Eberl: "Die Etappe ist wirklich beschissen"

SID
Julian Schieber und Tony Jantschke lieferten sich im Freitagsspiel ein Kopfballduell
© Getty

Nach dem "absolut gebrauchten Tag" bei Hertha BSC in Berlin machte Trainer Andre Schubert erneut Hoffnungen auf eine Aufholjagd nach der Länderspielpause, doch sein Chef hatte da bereits eine andere Priorität ausgerufen. Sportdirektor Max Eberl wendet für Borussia Mönchengladbach den Blick nach unten.

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"Manche träumen vielleicht noch vom Anschluss nach oben, aber jetzt geht es erstmal darum, nicht noch weiter nach unten zu rutschen", sagte Eberl nach der in mehrfacher Hinsicht bitteren 0:3 (0:2)-Pleite von Borussia Mönchengladbach bei Hertha BSC.

Die auswärts weiter erschreckend harmlosen Fohlen waren in Berlin nicht nur zum fünften Mal in Folge in der Liga sieg- und torlos geblieben. Die schwere Bänderverletzung von Pechvogel Patrick Herrmann und die überflüssige Gelb-Rote Karte von Weltmeister Christoph Kramer drückten zusätzlich auf die Stimmung.

"Diese Etappe ist wirklich beschissen", sagte der sichtlich genervte Eberl über die magere Ausbeute von nur zwölf Punkten aus zehn Spielen.

Herrmann steht lange Ausfallzeit bevor

Womöglich hätte der Champions-League-Starter in Berlin den Bock umgestoßen, wenn sich Herrmann nach einer halben Stunde nicht so schwer verletzt hätte. Der Flügelflitzer war auf der rechten Seite der stärkste Borusse, doch bei einem Zweikampf fiel ihm Vedad Ibisevic unglücklich auf das Sprunggelenk.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde Herrmann noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht. "Es ist nichts gebrochen, aber er wird trotzdem lange ausfallen", sagte Schubert am Freitag.

Herrmann hatte sich vor einem Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen und erst langsam wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Sein Ersatzmann Fabian Johnson war noch nicht auf dem Platz, als Herthas Matchwinner Salomon Kalou sein zweites von drei Toren (33.) erzielte.

Spiel nach Kramer-Platzverweis entschieden

Sechs Minuten später kassierte Kramer einen Platzverweis wegen wiederholten Foulspiels - und das Spiel war bereits entschieden. "Christoph war da ein bisschen zu unkontrolliert, ein bisschen zu wild", meinte Schubert. Eberl glaubt jedoch nicht, dass das am Wirbel um Kramer gelegen habe. Der Nationalspieler hatte unter der Woche eine Erpressung gegen ihn zugegeben. Der Erpressungsfall wird am 30. Januar 2017 beim Amtsgericht Leverkusen verhandelt.

Das Strafmaß für Kramers Platzverweis ist dagegen schon jetzt klar: Der Mittelfeldspieler ist im richtungsweisenden Derby gegen den 1. FC Köln gesperrt. Zurückkehren sollen in der Länderspielpause dagegen die verletzten Ibrahima Traoré und Andreas Christensen, und auch die lange vermissten Raffael und Thorgan Hazard stehen wieder zur Verfügung.

Die Qualität ist also vorhanden, nun ist die Krisenbewältigung eine Frage der Mentalität. "In den beiden Pokalwettbewerben läuft es ganz ordentlich, aber im Hauptgeschäft Bundesliga hinken wir hinterher", sagte Kapitän Lars Stindl: "Das müssen wir ganz klar ansprechen. Das ist eine gefährliche und schwierige Situation."

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