BVB bezwingt überragenden Karius

Marco Reus brachte den BVB in der ersten Hälfte in Führung
© Getty

Borussia Dortmund hat sein Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am 26. Spieltag der Bundesliga mit 2:0 (1:0) gewonnen. Damit verkürzt der BVB den Rückstand auf den FC Bayern München wieder auf fünf Punkte.

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Vor 81.000 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielte Marco Reus mit der ersten Großchance des Spiels die Führung für den BVB (30.). Shinji Kagawa machte nach der Pause den Deckel drauf (73.).

Der BVB ist damit weiterhin das einzige Bundesliga-Team, das 2016 noch ungeschlagen ist. Zudem hat die Borussia keines der letzten 17 Bundesliga-Heimspiele verloren.

Nach zwei Rettungseinsätzen im Fanblock rollten die BVB-Fans nach der Pause aus Solidarität die Fahnen ein und stellten weitestgehend ihre Fangesänge ein. Einer der beiden Zuschauer verstarb während der Partie an seinem Herzleiden.

Die Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Es war sehr beklemmend zu spüren, dass etwas nicht stimmt, nicht zu wissen, was es ist und trotzdem so gut wie möglich zu spielen. Die Mannschaft war heute herausragend gut. Wir hatten so viele Spiele in den letzten Wochen."

Martin Schmidt (Trainer Mainz): "Ich fand das Verhalten der Fans beeindruckend. Das hat alle irgendwie berührt. Wir haben 35 Minuten lang sehr gut verteidigt, dann haben wir einmal nicht aufgepasst. Nach dem 2:0 war der Deckel drauf. Aber auch solche Niederlagen bringen uns weiter."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 3:0-Sieg über Tottenham wechselt Tuchel viermal. Bürki rückt wieder für Weidenfeller in den Kasten, ansonsten sind auch Sokratis, Sahin und Kagawa mit dabei. Bender, Piszczek und Weigl fallen vorerst aus der ersten Elf.

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Bei den Mainzern gibt es gegenüber dem 0:0 gegen Darmstadt drei Änderungen: Bell, Brosinski und Clemens beginnen für Hack, den rotgesperrten Donati und De Blasis.

23.: Schmelzer setzt sich am linken Strafraumrand gegen zwei Mann durch und sucht von halblinks den Abschluss. Der stramme Schuss ist aber zu zentral, Karius kann nach vorne abwehren.

25.: Nach einer Ecke kommt Bell 15 Meter vor dem Tor völlig frei zum Abschluss. Sein Flachschuss wird von Castro, der gut einen Meter vor der Torlinie steht, geklärt.

30., 1:0, Reus: Castro zieht im Zentrum auf und schüttelt 35 Meter vor dem Tor Malli ab. Im richtigen Augenblick kommt der Pass in die Schnittstelle zu Reus, der Karius aus zwölf Metern halbrechter Position keine Chance lässt.

33.: Nach einer Schmelzer-Hereingabe von der linken Seite reagiert Karius zweimal bärenstark: Erst gewinnt er das Laufduell gegen Mkhitaryan, dann klärt er auch vor dem einschussbereiten Reus mit dem Fuß.

46.: Mkhitaryan nimmt Aubameyang mittig mit, der spielt Kagawa mit der Hacke in den Lauf - aber der Japaner scheitert am erneut gut aus seinem Kasten gekommenen Karius!

51.: Einen eher unspektakulären Ball im Mittelfeld macht Reus mit einer Volley-Weiterleitung in den Lauf von Aubameyang brandgefährlich. Der Gabuner kommt zum freien Abschluss - Karius mit einer Riesentat.

52.: Der BVB spielt sich wieder schnell in die Endzone, am Sechzehner kommt erneut Aubameyang zum Schuss. Karius ist wieder schnell unten und hält sicher.

66.: Wieder hält Karius überragend! Mkhitaryan kommt nach langem Gestocher aus elf Metern zum Abschluss, doch der Mainzer Keeper reißt wieder im letzten Moment den Arm hoch. Ohne Karius wäre das das 2:0 gewesen.

68.: Mkhitaryan ist über rechts frei durch und legt im Strafraum perfekt zurück auf Reus. Der gerät beim Schuss in Rücklage und jagt die Kugel knapp über die Latte.

73., 2:0, Kagawa: Mkhitaryan setzt sich im Zentrum durch und bedient links im Strafraum Aubameyang. Der versucht's erst gar nicht gegen Karius, sondern legt quer auf Kagawa. Der Japaner muss nur noch einschieben.

Fazit: Verdienter, aber nicht ungefährdeter Dortmunder Sieg. Der BVB kontrollierte die Begegnung und fand nach der Pause effektivere Mittel. Der FSV hatte durch sein starkes Konterspiel aber immer noch einen Fuß in der Tür.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan. War vor allem nach der Pause spielentscheidender Faktor beim BVB: Zog mit viel Tempo immer wieder durchs Zentrum, leitete das 2:0 ein. Auch sonst spielte er Reus und Aubameyang mehrfach in Abschlusspositionen frei. Hatte sechs Torschussvorlagen, suchte zudem selbst mehrfach den Abschluss. Führte auch die meisten Zweikämpfe aller BVB-Spieler. Auf Mainzer Seite überragend: Loris Karius.

Der Flop des Spiels: Stefan Bell. Kein schlechter Auftritt des Innenverteidigers, jedoch patzte er vor dem 0:1 entscheidend. Rückte zu weit heraus und ermöglichte Castro damit den Pass und Reus den ungeblockten Abschluss. Zudem mit dem einen oder anderen Wackler, wenn der BVB das Spiel mal beschleunigte.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin. Hatte leichtes Spiel mit einer durchweg sehr fairen Partie. Entsprechend souveränes Auftreten des Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Mainz entschied sich zur klassischen Viererkette in der Verteidigung und nicht zur Fünferkette, die in München erfolgreich drei Punkte gebracht hatte. Die Sechser Frei und Baumgartlinger standen jedoch sehr tief, um dem BVB vor dem Strafraum quasi jegliche Räume zu nehmen.
  • Dortmund versuchte dem entgegenzuwirken, indem sämtliche BVB-Reihen extrem breit standen. Durm, der wieder rechts hinten spielte und die gesamte rechte Seite beackerte, und Schmelzer auf der anderen Seite hielten im Spielaufbau konsequent die Außenlinie. Das zentrale Dreieck Hummels-Sokratis-Sahin war daher um schnelle Verlagerung auf die Flügel bemüht, wo das BVB-Spiel hauptsächlich stattfand.
  • Der BVB agierte viel vorsichtiger als in vielen anderen Partien. Mainz' Konterstärke der vergangenen Partien hatte offenbar Eindruck hinterlassen. Das äußerte sich unter anderem darin, dass sich Dortmunds Außenverteidiger sowie Sechser Sahin nur in ausgewählten Aktionen mit nach vorne einschalteten und vielmehr als Absicherung den Rückraum abdichteten.
  • Mainz versuchte nach der Pause, selbst aktiver in die Dortmunder Hälfte zu spielen. Dadurch, dass die Rheinhessen mit dem gesamten Team weiter nach vorne rückten, boten sich dem BVB größere Möglichkeiten nach schnellen Umschalt-Situationen. Tuchels Idee, die Mainzer Ketten mit wenigen Stationen über das Zentrum zu überspielen, ging viel besser auf.

Dortmund - Mainz: Die Statistik zum Spiel