Mühevoller BVB-Sieg gegen Hannover

Bei Hannover 96 wird es nach der siebten Pleite in Folge immer düsterer
© Getty

Borussia Dortmund hat sein Heimspiel am 21. Spieltag der Bundesliga mit 1:0 (0:0) gegen Hannover 96 gewonnen. Erstmals in dieser Saison traf der BVB damit zu Hause nicht mindestens doppelt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 80.900 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielte Henrikh Mkhitaryan mit seinem achten Saisontor den goldenen Treffer (57.) - es war Dortmunds erster Saisontreffer von außerhalb des Strafraums.

Die Borussia bleibt damit seit 14 Heimspielen unbesiegt (13 Dreier, ein Remis) und stellt mit nun 28 Punkten aus den ersten zehn Heimspielen dieser Saison einen neuen Vereinsrekord auf.

Hannover verlor die letzten sieben Bundesligapartien - und Trainer Thomas Schaaf seine letzten acht Begegnungen beim BVB (bei 2:14 Toren).

Die Fußballwelt im Netz auf einen Blick - Jetzt auf LigaInsider checken!

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Wir haben ganz gut begonnen. Danach wurde es immer zäher. In der Leistung gibt es noch viel Luft nach oben. Die drei Punkte nehmen wir aber gerne mit."

Thomas Schaaf (Trainer 96): "Wir haben es dem Gegner sehr schwer gemacht. Ich wünsche mir, dass bei so einer Leistung etwas herausspringt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach dem 3:1 im Pokal gegen Stuttgart wechselt der BVB drei Mal: Aubameyang (angeschlagen), Sokratis und Durm (beide Bank) werden von Subotic, Kagawa und Castro ersetzt. Gündogan absolviert sein 100. Bundesligaspiel für Dortmund.

Bei 96 gibt es fünf Änderungen nach dem 0:1 gegen Mainz: Albonorz, Sane, Gülselam, Sobiech und Karaman rücken für Schmiedebach, Yamaguchi (beide Bank) sowie Schulz, Almeida und Szalai (alle verletzt oder erkrankt) ins Team.

9.: Dortmund kombiniert stark durch das Zentrum und spielt dann rechts Piszczek frei. Der schlägt eine tolle Flanke in den Strafraum. Reus steht blank vor Zieler, schießt den 96-Keeper aus vier Metern aber an.

16.: Freistoß BVB nach Sane-Foul an Kagawa. Reus zirkelt den Ball aus 18 Metern halblinker Position an die Latte - Glück für Hannover.

41.: Prib flankt von links an die Fünfergrenze, wo sich Hoffmann im Kopfballduell gegen Subotic durchsetzt. Bürki pariert den Abschluss aus sechs Metern aber auf der Linie.

44.: Zielers nächste Rettungstat: Der Torhüter kratzt den Ball nach einem 18-Meter-Schuss mit links von Gündogan aus dem linken unteren Eck.

54.: Mkhitaryan behauptet den Ball auf der rechten Seite, spielt dann flach in die Mitte an die Strafraumgrenze. Gündogan verfehlt mit seinem Schuss mit der rechten Innenseite den rechten Winkel.

57., 1:0, Mkhitaryan: Dortmund kontert über Gündogan, Reus und Mkhitaryan. Der Armenier zieht von links Seite in die Mitte und trifft dann aus rund 18 Metern mit rechts ins rechte untere Eck.

Fazit: Dortmund mit seinem wohl schwächsten Heimauftritt in dieser Saison. Hannover verteidigte diszipliniert, am Ende geht der BVB-Sieg aber in Ordnung.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan. Bestritt bis zu seiner Auswechslung die mit Abstand meisten Zweikämpfe auf Seiten des BVB, bereitete drei Torschüsse für seine Kollegen vor und erzielte den wichtigen Treffer zur Führung. Beachtlich: Der Armenier war in seinem 33. Pflichtspiel dieser Saison am 35. Tor direkt beteiligt (18 Treffer, 17 Torvorlagen).

Der Flop des Spiels: Gonzalo Castro. Durfte links in der offensiven Dreierreihe starten, kam dort aber überhaupt nicht zurecht und hatte kaum nennenswerte Aktionen zu verzeichnen. Tuchel nahm ihn nach 64 Minuten runter.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. Der Münchner hatte in einer leicht zu leitenden Partie keine Probleme und lag zusammen mit seinem Gespann bei allen wichtigen Entscheidungen richtig. Drückte besonders beim früh verwarnten Prib, der noch ein paar weitere Fouls beging, ein Auge zu.

Das fiel auf:

  • Hannover mit einer besonders im ersten Abschnitt überzeugenden Vorstellung in der Defensive. Die Gäste agierten in einem tiefen 4-1-4-1 gegen den Ball und bildeten einen sehr kompakten Block mit kurzen Abständen und schnellen Verschiebebewegungen im Zentrum. Besonders Sane, Prib und Hoffmann hatten häufig schnellen Zugriff auf die direkte Umgebung.
  • Dortmund daher mit enormen Schwierigkeiten, den Weg durch die Mitte zu finden - auch, weil die Zwischenlinienräume von den Offensiven viel zu selten angesteuert wurden oder der BVB die Bälle zu schnell in die Tiefe passte. Das Positionsspiel der Borussia funktionierte nicht gut. Die Passstafetten gerieten unsauber, so dass sich kein Hannoveraner aus seiner Position locken ließ und eine Lücke entstehen konnte.
  • Die Verlagerungen, die der BVB von Beginn an immer wieder einstreute, brachten nur selten eine Überzahl beziehungsweise effektiven Raumgewinn. Nach der Pause positionierte sich das Mittelfeld breiter, Gündogan rückte noch etwas weiter auf und behauptete einige Anspiele gut. Dadurch gelang es den Hausherren häufiger, über die Flügel anzugreifen und Räume zu öffnen.
  • Das personell arg gebeutelte Hannover zeigte eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zum leblosen Auftritt in der Vorwoche. In der Offensive blieben die Niedersachsen aber vieles schuldig. Es fehlt ein Spieler, der Struktur und Dynamik ins Offensivspiel bringt.

Dortmund - Hannover: Die Statistik zum Spiel