S04 dreht Partie gegen HSV

Schalke 04 hat gegen den Hamburger SV gewonnen
© Getty

Am 24. Spieltag der Bundesliga hat Schalke 04 die Partie gegen den Hamburger SV gedreht und verdient mit 3:2 (1:1) gewonnen. Der HSV-Kapitän Johan Djourou wurde kurz vor der Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz geschickt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 60.856 Zuschauern in der Veltins-Arena übernahm Schalke nach dem frühen Rückstand durch Nicolai Müller (4.) die Initiative und kam in Person von Max Meyer zum Ausgleich (37.).

Der HSV musste den zweiten Durchgang in Unterzahl bestreiten, da Johan Djourou wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (45.).

Nach rund einer Stunde drehte Klaas-Jan Huntelaar die Partie mit seinem Tor (66.), Alessandro Schöpf erhöhte auf 3:1 (77.). Der Anschlusstreffer von Gojko Kacar kam zu spät (90.). Mit dem Erfolg beendet Schalke eine Serie von fünf Pflichtspielen ohne Sieg.

Die Reaktionen:

Andre Breitenreiter (Trainer Schalke ): "Schlechter kann man nicht in ein Spiel starten. Ein Missverständnis hat zum 0:1 geführt. Aber die Jungs wollten mit aller Macht den Sieg erzwingen, haben die Köpfe oben gehalten, sich gegen Widerstände durchgesetzt und Moral bewiesen. Wir haben das Spiel verdient gewonnen. Es war wichtig, diese Reaktion zu erleben und in dieser schwierigen Zeit ein Erfolgserlebnis zu haben."

Bruno Labbadia (Trainer Hamburg): "Man kann nicht besser in ein Spiel finden als wir es gemacht haben. Aber danach haben wir nicht mehr so stattgefunden wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben uns im Ballbesitz zu wenig gezeigt und haben Schalke so aufgebaut. Mit dem Platzverweis wurde es noch ein Stück schwieriger, obwohl wir mit zehn Mann besser verteidigt haben als in der ersten Halbzeit. Es war ein verdienter Sieg, weil Schalke mit dem Ball ein ganzes Stück stärker war."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Breitenreiter verändert seine Mannschaft nach dem torlosen Remis in Frankfurt auf zwei Positionen: Meyer und Schöpf beginnen für Riether und Kolasinac (beide Bank). Sane muss erneut auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Auch sein Gegenüber Labbadia hat nach dem 1:1 gegen Ingolstadt zweimal umgestellt: Kacar und Lasogga spielen für Rudnevs (auf der Bank) und Hunt (verletzungsbedingt nicht im Kader).

4., 0:1, Müller: Was für ein Fehler von Neustädter! Der Verteidiger verschätzt sich bei einem langen Freistoß komplett und Müller hat den Braten gerochen. Der Angreifer schnappt sich den Ball und schiebt ihn an Fährmann vorbei.

7.: Fast die perfekte Antwort. Der HSV kann einen Freistoß nicht entscheidend klären und Belhanda nimmt den Ball am Sechzehner mit vollem Risiko, doch Adler pariert stark.

13.: Ein Freistoß von Geis aus dem Halbfeld segelt durch den Hamburger Strafraum. Am Ende kommt Aogo zum Abschluss, allerdings verzieht der Verteidiger aus kurzer Distanz.

22.: Glück für die Gäste! Belhanda bedient den eingerückten Schöpf mustergültig und dieser geht im Zweikampf mit Ostrzolek zu Boden. Da der HSV-Verteidiger nicht den Ball spielt, hätte er sich nicht über einen Pfiff beschweren dürfen.

26.: Königsblau drängt auf den Ausgleich. Erst behindern sich Huntelaar und Schöpf beim Abschluss, kurz darauf entschärft Adler einen Schuss von Meyer.

37., 1:1, Meyer: Da ist der hochverdiente Treffer. Lasogga vertändelt den Ball in der eigenen Hälfte und Meyer fasst sich aus rund 25 Metern ein Herz. Der Ball segelt perfekt ins lange Eck - keine Chance für Adler.

45. Djourou, HSV: Unnötiger Platzverweis für den HSV-Kapitän. Nur fünf Minuten nach seiner ersten Gelben Karte senst der Verteidiger Belhanda im Niemandsland um. Folgerichtig zeigt Perl Djourou die Ampelkarte.

