Modeste rettet Köln einen Punkt

Anthony Modeste köpft den Ausgleich für den 1. FC Köln in Ingolstadt
© getty

Der FC Ingolstadt hat den vierten Bundesliga-Heimsieg in Folge verpasst. Am 24. Spieltag trennten sich die Schanzer und der 1. FC Köln 1:1 (1:0).

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Vor 15.729 Zuschauern im Audi Sportpark erzielte Lukas Hinterseer mit seinem vierten Saisontreffer das Führungstor (36.). Anthony Modeste glich für den FC per Kopf aus (71.).

Während die Siegesserie FCI nach drei Dreiern zuhause gerissen ist, holte der FC den ersten Punkt nach zuletzt zwei 0:1-Niederlagen.

Die Reaktionen:

Ralph Hasenhüttl (Trainer Ingolstadt): "Wir waren die ersten 60, 70 Minuten dominant, fast schon zu dominant. Hinten raus ist uns dann der Saft ausgegangen und Köln kam nochmal auf."

Jörg Schmadtke (Manager Köln): "Wir sind froh über den Punkt, unsere Leistung war aber nicht besonders. Hinten standen wir ganz gut, hatten aber viele Fehler und unnötige Ballverluste im Spiel nach vorne."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: FCI-Trainer Hasenhüttl sieht keine Veranlassung, seine Startelf nach dem 1:1 in Hamburg zu ändern.

Köln-Coach Stöger baut seine Starformation im Vergleich zum 0:1 gegen Berlin auf zwei Positionen um. Sörensen ersetzt den am Oberschenkel verletzten Hector, Vogt verdrängt Mladenovic auf die Bank. Der FC spielt in Gedenken an den am Montag verstorbenen Hannes Löhr mit Trauerflor.

7.: Gerhardt ist nach einer Hackenablage von Modeste auf rechts plötzlich auf und davon und zieht in den Strafraum. Querpass in die Mitte, wo Bittencourt heranrauscht - und am Ball vorbeirutscht. Schwach ausgespielt!

10.: Modeste nimmt eine Hereingabe von Risse etwas glücklich in der rechten Strafraumhälfte mit und verfehlt aus der Drehung nur knapp den langen Pfosten.

36., 1:0, Hinterseer: Da Costa bricht auf dem rechten Flügel bis zur Grundlinie durch und flankt scharf flach in den Fünfer. Mavraj und Maroh stehen schlecht gestaffelt, Hinterseer geht in den Ball und hämmert die Kugel aus vier Metern unters Dach. Viertes Saisontor.

54.: Roger bekommt nach einem schlecht geklärten Einwurf des FCI von der linken Seite 20 Meter zentral vor dem Tor an den Ball. Der Brasilianer lässt den Ball einmal aufspringen und zieht seine Direktabnahme dann knapp 30 Zentimeter mittig über die Latte.

71., 1:1, Modeste: Ingolstadt entblößt seine linke Abwehrseite. Risse ist durch und zieht vom rechten Strafraumeck ab, Özcan pariert klasse mit dem Fuß. Der Ball fliegt Risse auf den Kopf, der dann Modeste bedient und der versenkt das Ding per Kopf aus fünf Metern.

76.: Gerhardt lädt aus 17 Metern volley ab, der Ball segelt haarscharf rechts am Kasten vorbei.

80: Freistoß Groß von halblinks, Matip steigt am Fünfer hoch und köpft freistehend drüber!

Fazit: Ingolstadt war lange die bessere Mannschaft, verpasste aber den Knockout. Köln reißt sich spät, aber nicht zu spät zusammen.

Der Star des Spiels: Danny da Costa zeigte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung (72.) eine klasse Leistung. Hatte seine rechte Abwehrseite voll im Griff und schaltete sich immer wieder ins Offensivspiel ein und bereitete das Führungstor vor.

Der Flop des Spiels: Leonardo Bittencourt. Fiel nur einmal auf, als er bei der Hereingabe von Gerhardt zu spät kam. Ansonsten im harmlosen Kölner Angriff nahezu unsichtbar mit schwacher Zweikampf- (27 Prozent gewonnen) und schlechter Passqoute (50 Prozent). Verstolperte zudem den ein oder anderen Ball. Nach 58 Minuten war Schluss für Bittencourt.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer zeigte Lezcano eine etwas übertriebene Gelbe Karte nach einem Zusammenprall mit Maroh (29.). Bauers Einsatz gegen Modeste war sehr hart (75.), die Gelbe Karte ok, weil Bauer den Kölner nicht kommen sah. Insgesamt eine ordentliche Leistung von Meyer.

Das fiel auf:

  • Ingolstadt verteidigte gewohnt hoch und machte Jagd auf den ballführenden Kölner. Dem FC gelang es aber zu Beginn, die erste Pressingwelle öfters zu überspielen und den Ball vorne festzumachen. Doch Modeste und Co. spielten ihre Angriffe im letzten Drittel schlampig zu Ende.
  • Während das Kölner Offensivspiel recht einfältig war - meist lange Bälle auf Modeste - zog Ingolstadt sein Angriffsspiel variabler auf. Über Cohen, Leckie und Roger kombinierte sich der FCI teilweise sehenswert in Strafraumnähe. Die Schanzer machten Kölns linke Abwehrseite als Schwachstelle aus und kamen dort, wie beim Führungstor, immer wieder durch.
  • Ingolstadt hatte den FC bis weit in die zweite Halbzeit im Griff, konnte sich aus der Überlegenheit aber kaum Torchancen herausspielen. Stögers Einwechslungen brachten mehr Struktur ins Kölner Spiel, beim Ausgleich nutzten die Gäste die Naivität der FCI-Abwehr, die viel zu hoch und unsortiert stand, aus.

Ingolstadt - Köln: Die Statistik zum Spiel