BVB zaubert sich an die Tabellenspitze

Pierre-Emerick Aubameyang setzte mit seinem Tor zum 3:0 den Schlusspunkt
© Getty

Borussia Dortmund hat zum Abschluss des 5. Spieltags die Tabellenführung wieder übernommen. Der BVB fuhr nach einem bärenstarken Spiel einen souveränen 3:0 (1:0)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen ein.

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Vor 81.359 Zuschauern im Signal Iduna Park brachte Jonas Hofmann die Hausherren nach einem bösen Patzer von Leverkusen-Keeper Bernd Leno in Führung (19.). Nach der Pause sorgten Shinji Kagawa (58.) und Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Foulelfmeter (74.) für den verdienten Endstand.

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Der BVB übernimmt damit wieder die Tabellenführung vor den punktgleichen Bayern und hat bereits neun Punkte Vorsprung auf Leverkusen. Letztere rangieren mit sechs Punkten auf Rang 13.

Die Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Die Mannschaft war sehr gut in der Summe. Sehr, sehr gut sogar in den ersten 20 Minuten. Dann wurde es ein bisschen wilder, das Tempo, auch von Leverkusen, ist nochmal hochgegangen. Es war ein wahnsinnig intensives Spiel. Hintenraus haben wir dann nochmal kompletten Zugriff gefunden und mit einer Superleistung aufgehört. Das fühlt sich top an."

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Borussia Dortmund hat absolut verdient gewonnen. Man hat gesehen, warum sie elf Spiele hintereinander gewonnen haben. Wir hatten kurz vor und kurz nach der Halbzeit zwei gute Chancen. Es waren die einzigen des Spiels, um eventuell gewinnen zu können."

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen): "Seit dem zweiten Spiel nach der Länderspielpause sind wir in den Dornröschenschlaf gefallen. Einige Spieler sind nicht in der Verfassung und haben nicht die Einstellung wie am Beginn der Saison."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Das holprige 2:1 gegen Krasnodar veranlasst Thomas Tuchel zu vier Veränderungen in der Startelf der Dortmunder. Bürki kehrt ins Tor zurück, Park, Castro und Januzaj werden von Weigl, Kagawa und Hofmann ersetzt.

Bei den Gästen tauscht Roger Schmidt die Werkself nach dem 4:1 gegen BATE auf zwei Positionen durch. Der angeschlagene Bender wird von Kramer ersetzt, Donati beginnt für Hilbert hinten rechts.

14.: Schöner Doppelpass zwischen Mkhitaryan und Gündogan. Mkhitaryan zieht am Sechzener an zwei Leuten vorbei und donnert das Ding Richtung Leno - der den Ball mit Mühe über die Latte lenken kann!

18.: Doppelchance für Hofmann! Nach schönem Zuspiel von Gündogan bleibt der Dortmunder rechts im Strafraum erst an Papadopoulos hängen, den Nachschuss kann Leno mit einer Fußparade entschärfen.

19., 1:0, Hofmann: Diesmal sieht der Bayer-Schlussmann ganz blöd aus! Nach einer Leverkusener Ecke schaltet der BVB im Eiltempo um, Kagawa schickt aus dem Zentrum Hofmann mit einem langen Ball. Leno stürmt heraus, springt am Sechzehner aber in Slapstick-Manier am Ball vorbei. Hofmann sagt danke - und schiebt zur Führung ein!

20.: Das muss der Ausgleich sein: Nach einem Ballgewinn schickt Calhanoglu Chicarito auf die Reise. Der hat frei vor Bürki wohl eine Fata Morgana - und stochert den Ball rechts in den freien Raum, anstatt den Abschluss zu suchen!

51.: Aubameyang ist nach einem Steilpass frei durch, wird im Sechzehner aber im letzten Moment noch von Tah gestört. Der Abschluss des Gabuners ist bei Leno gut aufgehoben.

52.: Leverkusen mit Dampf über links. Bellarabi steckt auf Chicharito durch, der in der Mitte blank ist, sich aber viel zu viel Zeit lässt. Schmelzer ist mit dem Arm am Rücken des Mexikaners, der den Ball im Fallen nicht an Bürki vorbei bringt. Aytekin lässt weiterlaufen...

58., 2:0, Kagawa: Wendell schenkt den Ball in der eigenen Hälfte her, über eine bärenstarke Kombination kommt der Ball zu Kagawa, der das Leder aus wenigen Metern in die kurze Ecke streichelt.

74., 3:0, Aubameyang (FE): Wieder ist es Wendell, der das Gegentor einleitet - dieses Mal mit einem plumpen Foul an Ginter. Aytekin zeigt auf den Punkt, Aubameyang zimmert das Ding in den linken Giebel!

90.: Der eingewechselte Castro verpasst das Tor gegen seinen Ex-Klub knapp - und scheitert am Pfosten!

Fazit: Hochverdienter Sieg für einen spielstarken BVB, der zu keiner Zeit gefahr lief, Punkte liegen zu lassen. Trotz nominell voller Offensivpower der Werkself in Halbzeit zwei eine erschreckend harmlose Vorstellung der Leverkusener.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan mit der nächsten Gala-Vorstellung. Verkörpert derzeit Spielfreude und Eleganz in höchster Form. Unermüdlicher Antreiber bei den Dortmundern. Hatte mit vier Abschlüssen die meisten Torschüsse der Schwarzgelben und bereitete das entscheidende 2:0 schön vor.

Der Flop des Spiels: Wendell leistete sich einen haarsträubenden Fehlpass, der das 0:2 einleitete und verursachte das Foul vor dem 0:3 - wofür er sich böse Worte von Bellarabi anhören musste. Zudem mit einer bescheidenen Zweikampfquote. Ein gebrauchter Tag!

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin leistete sich den ersten Fehler, als er Calhanoglus dreiste Schwalbe direkt vor seinen Augen nicht mit Gelb ahndete (30.). Verweigerte dem BVB einen klaren Elfmeter an Aubameyang (47.), der in der Konsequenz auch Rot für Tah zur Folge haben hätte müssen. Gleiches Spiel in Minute 52, als Schmelzer als letzter Mann Chicharito mit einem Schubser am Torschuss behinderte. Auch diese Szene hätte Elfmeter und Rot zur Folge haben müssen.

Das fiel auf:

  • Die Werkself zu Beginn mir enormen Probleme mit dem Tempo- und Pressingfußball des BVB. Die Schwarzgelben zeigten, angetrieben vom überragenden Mkhitaryan, begeisternde Kombinationen in höchstem Tempo, die die Leverkusener Defensive immer wieder entblößten.
  • Der BVB haushaltete gut mit den eigenen Kräften, nahm phasenweise das Tempo aus der Partie - ohne jedoch die Kontrolle zu verlieren -, war aber zu jeder Zeit in der Lage, wieder anzuziehen und Druck auszuüben.
  • Schmidt reagierte auf den uninspirierten Vortrag seiner Mannen und brachte mit Mehmedi und Brandt zwei Offensivkräfte zur Pause. Früchte trug diese Maßnahme allerdings nicht.
  • Spätestens mit dem 2:0 wurden die Qualitativen Unterschiede eklatant. Der BVB war auf jeder Position überlegen, während Leverkusen nur vereinzelte und doch recht wilde Angriffe beizutragen hatte.

Dortmund - Leverkusen: Die Statistik zum Spiel