4:4 nach 4:1! Absoluter Wahnsinn in Mainz

SID
Vogelwild: Hoffenheim und Mainz trennten sich am Ende 4:4
© Getty

Der FSV Mainz 05 hat die Generalprobe für die große Europa-Bühne spektakulär vermasselt. Die Rheinhessen kamen trotz einer 4:1-Führung zur Pause nur zu einem 4:4 (4:1) gegen 1899 Hoffenheim und bleibt wie der Gegner weiter sieglos. Für das Debüt in der Gruppenphase der Europa League am Donnerstag (19 Uhr im LIVETICKER) gegen die AS St. Etienne aus Frankreich müssen sich die Rheinhessen steigern.

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"Es ist unheimlich frustrierend, nach einer 4:1-Führung nur mit einem Punkt rauszugehen", sagte Abwehrspieler Stefan Bell bei Sky.

Pablo de Blasis (3./23), Jhon Cordoba (27.) und Neuzugang Levin Öztunali (43.) trafen zur historischen Halbzeitführung für die Gastgeber, die erstmals vier Tore in den ersten 45 Minuten erzielten. Getrübt wurde die Stimmung durch die Rote Karte gegen Gaetan Bussmann (57.), der nach einer Notbremse vom Platz musste.

Anschließend kippte die Partie. Hoffenheim kämpfte sich nach einer ganz schwachen ersten Hälfe anschließend zurück. Sandro Wagner hatte bereits vor der Pause getroffen (39.), der eingewechselte Mark Uth per Doppelpack (71./72) und der Ex-Mainzer Adam Szalai (84.) krönten die Aufholjagd.

Vor 27.408 Zuschauern und bei hochsommerlichen Temperaturen brauchte de Blasis gerade einmal 179 Sekunden, ehe er TSG-Torwart Oliver Baumann per Kopf bezwang. Die Gastgeber, auf die in den kommenden 20 Tage sechs Pflichtspiele zukommen, blieben in der Folge das überlegene Team. Der Blitz-Torschütze hätte mit einem Distanzschuss sogar noch früher erhöhen können (12.). Baumann war aber zur Stelle.

Nagelsmann fuchsteufelswild

Die Hoffenheimer leisteten in dieser Phase des Spiels erschreckend wenig Gegenwehr. In der Offensive fehlten dem Team von Trainer Julian Nagelsmann die Ideen, immer wieder verhinderten Fehlpässe einen geordneten Spielaufbau. Wieder de Blasis nach Vorarbeit des starken Öztunali und Cordoba nach einem Baumann-Fehler bestraften die Passivität der Kraichgauer gnadenlos.

Nagelsmann stand nach der desolaten ersten halben Stunde fuchsteufelswild an der Seitenlinie und wechselte früh: Stürmer Uth kam für den schwachen Abwehrspieler Fabian Schär (36.). Wagner ließ die Hoffenheimer anschließend kurz hoffen. Doch Öztunali stellte den alten Abstand noch vor dem Halbzeitpfiff wieder her.

Unschöne Szenen vor der Partie

Für die TSG-Fans hatte der Tag bereits schlecht begonnen. Vor der Partie war ein Schiff, das sich mit rund 400 Anhängern der Kraichgauer an Bord auf dem Weg nach Mainz befand, von Unbekannten von einer Rhein-Brücke aus mit Gülle attackiert worden. Den Vorfall bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim dem SID. "Was da passiert ist, ist menschenverachtend, grob fahrlässig und sogar gefährliche Körperverletzung", sagte TSG-Präsident Peter Hofmann der Bild.

Im Stadion machte den mitgereisten Hoffenheimern auch die zweite Hälfte zunächst wenig Hoffnung. Mainz blieb das bessere Team. Aber der Platzverweis gegen Bussmann veränderte die Kräfteverhältnisse. Am Ende eine völlig wilden Partie, trennten sich beide Teams letztlich leistungsgerecht 4:4.

Die Mainzer müssen am Donnerstag gegen St.-Etienne in der Europa League ran, während die TSG erst am Wochenende den VfL Wolfsburg empfängt.

Mainz - Hoffenheim: Die Statistik zum Spiel