Hertha holt in Köln ersten Dreier 2016

Vedad Ibisevic schoss die Hertha in Köln zum ersten Rückrundensieg
© Getty

Hertha BSC hat sein Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am 23. Spieltag der Bundesliga mit 1:0 (1:0) gewonnen und damit den dritten Tabellenplatz gefestigt. Es war der erste Sieg der Hauptstädter in der Rückrunde.

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Vor 48.900 Zuschauern im RheinEnergieStadion brachte Vedad Ibisevic die Hertha mit seinem siebten Saisontor kurz vor der Pause in Führung (43.). Es war das erste Mal in dieser Saison, dass der Hertha-Stürmer keinen Doppelpack schnürte, wenn er traf.

Köln kassierte damit in den letzten neun Spielen immer mindestens ein Gegentor. Mit dem Sieg - dem ersten der Berliner in der Rückrunde - festigt die Hertha mit nun 39 Punkten den dritten Tabellenplatz.

Zudem gab es zwei Jubilare: Kölns Dominic Maroh absolvierte sein 100. Bundesliga-Spiel, Herthas Jens Hegeler sein 150.

Die Reaktionen:

Peter Stöger (Trainer Köln): "Wir waren in der ersten Halbzeit mit unserem Passspiel nicht zufrieden, die Hertha war von der Idee her besser. Wir mussten deshalb nach der Pause besser in die Zweikämpfe kommen. Das hat dann auch geklappt. Das Spiel hätte dann anders ausgehen können, aber mit nur einer guten Halbzeit, ist es schwierig zu gewinnen."

Pal Dardai (Trainer Hertha): "Wir haben gut angefangen, mussten aber auf die gefährlichen Kölner Konter aufpassen. Wir haben dann verdient und mit ein bisschen Glück 1:0 geführt. Die zweite Halbzeit war komplett anders. Das war kein schöner Fußball mit vielen langen Bällen. Großes Lob an meine Mannschaft, da hat sie unter Druck gut verteidigt."

Jörg Schmadtke (Sportdirektor Köln): "Fakt ist, dass wir langsam das Gefühl haben, in der größten Handballarena Deutschlands zu spielen. Bei uns ist das schon extrem mit den Fehlentscheidungen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Stöger wechselt sein Team im Vergleich zum 0:1 in Gladbach auf zwei Positionen: Mavraj ist zurück in der Innenverteidigung, Risse darf auch wieder starten. Dafür weichen Osako und Olkowski.

Auch bei Hertha gibt es gegenüber dem 1:1 gegen Wolfsburg zwei Änderungen: Stark und Pekarik beginnen für Langkamp und den gelbgesperrten Darida.

3.: Nach einem Risse-Freistoß von der linken Seite kommt Mavraj 16 Meter vor dem Tor an den Ball und schießt ihn ans linke Außennetz. Das war ganz knapp! Vielversprechender Beginn.

19.: Ibisevic setzt sich im Zentrum stark durch und zieht in Richtung Strafraum. Sein Passversuch zu Weiser wird abgefälscht, der Ball landet 14 Meter vor dem Tor bei Kalou. Dessen Abschluss geht knapp drüber. Beste Chance bisher.

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24.: Haraguchi bekommt 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz und hält voll drauf. Horn ist mit den Fingerspitzen noch dran und lenkt den Ball gerade noch über die Latte zur Ecke.

34.: Bittencourt zieht vom rechten Flügel nach innen und steckt dann im richtigen Moment auf Mladenovic durch. Der Serbe taucht halblinks frei vor Jarstein auf, scheitert aber aus knapp sieben Metern am Schlussmann.

43., 0:1, Ibisevic: Haraguchi bedient am Sechzehner Kalou, der links im Strafraum Ibisevic sieht. Der Angreifer steht völlig frei und zieht aus knapp 13 Metern im Fallen direkt ab. Horn ist beim Schuss ins lange Eck ohne Chance.

82.: Risse flankt aus dem rechten Halbfeld scharf in den Hertha-Strafraum. Modeste grätscht am Elfmeterpunkt in den Ball und lenkt ihn mit der Fußspitze an den linken Pfosten.

Fazit: Verdienter Sieg der Hertha, die vor allem in der ersten Hälfte mehr tat. Köln wachte zu spät auf und investierte insgesamt zu wenig.

Der Star des Spiels: Per Skjelbred. War der Hauptgrund dafür, dass Köln sein Spiel über Hector und Lehmann nicht wie gewohnt aufziehen konnte. War unglaublich präsent im Zentrum, fing zahlreiche Bälle ab und verteilte dann schnell und gut. In Sachen Kampf absoluter Vorreiter im Team der Hertha. Gewann zudem 63,2 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch stark: Ibisevic.

Der Flop des Spiels: Jonas Hector. Fand nie so wirklich seine Rolle im Spiel. Wurde von Skjelbred immer wieder zugestellt, spielte dadurch mehrere unnötige und vor allem auch fahrlässige Fehlpässe, die zu Konter-Situationen der Gäste führten.

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler. Leistete sich nur wenige Unsicherheiten: Der Check von Lustenberger gegen Bittencourt (32.) hätte durchaus mit Gelb geahndet werden dürfen, zumal Modeste für eine vergleichbare Aktion ebenfalls verwarnt wurde (52.). Gelb für Plattenhardt war nach dessen übertriebenen Zeitspiel vertretbar. Dass er bei Skjelbreds Handberührung keinen Elfmeter pfiff, war auch in Ordnung.

Das fiel auf:

  • Die Hertha wartete die ersten 15 Minuten erst einmal ab, was der FC zu bieten hatte, schob dann aber kollektiv nach vorne und setzte die Gastgeber mit einem offensiven 4-3-3-System früher unter Druck. Das führte dazu, dass Köln viele Bälle schon in der eigenen Hälfte hergab und die Hertha schneller in Richtung Tor ziehen konnte.
  • Immer wieder ließen sich entweder Ibisevic oder Kalou einige Meter zurückfallen, um dem eigenen Mittelfeld zwischen den Kölner Ketten eine Anspielstation zu geben. Das war sehr effektiv, weil der Rest des Teams schnell aufrückte und das Spiel vom Zentrum aus dann auch wieder auf die Außenbahnen verlagert werden konnte.
  • Der FC zog sich gegen den Ball im flachen 4-4-2 zurück und erwartete die Gäste etwa auf Höhe der Mittellinie. Wurde die Kugel gewonnen, ging es schnell über Bittencourt und Gerhardt nach vorne.
  • Lehmann spielte neben Hector auf der Sechs den defensiveren Part, im eigenen Ballbesitz versuchten sich beide gleichermaßen im Spielaufbau. Jedoch fand das Duo seinen Meister recht schnell in Skjelbred, der die meisten Bälle durchs Zentrum abfing und kämpferisch absolutes Vorbild war.
  • Nach der Pause zog sich Hertha merklich zurück. Ibisevic lief den Gegner kurz vor der Mittellinie andeutungsweise an, Kalou und Haraguchi stellten die Halbräume zu. Das reichte über weite Strecken auch gegen einfallslose Kölner, deren notgedrungene lange Bälle nur selten bei Modeste ankamen.

Köln - Hertha: Die Statistik zum Spiel

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