Goretzka erlöst starke Schalker in Wolfsburg

Leon Goretzka erzielte das entscheidende Tor für den FC Schalke 04
© getty

Der FC Schalke 04 hat sich für eine starke zweite Halbzeit belohnt und durch einen späten Siegtreffer mit 1:0 (0:0) beim VfL Wolfsburg gewonnen.

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Vor 30.000 Zuschauern in der Volkswagen Arena musste Schalke in der 61. Minute eine schwere Fehlentscheidung verkraften, als Schiedsrichter Felix Zwayer den Gästen nach einem klaren Foulspiel von Luiz Gustavo an Benedikt Höwedes einen Foulelfmeter verweigerte.

In der 82. Minute erzielte Leon Goretzka schließlich auf Vorarbeit von Sead Kolasinac den entscheidenden 1:0-Siegtreffer für die Schalker.

Für die Königsblauen ist es das zehnte Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage. Nach dem schwachen Saisonstart mit fünf Niederlagen aus den ersten fünf Spielen haben die Schalker nun endgültig den Anschluss ans Tabellenmittelfeld geschafft.

Der VfL Wolfsburg bleibt dagegen zu Hause ohne Saisonsieg und verliert die erste Partie mit Valerien Ismael als Cheftrainer. Mit nur neun Punkten nach elf Spieltagen spielen die Wölfe die schlechteste Saison ihrer Bundesliga-Geschichte. 2001/02 waren es zu diesem Zeitpunkt ebenso wenige Punkte, allerdings bei einer besseren Tordifferenz als aktuell.

Die Reaktionen:

Valerien Ismael (Trainer Wolfsburg): "Wir waren hektisch und hatten zu viele Ballverluste. Wir haben das Tor dann aber in einer Phase kassiert, in der wir eigentlich Stabilität ausgestrahlt haben. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie alles reinwirft, um das Tor zu verhindern. Das war nicht der Fall. Die Niederlage ist ärgerlich."

Markus Weinzierl (Trainer Schalke): "Ich sehe eine positive Entwicklung. Zehn Spiele, acht Siege und zwei Unentschieden sprechen für sich. Wir sind zufrieden mit dieser Serie, hatten zu Beginn der Saison allerdings auch eine Serie."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Ismael nimmt keine Änderungen an der Elf vor, die am vergangenen Spieltag 3:0 in Freiburg gewann.

Auch Gäste-Trainer Weinzierl sieht nach der jüngsten Erfolgsserie keine Veranlassung, seine Aufstellung zu verändern. In Abwesenheit der nach wie vor verletzten Embolo, Huntelaar und Di Santo stürmen erneut Choupo-Moting und Meyer.

25.: Am linken Flügel bekommt Kolasinac von Träsch zu viel Platz. Er schlägt eine scharfe Flanke in den Sechzehner. Meyer geht entschieden entgegen und versucht es per Direktabnahme auf das lange Eck - doch der Ball fliegt rechts neben den Außenpfosten.

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61.: Zwayer verweigert Schalke einen klaren Elfer! Nach einer Ecke kommt Höwedes am Fünfer an den Ball. Von hinten hält Gustavo ihn und trifft ihn gleichzeitig in der Kniekehle. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt aber stumm.

70.: Erster Schuss auf das Tor in dieser Partie: Geis schlägt eine Flanke von Rechtsaußen nach innen. An der Fünfmeterlinie steigt Choupo-Moting zum Kopfball, setzt ihn jedoch zu zentral auf den Kasten von Benaglio.

71.: Den muss Schöpf versenken! Der Österreicher geht rechts in den Sechzehner und kommt frei vor Benaglio zum Abschluss. Dieser reagiert jedoch stark und wehrt den Schuss ab.

82., 0:1, Goretzka: Hochverdiente Führung! Kolasinac sprintet die linke Außenbahn entlang und bekommt den Ball von Bentaleb. Aus vollem Lauf flankt er an den Elfmeterpunkt, wo Goretzka das Leder direkt per Aufsetzer ins linke Eck versenkt. Keine Chance für Benaglio.

Fazit: Hochverdienter Sieg für die Schalker, die speziell im zweiten Durchgang die klar bessere Mannschaft waren.

Der Star des Spiels: Sead Kolasinac. Seit Wochen in starker Form, schob er das Schalker Spiel auf der linken Seite auch diesmal unermüdlich an. Hatte die meisten Ballaktionen bei den Gästen, gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe und schlug die meisten Flanken aller Spieler (sechs) - eine davon führte zum 1:0.

Der Flop des Spiels: Jakub Blaszczykowski. Gebrauchter Nachmittag für den Polen. Kam auf der rechten Außenbahn überhaupt nicht zur Geltung und war zu keiner Zeit im Spiel. Hatte nur 24 Ballaktionen und entschied nur einen von sechs Zweikämpfen für sich. Folgerichtig nach nicht einmal einer Stunde ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Richtig, in der 8. Minute keinen Strafstoß zu geben, als Caligiuri im Strafraum zu Boden ging. Schöpf hatte tatsächlich den Ball gespielt. In der zweiten Halbzeit allerdings völlig durch den Wind. Nach dem Foul von Gustavo an Höwedes im Sechzehner keinen Elfmeter zu geben, war eine schwere Fehlentscheidung. Zeigte später Seguin Gelb, obwohl Gerhardt gefoult hatte.

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Das fiel auf:

  • Wolfsburg begann aus einer gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung dominant. Besonders Arnold war auf der zentralen Position hinter Gomez in der Anfangsphase sehr präsent.
  • Schalke konzentrierte sich zunächst einmal auf die defensive Stabilität im Erfolgssystem der letzten Wochen, dem 3-1-4-2. Nach etwa 20 Minuten, in denen die Gäste zwar unterlegen waren, jedoch dicke Chancen gegen sich vermeiden konnten, kam S04 zunehmend besser ins Spiel.
  • Nach einer flotten ersten Viertelstunde wurde die Partie zunehmend zerfahrener. Vor allem die Wölfe bekamen kein Bein mehr auf dem Boden und gaben nach der 13. Minute in der ersten Hälfte keinen einzigen Torschuss mehr ab. Stellvertretend für die offensive Einöde der Hausherren stand Gomez: Zu Beginn der Partie war er gut ins Kombinationsspiel integriert, war häufig am Ball. Schon beim Pausenpfiff war er derjenige mit den wenigsten Ballaktionen auf dem Rasen (16).
  • In der zweiten Halbzeit wurde die Dominanz der Schalker immer größer. Während die Wölfe kaum noch über die Mittellinie kamen, liefen die Kombination bei den Gästen, die plötzlich auch zu Chancen kamen. 12:1 Torschüsse (3:0) auf das Tor und 62 Prozent Ballbesitz in der ersten halben Stunde des zweiten Durchgangs stehen stellvertretend für die Kräfteverhältnisse auf dem Platz.

Wolfsburg - Schalke: Die Statistik zum Spiel

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