Lilien holen nächsten Punkt

Kevin Kuranyi (l.) hatte mit 1899 kein leichtes Spiel am Böllenfalltor
© Getty

Der SV Darmstadt 98 hat am 3. Spieltag der Bundesliga den nächsten wichtigen Punkt geholt. Gegen 1899 Hoffenheim bleiben die Lilien mit einem 0:0 weiter ungeschlagen.

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Vor 17.000 Zuschauern im ausverkauften Merck-Stadion am Böllenfalltor zeigten beide Teams spielerisch kein wirkliches Feuerwerk. Die besten Chancen hatte Hoffenheim kurz vor Ende der Partie, als Kevin Kuranyi zweimal vergab.

Damit bleibt der SV Darmstadt saisonübergreifend im 14. Spiel am Böllenfalltor unbesiegt.

Mit drei Remis aus drei Spielen können die Lilien mehr als zufrieden sein. Hoffenheim holte nach zwei Niederlagen zum Auftakt den ersten Punkt in dieser Saison.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schuster wechselt lediglich ein Mal im Vergleich zum 1:1 auf Schalke in der vergangenen Woche. Sailer kommt wieder in die Mannschaft, dafür muss Vrancic auf der Bank Platz nehmen. Heller kommt wieder über die linke Seite, Rausch über rechts. Stroh-Engel stürmt.

Auch bei den Gästen gibt es einen Wechsel. Anders als beim Auftritt gegen die Bayern steht Uth erstmals in der Bundesliga in der Startelf, für ihn muss Schmid weichen. Kuranyi startet ebenfalls wieder von Beginn an. Anstatt des 4-1-2-1-2 schickt Gisdol sein Team im 4-4-2 aufs Feld.

12.: Schwegler schlägt einen weiten Ball auf rechts Richtung Strafraum zu Uth. Der Stürmer macht einen Haken nach innen und schießt aus 20 Metern mit seinem linken Fuß. Der Schuss streicht am kurzen Pfosten vorbei.

25.: Nach einem Zweikampf von Niemeyer und Uth schlagen die Gemüter hoch und es gibt eine kleine Rudelbildung. Nach kurzer Zeit ist alles aufgelöst. Beide sehen die Gelbe Karte.

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37.: Freistoß von der Strafraumgrenze! Polanski erwischt Gondorf an der Brust, als er einen Ball klären will. Rausch setzt den Freistoß in sehr aussichtsreicher Position aber in die Mauer. Da war mehr drin.

53.: Sulu kommt gegen Polanski zu spät und verursacht einen Freistoß rund 25 Meter vor dem Tor. Zuber versucht es direkt, verzieht seinen Schuss aber knapp einen halben Meter über den Kasten von Mathenia.

73.: Schmid legt nach links zu Kim raus, der direkt an den Fünfmeterraum flankt. Vorne verpasst Uth, aber am langen Pfosten kommt Kuranyi aus spitzem Winkel noch dran und zwingt Mathenia zu einer Parade.

74.: Schmid bekommt den Ball im Strafraum mit dem Rücken zum Tor und wird nicht recht angegriffen. Der Ex-Freiburger schießt aus der Drehung, die Kugel landet jedoch genau in den Armen von Mathenia

82.: Das muss das 1:0 sein! Bei Hoffenheim geht es schnell: Volland steckt in den Strafraum durch zu Rudy, der quer durch den Fünfer legt. Am langen Pfosten kommt Kuranyi mit dem gestreckten Fuß dran, setzt den Ball aber nur ans Außennetz.

89.: Polanski mit einem klasse Pass in die Spitze auf Schmid. Im allerletzten Moment spritzt Sulu noch dazwischen haut den Ball weg - allerdings in Richtung Tor, wo Mathenia zu einer schönen Parade gezwungen wird.

90.+1.: Nochmal die Chance für Hoffenheim. Schmid legt von der Grundlinie zurück an den Elfmeterpunkt, wo Kuranyi goldrichtig steht und Mathenia mit seinem Schuss bezwingt. Auf der Linie steht jedoch Caldirola und wehrt den Ball ab.

90.+3: Im Gegenzug dringt Heller von der rechten Seite in den Strafraum ein und legt auf Wagner ab. Dessen Schuss aufs lange Eck wird von Baumann zur Ecke abgewehrt.

Fazit: Letztlich gerechtes Remis, weil die Darmstädter bei Anbetracht ihrer Mittel gegen die eigentlich überlegenen Hoffenheimer bis auf die Schlussphase auf Augenhöhe agierten.

Der Star des Spiels: Jerome Gondorf. War überall zu finden, bissig in den Zweikämpfen und gewann dabei viele wichtige Duelle im Zentrum. Leitete die wenigen guten Angriffe der Lilien ein. Bestritt mit Niemeyer die meisten Duelle bei den Lilien.

Der Flop des Spiels: Kevin Kuranyi. In einer Partie, in der es kaum Chancen gab, ließ er die beste Möglichkeit in der 82. Minute liegen. Ansonsten auch wenig zu sehen, war bei Sulu und Caldirola meist abgemeldet und fand kaum eine Bindung zum Spiel.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz. In einem überraschend hitzigen Spiel, bewies er einen kühlen Kopf. Richtig, bei der Aktion zwischen und Uth und Niemeyer im ersten Durchgang beide mit Gelb zu verwarnen. Beurteilte alle strittige Situationen allesamt richtig.

Das fiel auf:

  • Hoffenheim mit einer interessanten Formation, agierte im Sturm bei eigenem Ballbesitz mit vier Mann fast auf einer Linie. Uth kam dabei über rechts, Volland und Kuranyi hauptsächlich im Zentrum und Zuber über links. Zudem rückten die Außenverteidiger oft mit nach vorne, Schwegler ließ sich zwischen die Innenverteidiger fallen, so dass eine Dreierkette entstand.
  • Darmstadt - wie üblich - mit ganz einfachem Fußball. Defensiv kompakt und engstehend gegen den Ball arbeiten, in der Offensive agierten die Lilien mit hohen und weiten in die Spitze, meist auf Stroh-Engel. Sailer ging meist auf die zweiten Bälle und sollte diese verarbeiten. Darmstadt hatte über die gesamte Partie eine unterirdische Passquote (unter 50 Prozent), gewann dafür knapp zwei Drittel der Zweikämpfe.
  • Es entstand ein hektisches Spiel, weil die Lilien sehr aggressiv spielten und dadurch die Partie sehr umkämpft war. Durch die vielen Unterbrechungen verlor Hoffenheim nach gut 20 Minuten seine spielerische Linie, was Darmstadt in die Karten spielte. Das typisch, schnelle Umschaltspiel der Sinsheimer? Nicht zu sehen.
  • Durch die offensive Formation bei den Hoffenheimern, hatte der SVD im zweiten Durchgang die eine oder andere Kontermöglichkeit - allerdings konnte man diese nicht nutzten. Aber zwischen der 55. und 70. Minute war mal so etwas wie Tempo in der Partie, weil beide Seiten nicht mehr so konzentriert verteidigten.

Darmstadt - Hoffenheim: Die Statistik zum Spiel