Müller sichert Bayern Startrekord

Thomas Müller erzielte das 100. Pflichtspieltor des FC Bayern im Jahr 2015
© Getty

Der FC Bayern München hat einen neuen Bundesliga-Startrekord aufgestellt. Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg bei Werder Bremen hat der Titelverteidiger alle seine ersten neun Spiele gewonnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 42.100 Zuschauern im Weserstadion erzielte Thomas Müller den Siegtreffer für den FC Bayern (23.), der damit auch das 43. Hinrundenspiel unter Trainer Pep Guardiola ungeschlagen überstanden (insgesamt 51 Hinrundenspiele ungeschlagen) und mit neun Siegen in neun Spielen zum Saisonauftakt einen weiteren Eintrag in den Geschichtsbüchern sicher hat.

Für Werder war es die fünfte Niederlage in Folge und die zehnte gegen die Münchner am Stück. Der letzte Pflichtspielsieg der Bremer liegt sogar über sieben Jahre zurück (5:2 in München im September 2008).

Reaktionen:

Viktor Skripnik (Trainer Bremen): "Wir haben bewusst tief gestanden und auf unsere Chancen gewartet. Man muss ehrlich sein, die Bayern waren die bessere Mannschaft und hätten das Spiel früher entscheiden können. Es ist natürlich traurig, dass wir jetzt fünfmal hintereinander verloren haben, das macht uns auch unzufrieden."

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Es war nicht leicht, gegen die Bremer den nötigen Raum zu finden. Da hat man gemerkt, dass wir im Moment zu wenige Außenspieler haben. Insgesamt kann ich sagen, dass wir ein schweres Spiel gewonnen haben. Diesmal hat die Leistung gereicht, aber in den nächsten Wochen brauchen wir mehr."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Werder gibt es gegenüber dem 0:1 in Hannover drei Änderungen. Für Grillitsch, Garcia Lopes und Vestergaard spielen Lorenzen, Lukimya und Bargfrede. Pizarro sitzt auf der Bank.

Guardiola ändert sein Team gegenüber dem 5:1 gegen den BVB auf drei Positionen. Costa sitzt erstmals zu Beginn auf der Bank. Für ihn, den verletzten Götze sowie Martinez spielen Vidal, Bernat und Rafinha. Für den Brasilianer Rafinha ist es das 250. Bundesligaspiel. Kirchhoff steht erstmals in dieser Saison im Kader.

22.: Bayern stoppt einen Werder-Konter und spielt selbst schnell nach vorn: Lahm, Vidal, Lahm, Müller. Die Flanke vom rechten Strafraumeck setzt Lewandowski am zweiten Pfosten freistehend per Flugkopfball ans Außennetz.

23., 0:1, Müller: Gebre Selassie klärt eine Rafinha-Flanke direkt auf Thiago. Der geht von links nach innen und hebt den Ball leicht in den Strafraum auf Müller. Der trifft den Ball erst nicht richtig mit rechts, bleibt aber am Ball und schiebt mit links aus drei Metern ein. 9. Saisontor für Müller und 100. Pflichtspieltor des FC Bayern im Jahr 2015!

50.: Bernat mit der halbhohen Flanke von links. Müller läuft wieder gut ein, setzt die Direktabnahme aus vier Metern aber am linken Pfosten vorbei.

Bayern Münchens Topelf 15/16? Jetzt auf LigaInsider checken!

68.: Bernat springt unter einem langen Diagonalball durch. Ujah scheitert aus sechs Metern an Neuer, der schnell aus dem Kasten kommt.

Fazit: Einseitige Partie, in der die Bayern geduldig auf ihre Chance warteten und dann das Ergebnis kontrollierten.

Der Star des Spiels: Thomas Müller. Wie so oft Bayerns torgefährlichster Offensivspieler. Machte das entscheidende Tor und bereitete eine weitere Großchance von Lewandowski vor. Hätte allerdings noch einen zweiten Treffer folgen lassen und einen Konter besser ausspielen können.

Der Flop des Spiels: Alejandro Galvez. Konnte wie Lukimya und Bargfrede das Tempo der einlaufenden Münchner nicht immer aufnehmen und ließ auch Lewandowski einige Male ziehen. Hatte zudem Glück, dass sein Foul am Polen nicht zum Strafstoß führte. Verlor vor dem 0:1 Müller aus den Augen und reklamierte stattdessen Abseits.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Lieferte eine katastrophale Leistung ab. Von Beginn an sehr fehlerhaft in der Zweikampfbewertung und mit gravierenden Fehlern in entscheidenden Szenen. Hätte Galvez' Halten gegen Lewandowski mit Elfmeter bestrafen müssen (13.). Der gelben Karte für Rafinha ging eine Schwalbe von Garcia voraus (42.). Wiedwalds Fluggrätsche gegen Lewandowski war ein klares Foul, da der Torhüter erst den Stürmer trifft. Es hätte Elfmeter und Rot geben müssen, Dingert ließ weiterspielen (72.).

Das fiel auf:

  • Die Bayern spielten ohne den schnellen Dribbler Costa mit einer anderen Ausrichtung. Die Außenverteidiger schoben bei Ballbesitz auf die Halbpositionen ins Mittelfeld, für Breite sorgten auf links Thiago und rechts Müller (zu Beginn Lahm). Die Münchner stülpten so im Halbkreis und einer 2-3-4-1-Formation eine Art Glocke über den Werder-Strafraum.
  • Durch diese Positionierung hatten die Bayern kurze Wege ins Gegenpressing und schnell Zugriff bei der mal wieder bärenstarken Balleroberung. Offensiv bewegten sie sich aus der Tiefe hinter die letzte Linie der Bremer. Um den startenden Mann anzuspielen, wählten die Bayern oft den Chipball. So fiel auch das 1:0 durch Müller.
  • Werder wie erwartet extrem passiv, aber mit der Idee, das Zentrum am Strafraum zu schließen. Bargfrede wurde also geopfert und spielte quasi Libero in einer Fünferkette. So war die Mitte dicht für flache Zuspiele und Werder zahlenmäßig in der Überzahl. Allerdings mussten die restlichen Mittelfeldspieler enorm viel Laufarbeit verrichten.
  • Nach etwas mehr als einer Stunde befreite sich Werder etwas vom Druck und kam in die Offensive, allerdings war kein klarer Plan vorhanden. Werder spielte hauptsächlich lange Bälle, bei denen die Bremer auf den Zufall oder Fehler der Münchner angewiesen war. Allerdings entstand so Unruhe in der Partie, die Werder entgegenkam.

Bremen - Bayern: Die Statistik zum Spiel