen Schuss von Frederik Sörensen ins eigene Tor abfälschte, wurde es wieder spannend, zumal die Platzherren durch Platzverweise gegen Ja-cheol Koo (89./wiederholtes Foulspiel) und Alfred Finnbogasson (90.+2/Tätlichkeit) dezimiert wurden. In der hektischen Schlussphase wurde auch FCA-Trainer Baum auf die Tribüne verwiesen.

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"Wir müssen uns jetzt den Arsch aufreißen. Das ist das Einzige, was jetzt zählt", hatte Verteidiger Hinteregger nach den letzten dürftigen Auftritten gefordert. Und Augsburg begann dann auch wild entschlossen. Zwar sahen die Aktionen defensiv nicht immer souverän aus, in der Offensive waren sie dafür umso wuchtiger.

Finnbogason hatte in der fünften Minute die erste ganz große Möglichkeit - und beim anschließenden Eckball von Daniel Baier ließen die Kölner dann Hinteregger völlig aus den Augen. Yuya Osako (7.) hätte für die Elf von Gäste-Trainer Peter Stöger fast postwendend ausgeglichen, verfehlte aber vor dem praktisch verwaisten Tor den Ball.

Augsburg äußerst aggressiv

Der zuletzt stark kritisierte FCA-Coach Baum tigerte meist durch seine Coaching Zone wie ein Raubtier im Käfig. Der 37-Jährige schrie und gestikulierte dazu fast unablässig. Auch ohne Raul Bobadilla (Wadenverletzung) und mit vier neuen Spielern in der Startelf im Vergleich zum 0:2 bei Hertha BSC war Augsburg aggressiver und vor allem geistig zunächst reger als die Kölner.

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Bestes Beispiel dafür war das Foul vor Verhaeghs Elfmeter von Sörensen an Augsburgs Kevin Danso, als der Kölner einfach viel zu behäbig reagierte. Jonathan Schmid hätte in der 36. Minute eigentlich schon für klare Verhältnisse sorgen können, scheiterte aber an FC-Torwart Timo Horn.

Mit den frischen Offensivkräften Simon Zoller und Artjoms Rudnevs versuchte Stöger dem Spiel der Geißböcke nach der Pause frische Impulse zu verleihen. Die Wechsel zeigten auch durchaus Wirkung, wenngleich der 1:2-Anschlusstreffer sehr glücklich fiel. Aber Köln erspielte sich danach ein Übergewicht und war plötzlich auch wesentlich engagierter. Bei Augsburg hingegen begann das Zittern bis zum herbeigesehnten Schlusspfiff.

Augsburg - Köln: Daten zum Spiel

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