FCA siegt im Kellerduell gegen 96

SID
Der FCA feierte dank Ja-Cheol Koo einen eminent wichtigen Auswärtssieg
© Getty

Selbst dem hartgesottenen Thomas Schaaf fehlten nach der sportlichen Bankrotterklärung die Worte. "Insgesamt ist wenig Hoffnung da, keine Erklärung", sagte der Trainer von Hannover 96 nach dem peinlichen 0:1 (0:1) im Kellerkick gegen den FC Augsburg. Ratlosigkeit statt Rettung: Mit null Punkten und nur einem Treffer aus fünf Spielen unter Schaaf taumeln die Niedersachsen dem ersten Bundesliga-Abstieg seit 14 Jahren entgegen.

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Acht Punkte Rückstand hat 96 auf das rettende Ufer, die Mission Klassenerhalt des mit so großen Hoffnungen im Winter verpflichteten Schaaf ist fast schon gescheitert.

"Das war ein Big Point, deshalb ist die Mannschaft sehr enttäuscht. Es sieht überhaupt nicht gut aus, wir können die Tabelle ja selbst lesen", sagte Hannovers Nationalkeeper Ron-Robert Zieler: "Es ist aber noch möglich, keiner wird hier den Spielbetrieb einstellen." Und auch Schaaf meinte tapfer: "Im Fußball erlebt man immer wieder etwas, das man nicht erwartet hat."

Nach einer Vorstellung zum Abgewöhnen sind dies aber nicht mehr als Durchhalteparolen. Den Augsburgern reichten eine höchst mäßige Leistung und der Treffer durch Ja-Cheol Koo in der 14. Minute.

Damit dürfen die Schwaben erst einmal durchpusten. Das Team von Coach Markus Weinzierl feierte drei Tage nach dem starken Auftritt im Europapokal gegen den FC Liverpool (0:0) seinen ersten Bundesliga-Dreier 2016 und vergrößerte den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte.

"Gibt keine Alternative zur Bundesliga"

"Das Beste am Spiel waren die drei Punkte. Mit dem Rückspiel in Liverpool kann das aber noch ein ganz schöner Monat werden", meinte Augsburgs Keeper Marwin Hitz.

96-Präsident Martin Kind unterstrich unmittelbar vor der Partie die herausragende Bedeutung des Augsburg-Spiels noch einmal. "Ein Abstieg mit der teuersten Mannschaft, die wir je hatten, das passt nicht zusammen", sagte Kind: "Es gibt keine Alternative zur Bundesliga. Wir müssen gewinnen."

Die Siegpflicht schien die Roten allerdings geradezu zu lähmen. Unzählige Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten prägten das Spiel der Hausherren. Immer wieder lud Hannover den FCA zu Kontern ein. Und so hatte Augsburg trotz der fünf Startelf-Änderungen im Vergleich zu Donnerstag keine Mühe, Ball und Gegner zu kontrollieren.

Schwache 96-Offensive trotz Kiyotake

Folgerichtig fiel die Gästeführung früh. Ungehindert spazierte Koo auf links an 96-Verteidiger Ceyhun Gülselam vorbei und schlenzte das Leder aus halblinker Position im Strafraum in die lange Ecke.

Auch in der Folge bekam Hannover kaum Zugriff. Während Schaaf, der von Klubboss Kind unter Woche trotz der vier Niederlagen unter seiner Regie eine Jobgarantie erhalten hatte, an der Seitenlinie fast permanent wild gestikulierend Anweisungen gab, kamen die Schwaben zu weiteren Chancen. Erst vergab Alfred Finnbogason per Kopf (16.), dann rettete Zieler bravourös gegen Alexander Esswein (29.).

Vorne demonstrierte Hannover, warum es schon seit drei Spielen keinen Treffer mehr erzielt hatte. Bis auf die Fernschüsse von Gülselam (5.), Uffe Bech (18.) und Karaman (45.+1) war Hitz nahezu beschäftigungslos. Die 96-Fans quittierten den schwachen Auftritt ihres Teams schon zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Hannover - Augsburg: Daten zum Spiel