Endlich alle fit: Fluch oder Segen für Bayern?

Jerome Boateng feierte gegen Eintracht Frankfurt sein Comeback
© getty

Nach Jerome Boatengs Comeback beim 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt hat der FC Bayern München erstmals seit über sieben Jahren den kompletten Kader zur Verfügung. Neben dem Luxus, in den entscheidenden Wochen auf hohem Niveau wechseln zu können, drohen im Kader des Rekordmeisters auch Härtefälle.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Ausgangslage: Der komplette Kader ist fit

Um 16.55 Uhr ist es soweit: Der vierte Offizielle Markus Sinn hält die Tafel hoch. Sie zeigt eine rote 8 und eine grüne 17. 108 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel (beim 2:3 gegen den FK Rostov) läuft Jerome Boateng gegen Eintracht Frankfurt wieder für den FC Bayern München auf. Unter Standing Ovations der Zuschauer.

Damit ist auch der letzte vermisste Profi endgültig aus dem Krankenstand verabschiedet. Erstmals seit der Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 im Januar 2010 ist kein Spieler im Kader des Rekordmeisters verletzt.

"Es sind alle fit. Das sind gute Nachrichten", sagte Trainer Carlo Ancelotti nach dem 3:0-Sieg gegen die SGE im Bauch der Allianz Arena auf der Pressekonferenz.

"Es sieht so aus, als könnten wir in der nächsten Woche im Training erstmals aus dem Vollen schöpfen. Das wäre die perfekte Situation für uns", frohlockte auch Mats Hummels.

Philipp Lahm stieß in das gleiche Horn: "Zunächst einmal ist es positiv, wenn alle Spieler gesund zurück sind, zumal ab April ja nur noch englische Wochen anstehen."

Allerdings wies der Kapitän auch auf möglicherweise bevorstehende Probleme hin: "Für den Trainer ist die Situation nicht so einfach. Er muss die schwierige Entscheidung treffen, wer nicht spielt und wer nicht einmal im Kader ist."

Sorgen macht ihm die Situation allerdings nicht, denn: "Ich glaube, jeder kennt seine Rolle innerhalb der Mannschaft und jeder versteht seine Position auch. Dann ist es auch einfacher, Dinge wegzustecken und weiterhin alles für die Mannschaft zu geben."

Dabei gehört Lahm zu den Spielern, deren Rolle in Ancelottis Wunschformation unantastbar ist. Zwar bekommt er in seiner letzten Saison vor dem Karriereende mehr Pausen als in der Vergangenheit, in wichtigen Spielen muss er um seinen Platz jedoch nicht bangen.

Der Luxuskader könnte den Bayern in den entscheidenden Wochen Härtefälle bescheren. Besonders knifflig ist die Situation in der hochkarätig besetzten Innenverteidigung, im zentralen Mittelfeld und auf den offensiven Außen.