"Ich rechne damit, dass wir Meister werden"

Mats Hummels stand insgesamt zum zweiten Mal für den FC Bayern in einem BL-Spiel auf dem Platz
© getty

Mats Hummels stand beim 6:0-Sieg über Werder Bremen 3387 Tage nach seinem Bundesliga-Debüt, das er im Mai 2007 (5:2 gegen Mainz) für die Bayern gab, zum zweiten Mal im Trikot seines Jugendklubs auf dem Platz. In der Mixed Zone sprach er über den eindrucksvollen Start, Freiheiten unter Ancelotti und die Meisterschaft.

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Frage: Herr Hummels, das erste Saisonspiel ist geglückt. Wie bewerten Sie die Partie?

Mats Hummels: Wir sind sehr zufrieden. Durch das schnelle 2:0 war es recht einfach, gut in das Spiel reinzukommen. Da wussten wir schon, dass wir dieses Spiel höchstwahrscheinlich für uns entscheiden.

Frage: Von außen sah es sehr locker aus. Waren Sie überrascht, wie einfach es ging?

Hummels: Es ist schwierig, es einfach aussehen zu lassen. Es war wichtig, offensiv wie defensiv konzentriert zu sein. Das waren wir fast die gesamte Zeit. Es gab nur ein paar Minuten, in denen wir einige riskante Bälle gespielt haben. Deswegen können wir sehr zufrieden sein. Wir haben den Gegner, der mit vielen Problemen hergereist ist, keine Chance gegeben, sich zu entfalten.

Frage: Ist das gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz?

Hummels: Es wäre schön, wenn man das schon jetzt sagen könnte, aber ich glaube, ein Spiel ist für solche Schlüsse noch ein bisschen zu wenig.

Frage: Ist es auch noch zu früh, um Ancelottis Handschrift zu erkennen?

Hummels: Ich wurde auch schon gefragt, was der Unterschied zu Pep Guardiola ist. Das kann ich gar nicht so genau sagen, weil ich die letzten Jahre gar nicht hier war. (lacht) Ich bin mir ziemlich sicher, dass in unserem Spiel noch was aus der Vergangenheit mit drin steckt, aber große Trainer - die waren hier aktiv und sind es jetzt auch - haben in vielen Bereichen natürlich übereinstimmende Vorstellungen. Von daher wird sich sicherlich etwas verändern, ein großer Teil des Spiels wird aber sehr ähnlich bleiben.

Frage: Franck Ribery und Thomas Müller sind immer wieder im Zentrum aufgetaucht. Können Sie die taktische Ausrichtung einfach mal beschreiben?

Hummels: Könnte ich. Wenn wir das aber wieder mal so machen wollen, dann müsste man es ja einfach nur noch nachlesen. (lacht) Wir wollen natürlich variabel sein und gewisse Positionen im Angriffsspiel und in der Defensive besetzt haben. Wenn man dann den Gegner mit ein paar Laufwegen vor große Probleme stellt, wie es die Bayern in den letzten Jahren schon immer wieder gemacht haben, dann ist das schwer zu verteidigen. Das weiß ich leider aus eigener Erfahrung. Entsprechend ist das ein Mittel, mit dem man sich Freiräume verschaffen kann.

Frage: Ändert sich für Sie als Innenverteidiger etwas, wenn die Außenverteidiger so weit vorschieben? Die standen ja schon sehr hoch.

Hummels: Ich weiß nicht, inwiefern Sie in den letzten Jahren Dortmund geschaut haben, aber da haben wir mit Schmelle und Pisczek auch schon teilweise fast als Außenstürmer gespielt. Von dieser Ausrichtung her ist das für mich kein Unterschied.

Frage: Es kam oft zur Sprache, dass Ancelotti den Spielern viele Freiheiten gibt. Ist das auch das Gefühl, das Sie haben?

Hummels: Ja, sowohl auf dem Platz als auch außerhalb. Aber: Es müssen auch Einstellung und Leistung stimmen. In dem Moment, in dem sich das verändern sollte, wird von diesen Freiheiten natürlich auch was abgezwackt. Mit dieser Mannschaft kann man das aber so handhaben, da die Eigenmotivation extrem ausgeprägt ist - in jedem Training und in jedem Spiel. Jeder will immer Leistung bringen.

Frage: Wie ist Ihre persönliche Bindung schon zum Team?

Hummels: Im Team bin ich ganz schnell angekommen. Dadurch, dass ich gefühlt die Hälfte schon von der Nationalmannschaft kannte, war das einfach. Außerdem haben wir all die Jahre schon gegeneinander gespielt, allein dadurch hatten wir ja schon eine Verbindung. Das ging sehr zügig, nach ein paar Tagen ist eine gewisse Harmonie aufgekommen.

Frage: DFL-Boss Seifert hat in der Sommerpause kritisiert, dass die Bayern-Dominanz in der Bundesliga Spannung brauche. Heute haben weltweit Millionen Zuschauer dieses einseitige Saison-Eröffnungsspiel gesehen. Teilen Sie seine Meinung?

Hummels: Ich habe nichts dagegen, wenn wir die Meisterschaft gewinnen und das sehr souverän tun. Ich rechne zwar damit, dass wir sie holen, aber nicht damit, dass das einfach wird. Oder zumindest hoffe ich, dass wir sie holen. Womit ich auf jeden Fall rechne, ist, dass wir zumindest mit Dortmund und vielleicht sogar mit Leverkusen und Schalke große Konkurrenten haben.

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Frage: Kurzes Statement noch zur Pokal-Auslosung? Sie spielen in der nächsten Runde gegen den FC Augsburg.

Hummels: Wir haben ein Heimspiel, das ist ja schon mal nicht so schlecht.

Frage: Und Ihre Ex-Kollegen? Dortmund empfängt Union Berlin.

Hummels: Für die gilt das Gleiche. (lacht)

Bayern - Bremen: Daten zum Spiel