FCB holt glücklichen Sieg bei Hoeneß-Rückkehr

Robert Lewandowski war wieder einmal glücklos
© Getty

Der FC Bayern hat am 12. Spieltag der Bundesliga im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wieder in die Spur gefunden. Beim ersten Spiel nach der Wiederwahl von Uli Hoeneß als Präsident siegten die Münchner 2:1 (1:1).

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Vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena ging der FC Bayern durch Thiago in Führung (30.). Nur fünf Minuten später glich Hakan Calhanoglu aus. Damit kassierte Bayern in den letzten zwölf Pflichtspielen 14 Gegentore.

Mats Hummels köpfte die Münchner nach der Pause wieder in Front (56.) - sein erstes Bundesliga-Tor im Kalenderjahr 2016.

Durch den Sieg verkürzten die Bayern den Rückstand auf Leipzig wieder auf drei Punkte. Der Vorsprung des Meisters auf Borussia Dortmund beträgt durch die BVB-Niederlage in Frankfurt sechs Zähler.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim FC Bayern gibt es im Vergleich zum 2:3 in Rostow ganze sieben (!) Änderungen: Nur Thiago, Lewandowski, Douglas Costa und Lahm waren in Russland ebenfalls von Beginn an dabei. Bayerns Startelf ist im Schnitt übrigens knapp fünf Jahre älter (28,1 Jahre) als die der Gäste (23,2).

Roger Schmidt wechselt bei der Werkself gegenüber dem 1:1 in Moskau viermal: Dragovic, Mehmedi, Wendell und Havertz beginnen anstelle von Chicharito, Jedvaj, Volland (alle Bank) und Toprak (nicht im Kader).

2.: Calhanoglu zieht am Strafraum Martinez auf sich und steckt dann halblinks durch auf Mehmedi. Dessen Abschluss geht knapp am langen Pfosten vorbei!

19.: Costa behauptet links am Strafraum den Ball und flankt mit rechts ans lange Fünfer-Eck. Da steht Kimmich, der Leno den Ball in die Arme köpft.

30., 1:0, Thiago: Aus dem Nichts geht Bayern in Führung. Alabas Flanke von links segelt durch den Strafraum und landet auf der anderen Seite bei Kimmich. Der legt auf Lahm ab, dessen Schuss von Leno nur zur Seite abgeblockt wird. Da steht Thiago und nickt ein.

35., 1:1, Calhanoglu: Calhanoglu lässt Lahm auf dem linken Flügel ganz leicht aussteigen. Der Bayern-Spieler legt sich sogar ab und ist aus dem Spiel. Der Türke spielt den Doppelpass mit Brandt und schließt links am Fünfmeterraum eiskalt in den rechten Winkel ab. Neuer ist ohne Chance.

56.: Alonso findet mal durch das Zentrum die Lücke und schickt Costa steil. Der läuft auf Leno zu, bekommt im letzten Moment Druck von Tah und schießt den Bayer-Keeper an. Wendell klärt zur Ecke.

56., 2:1, Hummels: Die Ecke führt zum Tor: Kimmich findet am Fünfmeterraum Hummels, der die Kugel mit dem Kopf rechts unten ins Eck wuchtet.

82.: Volland wird hoch steil geschickt, überläuft Neuer und köpft kurz vor der Grundlinie aus spitzem Winkel rechts aufs leere Tor. Martinez kommt im letzten Moment dazwischen, erwischt den Ball aber mit der Hand. Fritz gibt keinen Elfmeter. Erster großer Fehler des Unparteiischen!

85.: Calhanoglu treibt den Ball am Sechzehner entlang und legt ab auf Kampl. Der schlenzt den Ball knapp rechts am Winkel vorbei.

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Fazit: Wieder ein schwaches Spiel der Bayern, die eine wenig ansehnliche Begegnung durch zwei glückliche Momente gewannen - und am Schluss von Fritz' Fehler profitierten.

Der Star des Spiels: Joshua Kimmich. Ackerte viel auf der rechten Seite. Auch wenn ihm nicht alles gelang, war er an den entscheidenden Momenten des Spiels maßgeblich beteiligt. Legte vor dem 1:0 auf Lahm ab, schlug zudem die Ecke zum 2:1.

Der Flop des Spiels: Thomas Müller. Konnte wieder nicht aus seinem eigenen Schatten treten. Deutete seine Laufwege nur an, war selten anspielbar und auch im Spiel gegen den Ball kein Faktor. Auch fehlerhaft: Benjamin Henrichs.

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Der Schiedsrichter: Marco Fritz. Souveräne Schiedsrichterleistung - bis zum Handspiel von Martinez in der 82. Minute. Da hätte es Elfmeter für Leverkusen geben müssen.

Das fiel auf:

  • Die Bayern wollten offensichtlich auf das fehlende Tempo in den letzten Spielen reagieren und waren in der Anfangsphase bemüht, viel Zug in die Aktionen zu bekommen. Das wirkte jedoch zuweilen etwas hektisch - entsprechend gab der Meister einige Bälle schon im Spielaufbau einfach her. Dadurch, dass die Gäste auch gut verschoben, hatte der ballführende Bayernspieler stets Gegnerdruck.

  • Das Pressing der Bayern dagegen war selten kollektiv abgestimmt. Lahm und Alonso brauchten mehrere Male zu lange, um von hinten herauszuschieben und bewegten sich oft auf der gleichen Stelle, sodass die anlaufenden Lewandowski, Müller und Thiago von Bayer einfach überspielt werden konnten.
  • Nach 20 Minuten hatte Bayer die anfängliche FCB-Euphorie durch konsequentes Arbeiten gegen den Ball bereits weitestgehend eingedämmt. Die Partie spielte sich weitestgehend zwischen den Strafräumen ab. Das 1:0 war in der Phase deshalb auch nicht vorherzusehen - es fiel durch eine Aneinanderreihung glücklicher Ereignisse für die Bayern. Das aktivere Team waren zudem die Gäste: Leverkusen lief in der ersten Hälfte 3.3 Kilometer mehr als der Rekordmeister (59 zu 55,7).
  • Ancelotti überraschte, indem er Kimmich hinten rechts und Lahm im Mittelfeld aufbot. Während Kimmich auch auf der Außenbahn große Bemühungen zeigte und viel nach vorne unterwegs war, leistete sich Lahm im Mittelfeld mehrere Stockfehler. Genauso wie Nebenmann Alonso, der in manchen Situationen wieder die nötige Gedankenschnelligkeit vermissen ließ.
  • Den Bayern-Spielaufbau leitete fast ausschließlich Alonso - mit mäßigem Erfolg. Hummels und Martinez nahmen sich dahingehend komplett zurück. Vor allem Hummels wirkte extrem statisch. Generell stimmte die Aufteilung auf dem Spielfeld nur selten. Lewandowski wurde häufig in der Spitze angespielt, dann aber alleine gelassen. Einzig über Costa und Alaba, die Henrichs hinten rechts mehrfach schlecht aussehen ließen, kamen die Bayern in Tempo-Aktionen.

Bayern - Leverkusen: Die Statistik zum Spiel