Wölfe mit Nullnummer bei Gomez-Debüt

Mario Gomez (l.) gab sein Debüt für den VfL Wolfsburg
© Getty

Der VfL Wolfsburg ist beim Bundesliga-Comeback von Mario Gomez am 2. Spieltag der neuen Saison gegen den 1. FC Köln nicht über ein torloses 0:0 hinaus gekommen.

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Vor 29.067 Zuschauern in der Volkswagen Arena hatten vor allem die Gäste aus Köln zahlreiche Gelegenheiten. Letztlich ließen beide Torhüter allerdings keine Gegentore zu.

Für Mario Gomez war es nach 1211 Tagen und Stationen beim AC Florenz und Besiktas die Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne. Zuletzt hatte er im Mai 2013 für die Bayern gegen Borussia Mönchengladbach gespielt. In seiner ersten Partie für Wolfsburg spielte er direkt durch.

Gegen Julian Draxler gab es beim ersten Heimspiel nach dem Wechsel-Theater im Sommer keine Pfiffe.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Unter dem Strich ist das Unentschieden gerecht. Wir haben gut angefangen, dann aber zu langsam gespielt. Gegen tiefstehende Gegner müssen wir es besser machen, aber das ist nicht immer einfach."

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir sind mit der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, zufrieden. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Wir hätten bei besserer Chancenverwertung vielleicht auch mehr mitnehmen können."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking vertraut weitgehend der Startformation, die am ersten Spieltag mit 2:0 in Augsburg gewann. Mit einer prominenten Ausnahme: Mario Gomez stürmt in vorderster Front für den zu Sporting CP abgewanderten Bas Dost.

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Bei den Gästen ist die Personalsituation etwas angespannter: Peter Stöger bringt aus Verletzungsgründen drei Neue im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Darmstadt. Horn, Maroh und Rudnevs müssen passen. Dafür steht Sven Müller zwischen den Pfosten, Heintz rückt in die Innenverteidigung, Osako stürmt neben Modeste.

4. Nach nicht einmal vier Minuten hat Gomez seinen ersten Abschluss: Caligiuri legt vom rechten Flügel an den Strafraum. Der Nationalstürmer nimmt den Ball an, dreht sich geschickt um seinen Bewacher und zieht ab - in die Arme von Müller.

25. Bockstarke Aktion von Draxler, der links an der Grundlinie Sörensen mit zwei Übersteigern abschüttelt, Tempo aufnimmt und dann flach an den Fünfer spielt. Dort ist Didavi herangerauscht und schließt aus vollem Lauf ab, doch Heintz bekommt den Fuß dazwischen und lenkt ihn über das Tor.

32. Osako setzt sich links im Strafraum gegen Bruma durch und drischt aus spitzem Winkel - beinahe von der Grundlinie - auf den Kasten. Dennoch zwingt er Casteels damit zu einem starken Reflex.

33. Nur wenige Sekunden später wieder der FC: Osako geht von rechts auf den Sechzehner und legt zur Mitte, wo Bittencourt eine gute Einschlussmöglichkeit hat, doch er rutscht weg.

45. Riesige Chance für die Gäste! Nach einer Ecke von rechts herrscht Wirrwarr im Wolfsburger Strafraum. Mavraj entwischt in Gustavos Rücken und zieht vom rechten Fünfereck mit Vollspann ab. Überragende Reaktion von Casteels, der das Leder wegfaustet.

51. Freistoß für die Gäste, 17 Meter zentral vor dem Tor. Risse zieht mit Vollspann flach durch die Mauer, Casteels ist eigentlich auf dem Weg ins falsche Eck, doch wehrt den Ball mit den Beinen ab.

70. Rodriguez schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld scharf in den Sechzehner, wo der eingewechselte Bruno Henrique zum Kopfball hochsteigt. Müller steht allerdings gut und fängt den Ball sicher.

Fazit: Wolfsburg dominierte die Anfangsphase, ab Ende der ersten Halbzeit waren die Gäste offensiv gefährlicher. Unter dem Strich geht das Remis in Ordnung.

Der Star des Spiels: Koen Casteels. Starke Leistung der neuen Wolfsburger Nummer eins. Bei Standards stets Herr der Lage, hielt er darüber hinaus mit einigen starken Reflexen (vor allem kurz vor der Pause gegen Mavraj) die Null.

Der Flop des Spiels: Jakub Blaszczykowski. Hatte auf der Rechtsverteidigerposition viele unnötige Ballverluste (insgesamt 14) und schaffte es kaum, seine Offensivqualitäten einzubringen und das Spiel nach vorne anzukurbeln. Nach den bisher starken Auftritten auf dieser Position, zeigte er heute deutlich, dass er dort nicht unbedingt zu Hause ist.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Entschied sich in der 49. Minute beim Tackling von Knoche gegen Osako im Strafraum gegen einen Foulelfmeter. Den hätte man geben können, aber die Szene laufen zu lassen, passte zu seiner Linie. Gab auch in der 79. keinen Elfer, als Draxler zu Fall kam. Da hätte man sogar über Gelb wegen Schwalbe nachdenken können. Insgesamt souveräne Spielleitung.

Das fiel auf:

  • Wolfsburg agierte wie üblich im 4-2-3-1. Draxler (Linksaußen), Didavi (Zehn) und Caligiuri (Rechtsaußen) hielten in der Anfangsphase diszipliniert ihre Positionen. Nach einer druckvollen Anfangsphase fiel den Wölfen zwischenzeitlich nicht viel ein. Infolgedessen begannen Draxler und Caligiuri nach einer knappen halben Stunde, immer mal wieder den Flügel zu tauschen, um neue Impulse im Offensivspiel zu setzen.
  • Die Kölner spielten auf dem Papier ein 4-4-2 mit flacher Mittelfeldvier. Vor allem Marco Höger ließ sich in der defensiven Anfangsphase jedoch tief fallen, sodass sich zeitweise eine Art Fünferkette formierte.
  • Die ersten 20 Minuten gehörten ganz klar den Hausherren: 63 Prozent Ballbesitz und eine Zweikampfquote von 66 Prozent sprechen für sich. Ab Ende der ersten Halbzeit waren jedoch die Kölner die gefährlichere Mannschaft. Vor allem Osako riss mit seiner Geschwindigkeit immer wieder Löcher in die Wolfsburger Hintermannschaft.
  • Mario Gomez zeigte gleich nach wenigen Minuten seine Stärke: Er stellte seinen Körper gut gegen den Mann, drehte sich um den Gegenspieler und schloss ab. Im Anschluss fiel der Angreifer eher dadurch auf, dass er bei gegnerischen Ecken am eigenen Sechzehner die Bälle rausköpfte. In der zweiten Hälfte bei einer Gelegenheit unglücklich, als er sein Standbein anschoss.

Wolfsburg - Köln: Die Statistik zum Spiel

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