Effektive Hoffenheimer zu abgeklärt für Mainz

1899 Hoffenheim bezwang Mainz 05 deutlich mit 4:0
© Getty

1899 Hoffenheim hat am 19. Spieltag der Bundesliga den FSV Mainz 05 mit 4:0 (1:0) bezwungen. Die Tore erzielten Mark Uth (4.), Marco Terrazzino (81.) und Adam Szalai (86./90.+1). Für die Mannschaft von Julian Nagelsmann war es der achte Saisonsieg.

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Vor 22.500 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena ging 1899 Hoffenheim bereits nach vier Minuten in Führung. Mark Uth, der schon beim 4:4 im Hinspiel doppelt getroffen hatte, war für die Hausherren erfolgreich. Gegen Mainz erzielte der 25-Jährige fünf seiner 14 Bundesliga-Tore.

Nach 81 Minuten erhöhte Marco Terrazzino auf 2:0. Es war sein dritter Treffer in der Bundesliga - sein erstes per Kopf. Auch der zweite Joker traf für Hoffenheim. Adam Szalai erzielte in der 86. Minute das 3:0. Fünf Minuten später schnürte er sogar den Doppelpack. Nagelsmann bewies erneut ein gutes Händchen. Neun Jokertore sammelten die Hoffenheimer bereits - Ligabestwert.

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Auf Seiten der Mainzer kam Neuzugang Bojan Krkic zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Auch er konnte die Durststrecke von über 320 torlosen Minuten in der Ferne nicht beenden.

Die Reaktionen:

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Zu Beginn sind wir schwer ins Spiel gekommen. Das frühe Tor hat uns gut getan. In den letzten 20 Minuten waren wir dann schon gut. Aber der Gegner ist schlechter weggekommen als er war."

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Am Ende war es ein bittere Klatsche. Ich brauche über nichts zu diskutieren, die Niederlage war verdient. Wir waren zu lieb und zu brav."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Nach der ersten Saisonniederlage am vergangenen Wochenende gegen Leipzig stellt Julian Nagelsmann zwangsweise auf einer Position um. Für den rot-gesperrten Wagner startet Uth.

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Bei den Gästen aus Mainz gibt es im Vergleich zum 1:1 gegen Dortmund drei Änderungen: Für Frei, Gbamin und Öztunali (alle auf der Bank) beginnen Ramalho, De Blasis und Cordoba. Neuzugang Bojan Krkic sitzt zunächst auf der Bank.

5. ,1:0, Uth: Das ging flott. Die TSG baut ihren Angriff behutsam auf. Rudy sieht den startenden Uth und schickt ihn per Steilpass hinter die Abwehrkette der Gäste auf die Reise. Der Wagner-Ersatz nimmt den Ball mustergültig mit der Brust mit und schließt aus etwa 18 Metern Entfernung trocken ins linke, obere Eck ab.

11.: Beinahe der Ausgleich. Samperio dribbelt sich in den Strafraum und steckt den Ball dann unfreiwillig zu Muto durch, der den Ball nicht richtig kontrollieren kann und keinen Druck hinter den Schuss bekommt. Baumann klärt per Fußabwehr.

49.: Beinahe der erneute Blitzstart durch Uth. Kaderabek geht auf der rechten Außenbahn zur Grundlinie und bringt den Ball scharf an den Fünfer. Der heranstürmende Uth schießt das Leder jedoch am rechten Pfosten vorbei.

53.: Kramaric dribbelt sich in den Mainzer Strafraum, wird dann von Bell zu Fall gebracht. Die Kraichgauer protestieren, Winkmann entscheidet jedoch auf Weiterspielen.

73.: Der eingewechselte Öztunali setzt sich auf der rechten Außenbahn gegen Hübner durch und bedient De Blasis mustergültig. Der Argentinier scheitert aus fünf Metern Entfernung an Baumann.

75.: Bojan Krkic kommt für Muto in die Partie. Seine erste Aktion ist ein Fehlpass. Doch der ehemalige neue Messi holt sich die Kugel prompt zurück.