62.: Wieder eine strittige Szene im Hamburger Strafraum. Nach einer flachen Hereingabe wird Huntelaar von Spahic zu Boden gerissen und Perl verweigert dem Gastgeber erneut einen Elfmeter.

64.: Aufregung auf der anderen Seite! Ostrzolek trifft mit seinem Schuss aus 18 Metern aus kurzer Distanz die Hand von Caicara. Auch hier hätte man auf den Punkt zeigen können.

67., 2:1, Huntelaar: Das Spiel ist gedreht! Schöpf flankt aus dem linken Halbfeld zu Huntelaar, der den Ball mit dem Hinterkopf über Adler hinweg verlängert. Verdiente Führung, die allerdings irregulär ist, da Huntelaar im Abseits steht.

77., 3:1, Schöpf: Meyer spielt den Ball in den Lauf von Schöpf. Dieser zieht aus aus spitzem Winkel ab und Cleber fälscht den Ball unglücklich ab, sodass Adler keine Chance hat.

83.: Wieder zappelt der Ball im Netz, aber diesmal gibt Perl den Treffer nicht. Nach einer Aogo-Hereingabe kommt Caicara am Fünfer an den Ball und verlängert den Ball perfekt. Schöpf hält auf der Linie den Fuß hin und Perl sah den Ex-Nürnberger im Abseits. Das war schwierig zu sehen, aber kein Abseits.

90., 3:2, Kacar: Der Anschlusstreffer für den HSV! Gojko Kacar kommt nach einer Flanke von Nicolai Müller frei zum Kopfball und nickt souverän einen.

Fazit: Schalke ließ sich von dem frühen Gegentor nicht beirren und kämpfte sich in die Partie. Über 90 Minuten gesehen ein verdienter Sieg für Königsblau.

Der Star des Spiels: Max Meyer. Der 20-Jährige zeigte einen sehr engagierten Auftritt und war durch seine variable Spielweise für den HSV kaum zu greifen. Zudem brachte der Spielgestalter sein Team mit seinem Treffer auf Kurs und brachte über 90 Prozent seiner Pässe an den Mann. Er legte die meisten Schüsse seines Teams auf und bereitete die Entscheidung durch Schöpf direkt vor.

Der Flop des Spiels: Johan Djourou. Der HSV-Kapitän erwies seinem Team einen Bärendienst, indem er sich in nur fünf Minuten zwei Gelbe Karten abholte. Zudem gewann Djourou bis zu seinem Platzverweis nur jeden dritten Zweikampf.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. In einem schwierigen Spiel traf der Schiedsrichter viele falsche Entscheidungen: Sowohl in der 22. Minute als auch in der 66. Minute hätte es Elfmeter für Schalke geben müssen. Auf der anderen Seite verwehrte er auch dem HSV fälschlicherweise einen Elfmeter. Dafür hätte der Treffer von Huntelaar nicht zählen dürfen - zu allem Überfluss stand Schöpf in der 83. Minute nicht im Abseits. Mit dem Platzverweis gegen Djourou lag der 46-Jährige hingegen richtig.

Das fiel auf:

  • Breitenreiter schickte sein Team nach dem mutlosen Auftritt gegen Frankfurt deutlich offensiver auf den Platz. So agierte Meyer bei gegnerischem Ballbesitz auf einer Höhe mit Huntelaar, um den Hamburger Spielaufbau frühzeitig zu stören. Dahinter bildeten sich zwei flache Viererketten. In diesem 4-4-2 attackierte Königsblau den HSV bereits an dessen Strafraum und setzte nach Ballverlusten energisch nach.
  • Bei eigenem Ballbesitz genoss der nominelle Zehner Meyer viel Freiheit. Der Youngster ließ sich tief fallen und war gemeinsam mit Geis für den Spielaufbau verantwortlich.
  • Auch die Hamburger formierten sich in einem variablen 4-2-3-1, bei dem der Spielgestalter Holtby situativ den zweiten Stürmer mimte. Mit der Führung im Rücken ließ sich der Bundesliga-Dino tief fallen und war nach Ballgewinnen um schnelles Umschaltspiel bemüht, wobei Lasogga als erste Anspielstation diente.
  • In der Halbzeitpause reagierte Labbadia auf Djourous Platzverweis und brachte Cleber für Drmic. Fortan verteidigte der HSV in einem 4-4-1, wobei Holtby auf den Flügel wich. Dadurch mangelte es den Gästen im Zentrum an Kreativität und so konnten die Hamburger kaum mehr für Entlastung sorgen.

Schalke - Hamburg: Die Statistik zum Spiel