Stuttgart siegt auch gegen Hertha

Enge Kiste: Der VfB Stuttgart empfang die Hertha in der Mercedes-Benz-Arena
© Getty

Der VfB Stuttgart hat am 21. Spieltag der Bundesliga das Duell der Ungeschlagenen für sich entschieden. Gegen Hertha BSC Berlin siegten die Schwaben mit 2:0 (0:0) und klettern in der Tabelle weiter nach oben.

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Vor 45.465 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart brachte Geoffroy Serey Die die Gastgeber mit seinem ersten Bundesliga-Tor in der zweiten Hälfte in Führung (48.). Kurz vor Schluss sorgte Filip Kostic in der 84. Minute für die Entscheidung.

Der VfB bleibt somit auch im siebten Spiel in Folge ohne Niederlage und feiert den fünften Sieg in Folge. Nur unter Christian Groß feierten die Schwaben mehr Erfolge am Stück (sechs).

Zudem schreibt der VfB Bundesliga-Geschichte. Als erstes Team startete Stuttgart mit vier Niederlagen in die Hinrunde, holte in der Rückrunde aber vier Siege in Folge zum Auftakt.

Für die Hertha, bei der Julian Schieber in der 60. Minute nach über 300 Tagen Verletzungspause an seinem 27. Geburtstag sein Comeback gab, setzte es die erste Niederlage seit sechs Spielen. Die Dardai-Elf wartet in diesem Jahr noch auf den ersten Sieg.

Reaktionen:

Jürgen Kramny (Trainer Stuttgart): "Serey Die - das Tor war die reine Willensleitung, die Krönung seines starken Auftritts. Wo das enden soll? Das muss ja nicht enden, das kann auch weitergehen. Wir werden fleißig dran bleiben, bleiben ganz ruhig und gehen weiter unseren Weg."

Pal Dardai (Trainer Hertha): "Das Mittwochspiel hat Konzentration gekostet. Wir müssen lernen, mit der Doppelbelastung besser umzugehen, körperlich haben wir ab der 70. Minute nicht mehr so gut ausgesehen, Stuttgart war bissiger. Es war klar, dass die Mannschaft einen Vorteil haben würde, die in Führung geht."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Kramny ändert seinen VfB im Vergleich zum Pokalspiel auf vier Positionen. Langerak muss wieder auf die Bank, Tyton hütet das Tor. Schwaab spielt für Sunjic, Maxim ersetzt den gesperrten Didavi und Werner stürmt anstelle von Kravets.

Bei der Hertha gibt's im Vergleich zum Sieg in Heidenheim drei Änderungen. Pekarik verteidigt rechts für Weiser, der angeschlagen nicht im Kader steht. Lustenberger und Cigerci rücken für Hegeler und Kalou (Oberschenkelverletzung) in die erste Elf.

2.: Die erste Chance der Partie: Werner setzt sich klasse auf der rechten Seite durch und flankt in den Strafraum. Jarstein kann nicht sauber klären und Kostic kommt aus spitzem Winkel zum Schuss, bekommt den Ball aber nicht aufs Tor gedrückt.

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27.: Schwaab flankt aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Am Elfmeterpunkt steigt Werner am höchsten, kann den Kopfball aber nicht mehr richtig drücken und der Ball geht auf den Kasten von Jarstein.

37.: Beste Möglichkeit im Spiel bisher! Die Hertha kann endlich mal schnell umschalten. Cigerci spielt den Pass in die Schnittstelle auf Ibisevic, der aus zwölf Metern zum Abschluss kommt. Tyton reagiert jedoch hervorragend und wehrt den Ball mit der Fußspitze ab.

51., 1:0, Die: Der Ivorer gewinnt den Ball im Mittelfeld und spielt Gentner an, der wiederum rechts zu Maxim rauslegt. Maxim zieht von der Strafraumgrenze ab, Jarstein muss prallen lassen. Aus knapp 15 Metern kommt Die zum Nachschuss - und nagelt das Ding flach ins lange Eck! Keine Chance für Jarstein.

56.: Pfosten! Plattenhardt bringt einen Freistoß von der rechten Strafraumgrenze in den Sechzehner. Zunächst kann Stuttgart klären, aber der Ball kommt nochmal zu Brooks, der aus acht Metern und spitzem Winkel den Ball ans Gestänge haut.

66.: Fast das 2:0! Kostic fasst sich ein Herz und zieht aus knapp 22 Metern ab. Sein Schuss streicht am rechten Pfosten vorbei, Jarstein wäre da wohl nicht mehr rangekommen.

84., 2:0, Kostic: Die Entscheidung! Darida verdaddelt den Ball am eigenen Strafraum. Rupp spielt den Ball flach in den Sechzehner, wo sch Kostic am langen Pfosten bedankt und aus knapp zehn Metern einnetzt.

90.+2: Der eingewechselte Harnik hat die Chance auf das 3:0, scheitert aber an Jarstein.

Fazit: Verdienter Sieg der Schwaben, die gegen das Hertha-Bollwerk ruhig blieben und in den entscheidenden Momenten zur Stelle waren.

Der Star des Spiels: Geoffroy Serey Die. Vielleicht sein bestes Spiel im Brustring bisher. Antreiber, Kämpfer und erstmals sogar Torschütze. Die gewann zudem viele wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld. Der Ivorer zeigte eine herausragende Leistung.

Der Flop des Spiels: Genki Haraguchi. Hatte in der Offensive keine nennenswerte Aktion und sorgte kaum für Gefahr, war zudem gegen Insua meist zweiter Sieger.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Das vermeintliche Foulspiel in der 23. Minute von Gentner an Lustenberger war fraglich. Ansonsten eine sehr ordentliche Leistung, vor allem im zweiten Durchgang, als die Partie hektischer wurde.

Das fiel auf:

  • Der VfB im flexiblen 4-1-4-1, wo sich Die immer wieder zum Aufbau zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und auch Rupp vom Flügel in die Halbräume schob und so weitere Anspielstationen bot. So überspielte man immer wieder das Mittelfeld der Berliner.
  • Hertha agierte wesentlich defensiver als gegen den BVB im ersten Durchgang. Was zur Folge hatte, dass der VfB das Spiel anfangs kontrollieren konnte und die Berliner in der eigenen Hälfte festnagelte. Auch die Mehrheit der zweiten Bälle gehörte den Schwaben, so dass die Alte Dame zunächst kaum für Entlastung sorgen konnte.
  • Im Berliner Spiel fehlte das Tempo, weil die Abstände gegen den Ball beim VfB passten und sie gut gestaffelt verteidigten, dadurch boten sich für keine Räume. Gefährlich wurde es nur, wenn der VfB im Spielaufbau unnötig die Bälle verlor und unsortiert war.
  • In Durchgang zwei gab er deutlich mehr Aktionen im Strafraum, weil zum einen die Standards beider Teams besser kamen. Zum anderen, weil nicht mehr ganz so konsequent verteidigt wurde.
  • Mit der Einwechslung Schiebers stellte Dardai auf ein klassisches 4-4-2 um, Darida ging auf die Doppelsechs neben Skjelbred. Dadurch agierte die Hertha offensiver, wodurch Stuttgart mehr Platz zum kontern hatte.

Stuttgart - Hertha: Die Statistik zum Spiel