81.,2:0,Terrazzino: Demirbay zirkelt einen direkten Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position an die Querlatte. Den Rebound holt sich der eingewechselte Terrazzino und köpft aus drei Metern ein.

86.., 3:0,Szalai: Eine Co-Produktion zweier Einwechselspieler macht endgültig alles klar für die TSG. Szalai wird von Terrazzino am Fünfer bedient und stolpert den Ball ins Tor.

90.+1,4:0,Szalai: Doppelpack Szalai. Eine Flanke von Amiri von der rechten Seite köpft der Ungar vom kurzen Fünfereck ins rechte Eck. Sein drittes Saisontor.

Fazit: Es war eine sehr intensive Partie mit vielen Angriffsszenen auf beiden Seiten. Mainz fehlte letzten Endes die Kaltschnäuzigkeit der Hoffenheimer vor dem Tor. Das Ergebnis fiel jedoch zu hoch aus.

Der Star des Spiels: Niklas Süle. Der Innenverteidiger hielt den Laden mit 84 Prozent gewonnen Zweikämpfen zusammen. Auch seine Passsicherheit im Aufbauspiel überzeugte. Über 90 Prozent seiner Pässe brachte der kommende Bayern-Spieler an den Mann.

Der Flop des Spiels: Yoshinori Muto. Der Japaner kam bis zu seiner Auswechslung in der 75. Spielminute lediglich auf 15 Ballaktionen. Blieb gegen die Dreierkette der TSG absolut blass, gewann nur drei seiner zehn Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Erwischte eine zweikampfintensive Partie mit einigen kniffligen Entscheidungen. Beim vermeintlichen Foul an Kramaric hätten sich die Mainzer nicht über einen Elfmeterpfiff beschweren dürfen. Auch Cordoba stand nach seiner Gelben Karte in Durchgang eins nahe am Platzverweis. Beides unterließ Winkmann, hätte bei strenger Regelauslegung jedoch durchaus geahndet werden müssen.

Das fiel auf:

  • Die Nullfünfer spielten anders als gegen den BVB wieder mit zwei Stürmern, wobei Muto häufig als hängende Spitze agierte. Der Japaner hatte jedoch große Probleme sich durchzusetzen. Der nach seiner Rot-Sperre zurückgekehrte Cordoba war durch seine Zweikampfstärke hingegen der Unruheherd in der Offensive der Schmidt-Elf.

  • In einer sehr temporeichen Partie konnte sich Nagelsmann jedoch auf seine Dreierkette verlassen. Die extrem hoch stehenden Mainzer generierten im Mittelfeld viele Balleroberungen und schalteten blitzartig in den Angriff um. Hübner, Süle und Vogt behielten im Verbund dank ihrer Körperlichkeit allerdings meist die Oberhand.

  • Hoffenheim baute das Spiel nach vorne gewohnt sicher auf. Vogt und Rudy durchbrachen das seitliche Verschieben pointiert mit weiten Diagonalbällen. So hatte die TSG zwar mehr Ballbesitz, spielte sich allerdings weniger klare Torchancen heraus, auch weil Mainz' Hintermannschaft hohen Laufaufwand betrieb.

  • Nur Uth konnten die Gäste nicht unter Kontrolle bringen. Der gebürtige Kölner gab sieben Torschüsse ab - persönlicher Bundesliga-Rekord. Wie alle 22 Akteure auf dem Feld kreierte er jedoch in der zweiten Halbzeit kaum noch gefährliche Offensivaktionen.
  • Hoffenheim war auf die weiße Weste bedacht und senkte das Risiko. Mainz zollte hingegen dem laufintensiven Spiel Tribut. Das Spiel verflachte zunehmend. Die Passquoten beider Teams sanken deutlich. Während Hoffenheim im ersten Durchgang noch 85 Prozent der Pässe an den Mann brachte (Mainz 80 Prozent), fanden in den zweiten 45 Minuten lediglich 78 Prozent den richtigen Abnehmer (Mainz 77 Prozent).

Hoffenheim - Mainz: Die Statistik zum Spiel

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