Eintracht sendet Lebenszeichen

Eintracht Frankfurt hat gegen Hannover 96 gewonnen
© Getty

Am 27. Spieltag der Bundesliga hat Eintracht Frankfurt mit 1:0 (1:0) gegen Hannover 96 gewonnen. Es ist der erste Eintracht-Sieg im zweiten Spiel unter der Leitung von Niko Kovac.

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Vor 43.000 Zuschauern in der Commerzbank Arena brachte Änis Ben-Hatira Eintracht Frankfurt in Führung (33.). Allerdings stand der Vorlagengeber Stefan Aigner im Abseits.

Mit dem Sieg fährt Nico Kovac in seinem ersten Heimspiel den ersten Dreier mit seinem Team ein. Frankfurt schließt mit nun 27 Zählern zu Hoffenheim und Augsburg auf, liegt aber auf Platz 17.

Hannover kann angesichts von zehn Zählern Rückstand auf das rettende Ufer für die 2. Liga planen.

Die Reaktionen:

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Wir sind glücklich, dass wir dieses wichtige Spiel gewonnen haben. Die Punkte aus den Heimspielen müssen wir mitnehmen. Die Mannschaft hat heute den Willen gezeigt. Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen. So kommen wir da unten raus."

Thomas Schaaf (Trainer Hannover): "Das ist eine weitere Enttäuschung. Wir haben gut angefangen und kassieren dann wieder ein Tor, das nie passieren darf. Ich bin noch da und gehe meinen Weg weiter. Wir werden alles versuchen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die SGE wechselt ihre Startelf gegenüber der 0:3-Pleite in Gladbach auf fünf Positionen durch. Zambrano, Huszti, Stendera, Chandler und Ben-Hatira beginnen an Stelle von Fabian, Abraham, Hasebe (alle Bank), Regäsel (nicht im Kader) und Medojevic (Achillessehnenprobleme).

Thomas Schaaf nimmt bei Hannover nach dem 0:2 gegen Köln vier Änderungen vor. Gülselam, Prib, Yamaguchi und Almeida sind neu in der Startelf. Fossum und Szalai finden sich auf der Bank wieder, Sane und Schmiedebach wurden überraschend zu Hause gelassen.

8.: Almeida sucht von rechts am Sechzehner mittig Karaman, der sofort abzieht. Hradecky lässt prallen, aber Sorg kann klären.

33., 1:0, Ben-Hatira: Nach einem Zuspiel von Aigner kommt der Ball zu Ben-Hatira, der von rechts aus spitzem Winkel unten links trifft. Allerdings stand Aigner zuvor im Abseits.

48.: Nach einem Hannoveraner Ballverlust setzte Seferovic zu einem Solo an, das Zieler am Ende aber knapp vor der Strafraumgrenze mit einer schönen Parade stoppen kann.

50.: Aufregung nach einer Eintracht-Ecke. Der Ball segelt an den langen Pfosten, wo Aigner aus dem Durcheinander kein Kapital schlagen kann.

55.: Kiyotake versucht es aus 22 Metern, doch verzieht knapp.

66.: Nach einem schönen Konter legt Ben-Hatira den Ball an Zieler vorbei, doch diesmal wird der Winkel zu spitz.

71.: Plötzlich steht Ben-Hatira frei vor Zieler, doch der Keeper rettet mit einer Parade.

79.: Hannover führt einen Freistoß schnell aus, Prib kommt links im Sechzehner aus spitzem Winkel zum Abschluss - aber Hradecky hat den flach geschossenen Ball zwischen den Beinen sicher.

83: Almeida hat die Riesenchance, steht bei seinem Kopfballtreffer aus sieben Metern aber im Abseits.

Fazit: In einem teilweise sehr schwachen Spiel erkämpft sich die Eintracht einen unheimlich wichtigen, aber letztlich auch verdienten Sieg.

Der Star des Spiels: Marc Stendera. Auch dem Mittelfeldmotor gelang bei Weitem nicht alles, doch Stendera ging mit gutem Beispiel voran. Der 20-Jährige führte gemeinsam mit Huszti die meisten Zweikämpfe seines Teams und gewann über die Hälfte davon. Zudem hatte Stendera die zweitmeisten Ballaktionen seines Teams.

Der Flop des Spiels: Hiroshi Kiyotake. Der Japaner war in einer ohnehin schon schwachen 96-Offensive das schwächste Glied. Verlor deutlich mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe und war im gesamten Spiel nur an einem Schuss beteiligt.

Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Der 46-Jährige war in einem weitgehend fair geführten Spiel selten gefordert. Dass er den ersten Treffer trotz Aigners Abseitsposition anerkannte, kann ihm kaum zum Vorwurf gemacht werden, da man erst nach mehreren Zeitlupen sicher sein konnte, dass das Zuspiel von Chandler kam.

Das fiel auf:

  • Niko Kovac schickte die Eintracht in einem 4-2-3-1 auf den Rasen. Bei eigenem Ballbesitz schoben die Außenverteidiger weit nach vorne. Während der Spielaufbau bis rund 30 Meter vor Zielers Tor gelang, gingen der Eintracht die Ideen im letzten Drittel aus.
  • Immerhin attackierte Frankfurt die Gäste bei fremdem Ballbesitz früh und setzte auch nach Ballverlusten energisch nach. Zu diesem Zwecke agierte die Eintracht hinter Seferovic mit einer Viererreihe, sodass Reinartz situativ als alleiniger Sechser agierte.
  • Hannover, das mit einer Mischung aus einem 4-4-2 und einem 4-2-3-1 dagegen halten wollte, fand überhaupt nicht in die Partie. 96 versteckte sich tief in der eigenen Hälfte und selbst wenn es mal den Ball gewann, war er schnell wieder weg. Längere Passstafetten der Gäste waren Mangelware, magere 38 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang die Folge. Der Versuch, den Frankfurter Aufbau mit zwei Stürmern zu stören, verpuffte wirkungslos.
  • Im zweiten Durchgang war Schaafs Mannschaft mutiger und plötzlich ließ sich die Eintracht hinten rein drücken. 96 ließ jedoch jegliche Durchschlagskraft vermissen. Der Gastgeber konzentrierte sich in der Folge auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinnen.

Eintracht Frankfurt - Hannover: Die Statistik zum Spiel